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[REZENSION] Die Hüterin Midgards

Titel: Die Hüterin Midgards (OT: -/-)
Autor: Ivo Pala
Illustrator: -/-
Übersetzer: -/-
Verlag: Sauerländer, zur Verfügung gestellt von Blogg dein Buch
Reihe: Elbenthal-Saga 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 384 Seiten

Autor:
Ivo Pala lebt in Berlin. Er arbeitet als Drehbuchautor für Film und Fernsehen und hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Die Hüterin Midgards ist sein erster Roman bei Sauerländer und der Auftakt der großen Elbenthal-Saga.

DIE HÜTERIN MIDGARDS

Inhalt:
Die sechzehnjährige Svenya ist vor drei Jahren aus dem Heim und vor dem Heimleiter Charlie geflohen, der eine ganz eigene Vorstellung von Fürsorge und Betreuung von Mädchen hatte. Das Leben auf der Straße ist zwar hart, aber immer noch besser als alles, was Svenya im Heim ertragen musste.
In der Nacht vor ihrem siebzehnten Geburtstag hört Svenya jedoch mitten in Dresden einen Wolf heulen und schon bald wird sie von Wesen verfolgt, die sie sich vorher höchstens in ihren Träumen vorgestellt hätte. Doch es wird noch unglaublicher: nach einer turbulenten Verfolgungsjagd quer durch das nächtliche Dresden stellen sich nicht alle Verfolger als Feinde heraus. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit im Kampf erwacht Svenya in Elbenthal, wo ihr unterbreitet wird, dass sie sich um eine Elbenprinzessin und die Hüterin Midgards handelt. Wenn sie die Prophezeiung annimmt, und damit Unsterblichkeit und starke Elbenkräfte erlangt, darf sie im Gegenzug jedoch nicht danach fragen, woher sie kommt und wer sie wirklich ist.

Kritik:
Der Auftakt der Elbenthal-Saga punktet mit einer herzerfrischend direkten und sympathischen Heldin, die wirklich nicht auf den Mund gefallen ist und die Welt der Elben ordentlich aufmischt. Statt sprachlos zu sein und sich über die Prophezeiung zu freuen, reizt sie zunächst ihre Grenzen aus, tritt durchaus auch mal einem Elben in die Weichteile und sieht gar nicht ein, dass sie vor Dankbarkeit Luftsprünge machen soll oder ohne zu hinterfragen irgendwelche Aufträge erfüllt, nur weil dahinter eine jahrhundertealte Weissagung steht. Svenya ist wirklich tough. Das Leben im Heim und auf der Straße hat sie ganz nach dem Motto “was mich nicht umbringt macht mich stärker” bewältigt und diesen Weg verfolgt sie auch in der Welt unterhalb Dresdens weiter. Sie ist auch ohne ihre neugewonnenen Elbenkräfte stark, steht für ihre Ziele und Werte ein, und wählt mitunter auch den schwereren Weg, wenn der einfache ihren persönlichen Werten widerspricht. Lieber würde sie sterben als sich zur Marionette der Elben machen zu lassen!
In der Elbenthal-Saga findet der Leser jedoch nicht nur ein modernes Setting mit einer Handlung in unserer Zeit und einer “Hightech-Elbenzentrale”, Ivo Pala verknüpft auch alte deutsche Sagen und Mythen wie die Nibelungen und ein Ungeheuer in der Elbe mit Svenyas Geschichte.
Der Auftakt der Reihe ist sehr kampflastig, das ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob einem dieser Verlauf über ein ganzes Buch liegt, jedoch ist positiv anzumerken, dass sich die Charaktere dennoch sehr intensiv entwickeln und die Charakterzüge deutlich herausgearbeitet werden. Freundschaft und Vertrauen spielen während der gesamten Geschichte eine vorrangige Rolle und nicht jeder Charakter entpuppt sich als die Person, die man zunächst hinter ihr vermutet. So gibt es Figuren, die einen positiv überraschen und andere, von denen man im Laufe der Geschichte enttäuscht wird. Auch wenn mir persönlich die Kämpfe von Zeit zu Zeit etwas zu viel waren, so hat mich einiges dennoch sehr positiv an Jahre zurückliegenden Lesegenuss aus dem Fantasysubgenre Sword and Sorcery erinnert, wobei Svenya ihre Waffen wesentlich besser im Griff hat als so mancher ihrer männlichen Kollegen.
Auch wenn das Buch fast 400 Seiten stark ist, lassen das schnelle Erzähltempo und die häufig nur wenige Seiten langen Kapitel weder Längen noch Langeweile aufkommen. Der besondere Humor und die skizzierte Welt machen die Elbenthal-Saga auf jeden Fall auch für erwachsene Leser interessant.

