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[REZENSION] Korte, Lea – Die Maurin

Lea Korte
Die Maurin

Verlag: Droemer Knaur
663 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3426502305
ISBN-13: 978-3426502303

Inhalt:
Andalusien im 15. Jahrhundert: Zwischen Mauren und Christen toben erbitterte Kämpfe. Mittendrin gerät die junge Zahra, als Hofdame und enge Vertraute Aischas, der Hauptfrau des Emirs, in ein grausames Spiel aus Intrigen und Machtkämpfen.
Außer dem Kampf im Großen erlebt Zahra die Spannungen zwischen Mauren und Christen hautnah in ihrer eigenen Familie: ihre Mutter, die zweite Frau ihres Vaters, ist eine ehemalige christliche Sklavin und kastilische Adlige. Ihr Halbbruder Yazid wendet sich gegen die eigene Familie und verschwört sich mit einem Gegner im eigenen Land. Als sich Zahra dann noch ausgerechnet in den Kastilier Gonzalo verliebt und ihre Halbschwester Hayat in den christlichen Sklaven Miguel, schweben nicht nur diese vier in tödlicher Gefahr.
Eigene Meinung:
„Die Maurin“ ist ein spannender und erstklassig recherchierter historischer Roman, der in erster Linie durch seine lebendigen Charaktere überzeugt. Wobei nicht nur der titelgebende Charakter der Maurin Zahra sehr gut ausgebaut ist, sondern auch die zahlreichen Nebencharaktere mit Leben ausgefüllt sind und das Buch somit auf seiner gesamten Länge auf jeder einzelnen Seite den Leser zu fesseln weiß.
Die Spannungen zwischen Mauren und Christen werden besonders durch die persönlichen Erlebnisse Zahras und ihrer eigenen Familie greifbar, und nicht vorrangig durch die Geschehen auf dem Schlachtfeld. Trotz der gut recherchierten und zahlreichen geschichtlichen Bezüge und den selbstverständlich zur Handlung gehörenden Kampfszenen, kommen die einzelnen Personen mit ihren Schicksalen nie zu kurz. Auch für einen hohen, aber nie kitschigen, Herzschmerzfaktor ist gesorgt: zum einen durch Hayats verbotene Liebe zu dem christlichen Sklaven Miguel, aber in erster Linie zu Zahras Liebe zu dem Kastilier Gonzalo, die sich im Laufe der Geschichte aber in eine ganz andere Richtung entwickelt als erwartet.
Mein einziger Kritikpunkt liegt darin, dass ich mir den einen oder anderen Handlungsstrang detaillierter ausgebaut gewünscht hätte, so erfährt man nach Miguels Flucht nur noch wenig über seine Zukunft mit Hayat, und der Schluss des Romans kam etwas abrupt, nachdem vorher alles so liebvoll bis ins kleinste Detail ausgeschmückt war. Natürlich macht ein Verlag gewisse Vorgaben hinsichtlich des Umfangs eines Romans, aber vielleicht sollte man überdenken, dass der Leser lieber 100 oder 200 Seiten mehr liest, bevor zu Lasten der Handlung an einer wirklich guten Geschichte herumgekürzt wird!
Aufmachung des Buches:
Die Autorin untermauert ihre Geschichte durch zahlreiche Anhänge. Dem Roman vorangestellt ist ein Dramatis Personae, ein Verzeichnis der handelnden Personen. Am Ende folgen eine Zeittafel von 711-1492, Stammbäume des Hauses Aragón-Kastiliens und der letzten Emire des Königreichs der Nasriden von Granada (al-Andalus), ein Glossar, und für diejenigen Leser, die sich noch näher mit dem geschichtlichen Hintergrund der Geschichte befassen möchten eine Liste mit Sekundärliteratur.

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