Uncategorized

[REZENSION] Layers

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Layers
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Klappenbroschur, 448 Seiten


Autor:
Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, arbeitet als Journalistin für eine Reihe medizinischer Fachzeitschriften. Seit 2003 veröffentlicht sie auch Kinderbücher. Für Die allerbeste Prinzessin erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller Erebos wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller Saeculum.

LAYERS

Seit Dorian von zu Hause abgehauen ist, schlägt er sich mehr schlecht als recht auf der Straße durch. Als er eines morgens aufwacht und eine Blutlache auf sich zukommen sieht, stehen alle Zeichen auf rot. Daher ist er erleichtert als ihm unbekannterweise direkt Hilfe angeboten wird, die Dorian nur zu gerne, aber auch leicht überrumpelt, annimmt. Sein Weg führt ihn zu einem mächtigen Unternehmer, der sein Wirken und seine Ideen gut zu schützen weiß. Dorian beginnt sich mehr und mehr wohl zu fühlen, bis das Unerwartete geschieht…

Ich freue mich sehr, dass du jetzt zu uns gehörst. Die Worte hallten in Dorian nach. Sie klangen, als wäre er einem Klub beigetreten. War das ein gutes Zeichen? Hieß es, dass Bornheim ihn in der Villa bleiben lassen würde? Trotz Emil? Trotz allem? (S. 45)

Mit „Layers“ erscheint der neue Jugendthriller von Ursula Poznanski, die bereits mit einigen Werken große und kleine Leser begeistern konnte. Das Konzept bei „Layers“ sieht vor, dass man eigentlich gar nicht so recht weiß worum es geht, nur, dass die Wahrheit vielschichtig ist, wird offenbart. So kann und muss man im Verlauf des Geschehens gemeinsam mit Dorian herausfinden womit man es hier zu tun hat. Naheliegend, dass es bei einer solchen Suche, bei der gar nicht klar ist, worauf man eigentlich aus ist, Höhen und Tiefen gibt.

Diese finden sich auch im Spannungsverlauf sowie der generellen Erzählung wieder, wobei das eine mit dem anderen natürlich eng verknüpft ist. Der Beginn wirkt ein wenig zäh, so dass es eine Weile dauert bis man ins Geschehen hineingefunden hat. Als es dann endlich den Anschein macht als würde das Tempo angezogen werden, gibt es einen gnadenlosen Einbruch, in dessen Folge man glaubt einige Wiederholungen vorzufinden und keine neuen Erkenntnisse zu erlangen, wodurch die Handlung in die Länge gezogen wird ohne weiter Spannung aufzubauen. Auf der Hälfte gibt es dann allerdings endlich den langersehnten Knackpunkt. Es wird rasant, die Luft brennt quasi, wie man so schön sagt, und endlich ist auch der Leser mit Feuereifer bei der Sache.

Lange Zeit bleibt der Hintergrund des Geschehens im Dunkeln, schließlich ist man ständig an Dorians Seite und erfährt dadurch wenig bis gar nichts aus anderen Richtungen. Hier kann man nur seinem Instinkt vertrauen und diverse Verhaltensweisen anderer Personen interpretieren. Ob es sich dabei schlussendlich jedoch um die Wahrheit handelt wird sich erst zum Schluss zeigen. Dieser kündigt sich als wahrhaft fulminantes Finale an, allerdings bekommt man leider nur ein mäßiges Feuerwerk. Nach den zuvor geschehenen Ereignissen zu urteilen läuft das Ende vergleichsweise glatt ab, was nicht so ganz zum Gesamteindruck passen mag.

Dennoch bietet „Layers“ im Großen und Ganzen gute, abwechslungsreiche Unterhaltung, die zusätzlich die Gehirnzellen anspornt, denn gerne möchte man vor Dorian hinter Bornheims Geheimnis kommen. Ob das gelingt muss jeder für sich herausfinden.
„Layers“ hat eigentlich 3,5 Sterne verdient, da aber ab fünf aufgerundet wird, gibt es 4.