Aufmachung:
Das Buch hat eine wunderbare metallisch glänzende Coverillustration von Benita Winckler. Auf der Webseite zur Buchreihe kann man noch viele weitere wundervolle Illustrationen von ihr entdecken und noch viele andere Charaktere außer Svenya. Auf der vorderen und der hinteren Vorsatzseite befindet sich eine Karte von Elbenthal.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer in Deutschland angesiedelten Urban-Fantasy-Saga mit einer frischen und geradlinigen jungen Heldin, der ein unverbrauchtes Setting mit klassischen Figuren und Sagen vereint. Neben tiefgehenden Fragen nach Werten wie Freundschaft und Vertrauen kommen aber auch Action und Humor an keiner Stelle zu kurz und die beiden Epiloge am Ende des Buches machen auf jeden Fall neugierig auf Svenyas weitere Geschichte!

Weitere Infos:
Webseite zur Reihe: elbenthal-saga.de

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8 thoughts on “[REZENSION] Die Hüterin Midgards

    1. Och, bei manchen Leuten lese ich nur mit, weil sie so unterhaltsam schreiben, aber das besprochene Genre spricht mich nur selten an – sowas ist ungefährlich! :D

    2. Ich gehöre ja der besonders fiesen Sorte Buchblogger an, die über mehrere Genres streuen :D Wobei Belletristik und Krimi/Thriller sehr kurz gekommen sind bei mir die letzten zwei Jahre, aber ich glaube bald muss ich mir mal den letzten Roger Smith Südafrika-Thriller besorgen: ich hab mal wieder so richtig Lust auf was blutiges und brutales.

    3. Dafür habe ich das Gefühl, dass meine Krimiphase so langsam zu Ende geht und ich wieder Lust auf fantastisches bekomme. Und mehrere Genres sind doch ein Muss! Alles andere wäre langweilig … ;)

    4. Ich finde auch, wenn man zulange nacheinander ein Buch nach dem anderen aus einem Genre wegliest, dann werden manche Sachen doch vorhersehbar, gerade bei Krimis.

    5. Och, einen guten Krimi kann ich immer wieder lesen, denn da kommt es dann nicht auf die Fallauflösung, sondern auf die Gesellschaftsbeobachtungen, die Sprache und die Figuren an. Und auch im Krimibereich gibt es ja zum Glück viele Untergenre … Trotzdem habe ich mal mehr und mal weniger Lust darauf und das ist gut so. ;)

    6. Im Bereich Krimi haben mir in letzter Zeit am meisten Genremischungen wie "Die Flüsse von London" gefallen (auch, wenn es dort für mich noch einige Schwachstellen gab) oder die Flavia de Luce Reihe wegen den skurril netten Figuren (da wartet ja auch noch Teil 3 auf mich *freu*). Im fantastischen Bereich gibt es ja auch jede Menge Subgenre. Gerade lese ich "Nevermore" und bis jetzt bin ich sehr begeistert von der düster-mystischen Atmosphäre und den ganzen Anspielungen auf E.A.Poe. Mal was ganz anderes, obwohl es – wieder mal – an einer Highschool spielt ;D

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