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[REZENSION] Harrison, Michelle – Elfenseele 1: Hinter dem Augenblick

Michelle Harrison
Elfenseele 1: Hinter dem Augenblick
Verlag: Loewe
366 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3785566077
ISBN-13: 978-3785566077
empfohlenes Lesealter: 12-13 Jahre

Inhalt:
Die dreizehnjährige Tanya kann Elfen sehen, sie hat das Zweite Gesicht. Diese Gabe bringt ihr nur Ärger ein. Sie gerät mit ihrer Mutter aneinander, die nicht weiß, dass Elfen hinter den ständigen Missgeschicken ihrer Tochter stecken und die sie daraufhin zu ihrer Großmutter auf das Anwesen Elvesden Manor schickt.
Der Sommer in Elvesden Manor liegt vor Tanya wie ein unüberwindlicher Berg: das Anwesen ist umgeben von hunderten von Elfenwesen, die ihren Schabernack mit ihr treiben und zu ihrer Großmutter hat sie keinen herzlichen Kontakt. Sowohl ihre Großmutter als auch deren Hausverwalter Warwick sind streng darauf bedacht Tanya von Wald fern zu halten und bei dem Versuch den beiden aus dem Weg zu gehen, stößt sie auf ein altes Geheimnis: vor fünfzig Jahren ist ein Mädchen verschwunden und die Elfen scheinen in diesem Fall eine Rolle zu spielen…
Eigene Meinung:
Michelle Harrison hat mit „Hinter dem Augenblick“ einen großartigen Auftakt zu einer neuen Elfenreihe vorgelegt. Nicht alles in dieser Geschichte ist neu, aber wunderschön erzählt! Die Elfen treten in den unterschiedlichsten Formen auf. Unter anderem gibt es einen Abflussbewohner, eine Gestaltwandlerin, die sich in einen Raben verwandeln kann, eine Herdfee und Kobolde. Die Charaktere zeichnen sich durch großen Einfallsreichtum und eine liebevolle Darstellung aus. Die Elfenwesen sind nicht immer niedlich und nett, sondern zum Teil richtig hässliche und boshafte Geschöpfe. Man kann sich beim Lesen sehr gut in die beiden Kinder Tanya und Fabian hineinversetzen und die geheimnisumwobenen weiteren Bewohner von Elvesden Manor sorgen für einen anhaltenden Spannungsbogen. Man merkt zwar, dass Tanyas Großmutter und Warwick ein Geheimnis vor den beiden Kindern hüten, aber um was es sich handelt kann man bis kurz vor Ende der Geschichte nicht erahnen. Tanya ist ein sehr nettes Mädchen, das man gerne auf ihrem Abenteuer begleitet. Obwohl ihr die Elfen nicht immer wohl gesonnen sind, kümmert sie sich doch um sie und hilft ihnen nicht nur einmal aus einer Notlage heraus. Aber auch Fabian mit seiner Wissbegierigkeit ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sehr authentisch ist die entstehende und wachsende Freundschaft zwischen den beiden geschildert.
Michelle Harrisons Schreibstil ist nicht gehetzt oder auf Effekthascherei aus, sondern eher ruhig und altmodisch und passt so perfekt zu der englischen Landschaft, in der das Geschehen angesiedelt ist, ebenso wie die stimmungsvollen Namen wie Henkerswald oder Tickey End. Trotzdem kommt Spannung auf, da die Autorin immer wieder neue Hinweise einstreut oder Rätsel aufgibt. So spinnt sie unter anderem einen Faden über die Entstehung der Jahreszeiten, die ihren Ursprung in der Elfenwelt haben und einem Geheimnis der „13 Schätze“, dass in diesem Band allerdings noch nicht aufgelöst wird.
Obwohl einige kleinere und größere Geheimnisse einen Bogen zum zweiten Teil der Elfenreihe „Zwischen den Nebeln“ schlagen, ist „Hinter dem Augenblick“ doch weitestgehend in sich abgeschlossen.
Sehr ungewöhnlich fand ich den der Geschichte vorangestellten Prolog, da er nichts aus der Vorgeschichte erzählt, sondern einen Abschnitt wiedergibt, den man später in der Geschichte am Ende des elften Kapitels wieder findet.
Aufmachung des Buches:
Die träumerische Umschlaggestaltung passt hervorragend zu der Elfengeschichte und erweckt den geheimnisumwitterten Wald, der Elvesden Manor umgibt, zum Leben. Das Mädchen auf dem Cover könnte sowohl Tanya als auch das vor fünfzig Jahren verschwundene Mädchen darstellen.
Die Initialen, die durch Zierrat hervorgehobenen Buchstaben am Beginn jedes Kapitels, stammen von der Autorin persönlich.
Fazit:
Ein verträumtes Elfenmärchen, dass sowohl seine lustigen als auch seine düsteren Momente hat und Spaß und Spannung für kleine und große Leser bietet!

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