Am Samstagmorgen musste ich wieder etwas früher starten, da ich morgens alleine unterwegs war und mit der S-Bahn auf die Messe fuhr. Die Gelegenheit nutzte ich dann dafür meinen Tag direkt in Halle 8 zu starten, wo die internationalen Verlage ausstellten. Und zwar wegen den gestern bereits erwähnten Lesezeichen von „That company called if“.
Der Stand war schnell gefunden, genauso schnell geklärt, dass die Sachen alle käuflich erworben werden konnten und selbstverständlich gerne in Pfund, da ich davon noch reichlich aus dem Urlaub mit nach Hause gebracht hatte und 2 Pfund derzeit günstiger sind als 3 € – das Wechselgeld gab es dann zu meiner Freude in Euro, d.h. ich habe die Lesezeichen sogar NOCH etwas günstiger bekommen. Zugeschlagen habe ich bei der kompletten Winnie Pooh Edition, der Raupe Nimmersatt zum Verschenken, ein lustiges Lesezeichen, welches ebenfalls zum Verschenken gedacht ist, zwei Motive von Shaun, die es in Deutschland nicht gibt und zwei Motive von Wallace & Gromit, die hier überhaupt nicht erhältlich sind. Hach… der Tag fing gut an.
Als ich allerdings in Halle 3.0 ankam war ich zuerst gefrustet angesichts der Menschenmenge. War es hier am Wochenende schon immer so voll gewesen oder kam mir das jetzt nur so vor, weil ich zum ersten Mal an den Fachbesuchertagen da gewesen war? Meinen Plan „lieber frühzeitig zu ausgewählten Veranstaltungen und dafür auf andere verzichten“ behielt ich bei diesen Besuchermassen auf alle Fälle bei und wurde dafür eine Viertelstunde vor Beginn der moderierten Signierstunde mit Alyson Noel damit belohnt, dass ich sie ganz alleine in einer ruhigen Ecke erwischte und mich kurz mit ihr unterhalten konnte. Ich erzählte ihr, dass ich ihre Bücher nicht nur gelesen habe, sondern auch rezensiere und sie erzählte mir, dass sie sehr begeistert von der Covergestaltung der deutschen Ausgaben wäre und drückte mir direkt zwei signierte Lesezeichen in die Hand. Das freute mich ganz besonders, da ich so gleich Autogramme hatte, die ich an meine Freundin und an meine Nichte weitergeben konnte, die leider beide an diesem Tag nicht dabei waren.
Die moderierte Signierstunde war gut strukturiert. Die Autorin Krystyna Kuhn stellte dem Publikum ihre Fragen zuerst auf deutsch vor, bevor sie sie in englisch an Alyson Noel weitergab. Die Autorin kam auf der Veranstaltung genauso sympathisch rüber, wie es der erste Eindruck bereits vermittelte, den ich kurz zuvor von ihr gewinnen konnte. Ihre Antworten wurden von Susanne Grünbeck von Page & Turner für die – hauptsächlich weiblichen – Zuhörer übersetzt.
Wenn der Termin früher festgestanden hätte, und noch im offiziellen Programm der Frankfurter Buchmesse im Internet aufgetaucht wäre, wäre sicherlich noch mehr losgewesen, aber auch so bildete sich nach der Lesung schnell eine lange Schlange vor Alyson Noel, die alle mitgebrachten Bücher signierte und ich erhaschte sogar einen Blick auf verschiedene ausländische Ausgaben, schätzungsweise japanisch und russisch.
UPDATE am 13.10.2010: Info von „Evermore – Die Bücher“ auf Facebook: „Zu den fremdsprachigen Ausgaben habe ich in Erfahrung gebracht: das waren die bulgarische und die chinesische (Hongkong) Version.“
Nach der Signierstunde schlenderte ich noch kurz durch Halle 3.1 und kam so ganz unerwartet zu einer signierten Autogrammkarte von Christoph von „Die Sendung mit der Maus“:
Und dann führte mich mein Weg auch schon wieder in Halle 3.0, da ich mich dort am Loewe-Verlagsstand mit Julia für die Veranstaltung „Autor trifft Sprecher“ mit Thomas Thiemeyer und Dietmar Wunder verabredet hatte. Am Stand angekommen konnte ich noch einen Blick auf Isabel Abedi erhaschen, die immer noch fleißig signierte, obwohl der eingeplante Termin zeitlich längs überschritten war.
Ich wartete und wartete… keine Julia, kein Autor in Sicht… Auf meine Anfrage erfuhr ich, dass die Lesung kurzfristig in die luftigen Höhen des Loewe-Verlagsstandes verlegt wurde und so ging ich schnell die Treppe hoch, wo mir Julia zum Glück einen guten Platz in der zweiten Reihe gesichert hatte.
Nicolai Lindner kündigte die Veranstaltung an, die anschließend sehr gekonnt und humorvoll von Margarete von Schwarzkopf moderiert wurde. Wen stören da schon kleine technische Probleme mit den Mikrofonen?
