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[REZENSION] Fettlogik überwinden

Redakteur: Anette Leister

Titel: Fettlogik überwinden
Autor: Dr. Nadja Hermann
Verlag: Ullstein
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 400 Seiten

 

Autor:
Dr. Nadja Hermann ist Verhaltenstherapeutin mit ernährungswissenschaftlichem Background. Genauestens dokumentierte sie ihre eigene Gewichtsabnahme, recherchierte dazu unzählige Studien, zeichnete Comics zu ihren Erkenntnissen und machte daraus zunächst ein selbst verlegtes E-Book, in dem sie mit den alten Lügen über das Abnehmen aufräumt. Zum Erscheinen des E-Books ging auch ihr Blog https://fettlogik.wordpress.com/ online, mit dem sie viele hunderte Follower erreichte. Sie lebt mit ihrem Mann in Süddeutschland.

 
FETTLOGIK ÜBERWINDEN

Nachdem meine Freundin überzeugt von “Fettlogik überwinden” ist, habe ich ihr erlaubt, mir dieses doch eher als Geschenk ungeeignete Buch zum Geburtstag zu kaufen ;) Denn nötig habe ich es allemal mein Gewicht zu reduzieren und dank der ungeschönten Erzähl-mir-nix-Comics der Autorin dachte ich, wenn mir eine erklären kann, was bei mir falsch läuft, dann Nadja Herrmann.
 
Ich habe keine Essstörung, soweit ist es zum Glück nie gekommen, aber eine ausgeprägte gestörte Haltung zum Essen. Zudem haben sich bei mir solche Aussagen festgesetzt, wie “das macht deinen Stoffwechsel kaputt”, oder “wenn du heute schon über die Stränge geschlagen hast, kannst du den Tag auch gleich abschreiben”, und da die Autorin unter anderem auf solche Fettlogiken eingeht, bin ich neugierig und motiviert ans Lesen gegangen. “Fettlogik überwinden” ist kein übliches Diätbuch, es enthält keine Anleitung zum Abnehmen und keine Rezepte, aber es öffnet einem die Augen und liefert die Tatsachen, woher die überflüssigen Kilos stammen, die man mit sich herumschleppt. Durch den sehr persönlichen Stil, aufgelockert durch Comics und Fotos und wenig “Fachjargon”, liest sich das Buch fast genauso schnell weg wie ein Roman und das Erlernte, beziehungsweise die gewonnenen Erkenntnisse, geht so viel besser in den Tagesablauf über.
 
Jeder muss seinen eigenen Weg finden, das übergewichtige Leben hinter sich zu lassen. Nadja Herrmann schildert nur ihren eigenen Weg zum schlanken Ich und auf welche Fettlogiken sie jahrelang hereingefallen ist. So habe ich das Buch bisher weniger dazu genutzt meinen persönlichen Weg zum Wunschgewicht zu finden, sondern vielmehr mein gestörtes Essverhalten abzulegen, Fettlogiken zu erkennen und aufzudecken, und bewusster zu Essen und damit den Genuss an der Nahrung wieder zu finden. Tatsächlich sind dabei trotzdem schon ein paar Pfunde gepurzelt, weil die Erkenntnisse automatisch ihren Weg in den eigenen Tageslauf finden. Momentan steht mir noch privater Kummer im Weg, um weiter abzunehmen, da ich ein ausgeprägter Frustesser bin, aber mit “Fettlogik überwinden” konnte ich sogar dieses Problem, wenn schon nicht überwinden, so immerhin eingrenzen.
 
 
 
 
Redakteur: Ina Ostwald

Nachdem ich im März dieses Jahres erneut drei Extrakilo an Körpergewicht aus dem Urlaub mitgebracht hatte und der Sommer in Sichtweite war, kam wieder der Wunsch auf, abzunehmen. In der Vergangenheit hatte dies ganz gut mit gewissen Pülverchen mit seltsamem Eigengeschmack geklappt, also kaufte ich wieder etwas davon, diesmal in der Special Edition mit extra sättigenden Inhaltsstoffen. Doch damals wie heute artete es in Quälerei aus: Verzicht, Hunger und noch nicht mal ein leckerer Geschmack konnte die Diät versüßen. Eine kaum feststellbare Abnahme und schlechte Laune waren das einzige Ergebnis. Also stöberte ich nach Büchern zum Thema Abnehmen und gelangte über die Rezension eines anderen Buches zu „Fettlogik überwinden“.

