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[REZENSION] Pearce, Jackson – Drei Wünsche hast du frei

Jackson Pearce
Drei Wünsche hast du frei
Verlag: Pan
304 Seiten, Softcover
ISBN-10: 3426283360
ISBN-13: 978-3426283363
empfohlenes Lesealter: 12-13 Jahre

Für Viola bricht eine Welt zusammen, als sie von ihrem Freund Lawrence verlassen wird. Seit Jahren hat sie mit dem Traum gelebt ihren Sandkastenfreund eines Tages zu heiraten, bis zur Gewissheit wird, was sie eigentlich schon immer geahnt hat: Lawrence ist schwul. Lawrence avanchiert nach seinem Outing zum coolsten Typ der Schule, wohingegen Viola sich ohne Lawrence unvollständig und unsichtbar fühlt. Jeder in ihrer Klasse gehört der einen oder anderen Clique an. Manchmal wünscht sich Viola irgendwo dazuzugehören, auch wenn es vielleicht besser ist unsichtbar zu sein, als einen bestimmten Typ zu spielen, damit man es in die entsprechende Clique schafft. Eines Tages ist Violas Wunsch nicht mehr unsichtbar zu sein so stark, dass sie versehentlich einen Dschinn beschwört.
Doch nun, da sich Viola die Gelegenheit bietet drei Wünsche erfüllt zu bekommen, weiß sie nicht, was sie sich wünschen soll. In diese Situation kann sich wahrscheinlich fast jeder hinein versetzen. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt drei Wünsche erfüllt zu bekommen? Und damit in der Zwickmühle gesteckt, welche drei Wünsche einem am wichtigsten wären, welche einen wirklich glücklich machen würden? Viola möchte bei der Wünscherei nichts überstürzen und Dschinn möchte nichts lieber als nach Caliban zurückzukehren.
Dschinn ist furchtbar schlecht gelaunt, findet er Menschen doch langweilig und nervtötend, doch je länger er bei Viola bleiben muss, desto klarer wird, warum Dschinn und Menschen keine nähere Bindung eingehen sollen: aus „der Dschinn“ wird ein Junge namens Dschinn und aus „meine Herrin“ wird Viola, und Dschinn fängt an eine Regel nach der anderen des Dschinn-Protokolls für seine Viola zu übertreten. Viola und Dschinn verbringen gezwungenermaßen viel Zeit miteinander und die Beweggründe für Violas Nicht-Wünschen verändern sich. Wo sie zuvor ihre Wünsche einfach nicht für „Dummes“ verschwenden wollte, so tritt nun der Wunsch Dschinn nicht zu verlieren in den Vordergrund. Denn der dritte Wunsch ist gleichzeitig der Abschied von Dschinn und das Verlieren jeder Erinnerung an ihn. Natürlich muss Viola sich irgendwann etwas wünschen, dafür sorgen schon gewisse Regeln des Dschinn-Protokolls, aber wie es zu ihren Wünschen kommt und was sie sich wünscht… Wünschst du dir das jetzt zu erfahren?
„Drei Wünsche hast du frei“ wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Perspektive von Viola und Dschinn erzählt, doch auch Lawrence spielt eine große Rolle im Laufe der Handlung, nur die anderen Charaktere bleiben eher blass, wobei mich das nicht weiter gestört hat. Die verwendete Sprache ist einfach und jugendlich gehalten, das merkt man vor allem an der in meinen Augen zu häufigen Verwendung von „Yeah“, dass fast allen Protagonisten in den Mund gelegt wird. Da hätte sich die Übersetzerin gegenüber dem Original eine andere Lösung einfallen lassen sollen.
Die Geschichte um Viola, Dschinn und Lawrence ist zugegebener Maßen recht einfach gestrickt und stellenweise vorhersehbar, aber trotzdem eine der schönsten Geschichten um echte Freundschaft und wahre Liebe, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Vielleicht gerade weil die Geschichte ohne Effekthascherei, verschlungene Handlungsstränge und die allseits gegenwärtigen Vampire und Engel daherkommt. Und sind wir mal ehrlich: das wunderschöne Ende, bei dem ich ein paar Tränchen verdrückt habe, wäre doch in jedem Fall einer unserer drei Wünsche an einen Dschinn gewesen…

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