Thomas Thiemeyer gab an, dass er die „Chroniken der Weltensucher“ in erster Linie aus egoistischen Gründen geschrieben habe, weil er früher so gerne die großen Abenteuerromane des ausgehenden 19. Jahrhunderts las, und da es so etwas in der Art unter den heutigen Jugendbüchern nicht gab, hat er es kurzerhand selbst geschrieben, und was ihm als Autor gefällt, gefällt meistens auch den Lesern. Seine Vorliebe für die großen Abenteuerromane kann man auf fast jeder Seite der „Chroniken der Weltensucher“ herauslesen, und er hat sogar einem ganz bekannten Autoren dieser Zeit einen Cameo-Auftritt in „Der Palast des Poseidon“ gewidmet.
In die Stimme von Dietmar Wunder hätte er sich auf Anhieb verliebt und deshalb wäre er sehr froh, dass er nach „Die Stadt der Regenfresser“ nicht nur „Der Palast des Poseidon“, sondern auch noch einen Erwachsenenroman von Thomas Thiemeyer als Hörbuch eingelesen hat. Einen Eindruck von Dietmar Wunders einmaliger Interpretation der Geschichte bekamen die Leser gleich im Anschluss geliefert.
Thomas Thiemeyer präsentierte noch das Originalgemälde mit dem Covermotiv und damit war diese Veranstaltung auch leider schon am Ende angelangt.
Rein zufällig bekam ich noch die Autorinnen Ursula Poznanski (Erebos) und Judith End (Sterben kommt nicht in Frage, Mama!) zu sehen, wobei ich mich mit Judith End nur ganz kurz unterhalten und leider kein Foto gemacht habe.
Eigentlich hätte ich danach noch fast eine Stunde Zeit gehabt bis zur Vorstellung von „Nach dem Sommer“ mit der Autorin Maggie Stiefvater, die ebenfalls in den luftigen Höhen des Loewe-Verlagsstands stattfinden sollte, aber ich entschloss mich angesichts der Menschenmassen bei Jonathan Stroud doch nur für einen kurzen Gang an die frische Luft und zur Toilette, so dass ich bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn der Veranstaltung wieder meinen alten Platz in der zweiten Reihe einnehmen konnte. Eine SEHR weise Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte…
Unter den Zuschauern befand sich auch Maria-Franziska Löhr, von der das Cover zu „Nach dem Sommer“ stammt, und da ich am Tag zuvor kein Buch dabei hatte, um es nach dem Werkstattbericht zu „Splitterherz“ signieren zu lassen, holte ich das mit meiner Ausgabe von „Nach dem Sommer“ nach. Deshalb zieren mein „Nach dem Sommer“ nun zwei Autogramme: das der Autorin Maggie Stiefvater und das der Grafikerin und Künstlerin Maria-Franziska Löhr.
Dieses Mal nur mit einem Mikrofon ausgestattet, das aber hervorragend funktionierte, stellte sich im Gespräch zwischen Margarete von Schwarzkopf und Maggie Stiefvater heraus, dass Maggie eigentlich gar keine Werwölfe mag, aber sie wollte für einen Wettbewerb eine Kurzgeschichte mit 2000 Wörtern abliefern, um damit auch Aufmerksamkeit für ihre Feen-Bücher zu sammeln, und das Thema war – leider – WERWÖLFE! Aus der Kurzgeschichte entwickelte sich irgendwann nicht nur ein ganzes Buch, sondern eine Trilogie. „Nach dem Sommer“ hat ein Happy End, aber da Maggie ihre Leser gerne zum Weinen bringt, beschloss sie im zweiten Band zu erzählen, was nach dem „happily ever after“ passiert und den dritten Band hätte sie sogar noch vor ihrer Lesereise nach Deutschland fertig geschrieben. Als nächstes wäre dann ein in sich abgeschlossener Roman geplant.
Da Julia und ich so weit vorne gesessen hatten, hatten wir natürlich auch unsere Autogramme innerhalb weniger Minuten, aber was ein Anblick, als wir die Veranstaltung verließen! Hinter uns hatte sich eine riesige Schlange gebildet!!! Während der Veranstaltung konnten wir bereits Tine von Tines Bücherwelt unter den Zuschauern entdecken, und in der Schlange trafen wir nun noch ganz unerwartet auf Steffi von Steffis Bücherbox und ihre Freundin, die uns erzählten, dass sie gar nicht mehr die Treppe hoch durften, die Veranstaltung war schon vor Beginn hoffnungslos überfüllt! Pro Nase, die die Treppe runterkam, durfte jetzt immer einer hoch, und es dauerte noch mindestens eine Stunde, bis alle die anstanden, wenigstens ihr Autogramm von Maggie Stiefvater mit nach Hause nehmen konnten.
Ich schlenderte noch am Kinder- und Jugendbuchforum vorbei, wo gerade aus Martin Widmarks „Detektivbüro LasseMaja“ Reihe gelesen wurde, die meine Nichte Leyla für meinen Blog rezensiert hat. Leider verlor ich dabei völlig die Zeit aus dem Auge, sonst hätte ich es tatsächlich noch geschafft ein Autogramm von Jonathan Stroud zu bekommen, der zum Glück sonntags ein weiteres Mal auf der Buchmesse sein würde, und dann nur zum Signieren. Immerhin konnte ich noch einen schnellen Schnappschuss von ihn machen bevor ich der Buchmesse für diesen Tag den Rücken kehrte.
Ja, die schlange hatte es echt in sich, die hinter uns war.