Von Haus aus Spontankäuferin lud ich mir das Buch innerhalb weniger Minuten auf meinen Kindle und begann mit dem Lesen. Nahezu parallel, da zu Beginn des Buches erwähnt, startete ich mit dem Tracken meines Essens mit der App MyFitnessPal, zunächst zu reinen Beobachtungszwecken. Was bei der Autorin der berühmte gesunde Salat mit reichlich Olivenöl war, war bei mir das sättigende Müsli, das mir die Augen öffnete. Eines Sonntagmorgens wollte ich mir ein besonders tolles, reichhaltiges und abwechslungsreiches Müsli zubereiten. Also wog ich die einzelnen Zutaten ab und erschrak angesichts des Ergebnisses – rund 800 Kalorien kamen da zusammen! Und satt hat es mich höchstens einen halben Tag gemacht.

„Fettlogik überwinden“ startet mit einem großen Teil an Studien, die einem vor allem eins deutlich machen – Übergewicht, auch nur ein leichtes, ist ein großer Risikofaktor für Folgeerkrankungen. Das öffnet einem erst einmal auf unangenehme Weise die Augen. Im Folgenden wird dann mit Ernährungsmythen aufgeräumt, Stichworte sind hier zum Beispiel der Jojo-Effekt, der Gewichts-Setpoint, genetische Veranlagung, 3 bis x Mahlzeiten pro Tag oder auch der Zwang zu Frühstücken. Für mich persönlich war vor allem der Setpoint interessant, da ich immer dachte, ich müsse mich automatisch in einem gewissen Übergewicht einpendeln und könne gar nicht mehr schlank werden, weil ich einfach so veranlagt bin. Dass ich bis zum frühen Erwachsenenalter schlank war und erst mit dem Eintritt ins Berufsleben in Kombination mit einer festen Beziehung allmählich zunahm, blendete ich irgendwie aus. Dabei ist es mehr als logisch: ein Schreibtischjob mit weniger Bewegung als zu Schulzeiten und eine Nahrungsaufnahme, die sich nicht anpasst, führt zu einem dauerhaften Überschuss an Kalorien und somit oftmals schleichend zu einer Gewichtszunahme.

Das wichtigste Fazit, das ich aus der Lektüre von „Fettlogik überwinden“ mitgenommen habe, ist, dass ich die Kontrolle über mein Gewicht wiedererlangt habe. Wenn ich weniger esse als ich verbrauche, nehme ich ab. Und das geht ohne Leiden. Man kann sich selbst ein moderates Defizit aussuchen und parallel die Bewegung erhöhen, sodass Essen ohne Hungern möglich ist. Ein über die Stränge schlagen zerstört nicht automatisch die ganze Abnahme, man isst einfach in den Folgetagen weiter reduziert. Wassereinlagerungen sind normal und gerade bei Frauen sind Gewichtsschwankungen von 2 bis 3 Kilo innerhalb weniger Tage möglich, ohne dass man wirklich zugenommen hat. Mein schlankes Gewicht aus Schulzeiten ist ein Ziel, das ich erreichen kann und werde. Auf den letzten Metern verlangsamt sich nun die Abnahme, da der Verbrauch sich dem niedrigeren Gewicht anpasst und mehr Bewegung nötig wird. Diese fällt aber auch immer leichter.

Interessant wird es auf jeden Fall, wenn mein Zielgewicht irgendwann erreicht ist und ich mich mit dem Halten beschäftigen muss. Am besten wäre natürlich ein intuitives Essverhalten ohne Anstrengung. Da sich viele Abnehmer, die von Nadja Hermanns Buch und Blog inspiriert wurden, inzwischen an einem ähnlichen Punkt befinden, hoffe ich auf weitere Tipps der Fettlogik-Community und vielleicht sogar ein neues Buch von Frau Hermann. Wie wäre es mit „(Gleich-)Gewicht halten“ als Buchtitel?

 

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