Redakteur: Anette Leister

Nach “Erebos” und “Saeculum” ist “Layers” mein dritter Roman von Ursula Poznanski. Wie bei den beiden anderen genannten Jugendromanen handelt es sich auch hier wieder um einen Einzelband mit Thrillerelementen.
Direkt ins Auge stechen die Layer (dt. Schichten) des broschierten Buchumschlags, die gekonnt den Titel des Romans aufgreifen und noch neugieriger auf den Inhalt des Buches machen, als es der ohnehin schon Spannung und Rätsel verheißende Klappentext tut. Und dieser verrät wirklich nicht allzu viel, sondern schürt die Neugier auf die Geschichte gerade soweit, dass man nicht umhin kommt, Dorians Geschichte in einem Rutsch zu lesen bis man endlich zur Auflösung der vielschichtigen Wahrheit kommt.

Dorian schlägt sich auf der Straße durch seit er von zu Hause abgehauen ist. Das geht mehr oder weniger gut, bis er eines Morgens neben einem ermordeten Obdachlosen aufwacht. Zwischen dem Opfer und ihm liegt sein Taschenmesser inmitten einer großen Blutlache. Er sieht sich schon von der Polizei verfolgt als ein Unbekannter ihm in dieser Situation Hilfe anbietet.
Dorian kommt in eine große Villa, wo er Unterkunft, Essen und Unterricht erhält. Im Gegenzug für die Hilfe muss er Flyer verteilen und Botengänge erledigen. Das dahinter ein großes und gefährliches Geheimnis steckt, merkt er am eigenen Leib, als er eines Tages das Päckchen eines Botenganges nicht zustellt und bei sich behält. Von da an wird er gejagt. Aber ist die Wahrheit offensichtlich oder verbirgt sie sich hinter einer von vielen Schichten?

Ursula Poznanski ist mit “Layers” wieder einmal ein sehr spannend und kurzweilig zu lesender Jugendthriller gelungen. Das Thema der Layer greift sie nicht nur mit dem mysteriösen Geheimnis auf, welches sich dem Leser erst offenbart, als Dorian seinen Botengang nicht nach Anweisung ausführt, sondern sie vermittelt die Thematik auch durch die verschiedenen Schicksalen der Jugendlichen in der Villa, die wie Dorian aus einem unglücklichen Elternhaus abgehauen oder aus anderen Gründen auf der Straße gelandet sind. Die äußere Erscheinung ist nur die erste von vielen Schichten, um zu erkennen, was sich hinter einem Menschen tatsächlich verbirgt, muss man nicht nur diese, sondern noch viele weitere aufdecken. Des weiteren wird die Frage aufgegriffen, ob der Zweck alle Mittel heiligt. So wird in diesem Buch durchaus der eine oder andere gute Zweck verfolgt, aber zum Wohle der Masse einzelne Personenopfer dafür ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf genommen.

Allein die Auflösung der Geschichte konnte mich nicht ganz so überraschen wie beispielsweise bei “Erebos”, andererseits bin ich immer wieder positiv erstaunt, welche unterschiedlichen Ideen Ursula Poznanski in ihren Geschichten ausarbeitet. Von daher ist es wahrscheinlich reine Geschmackssache, ob man “Erebos”, “Saeculum”, “Layers” oder einen ihrer anderen Romane favorisiert. Auf jeden Fall ist ihr wieder eine großartige Charakterausarbeitung gelungen, selbst die Nebenfiguren wissen zu überzeugen, sowie ein stetig ansteigender Spannungsbogen, der die Seiten des Romans nur so an einem vorbeifliegen lässt.

Tagged , , , , ,

4 thoughts on “[REZENSION] Layers

    1. Hallöchen,
      ich habe Layers heute gerade beendet und ich fand es einfach nur schrecklich langweilig. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen, der Verlauf war eine einzige Wiederholung und überhaupt ich bin einfach enttäuscht ehrlich gesagt. :( Saeculum und Erebos hatten mir so gut gefallen.. ich hatte mir viel erhofft von Layers und wurde leider enttäuscht. :/

      Ich wollte noch mitteilen, dass ich deine Rezension auf minem Blog verlinkt habe und hoffe, dass das okay ist! :)

      Liebst, Lotta

    2. Hallo,

      Saeculum war bei mir eine sehr gute 4-Sterne-Bewertung, Layers eine schwache knapp an der Grenze zur 3… Ich fand die Auflösungen in Erebos und Saeculum einfach viel unvorhersehbarer und überhaupt die ganze Dramaturgie viel interessanter und geschickter aufeinander aufgebaut.
      Layers hat für mich die gute Figurenzeichnung gerettet, das hat Ursula Poznanski einfach drauf.

      Viele Grüße euch beiden :) Anette

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert