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[REZENSION] Biermann, Franziska – Der magnetische Bob

Franziska Biermann
Der magnetische Bob
Verlag: Residenz
64 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3701720835
ISBN-13: 978-3701720835
empfohlenes Lesealter: 4 Jahre

Das erste freudige Juchzen entfuhr mir direkt, nachdem ich das Buch aus der Folie befreit hatte: ihm liegt ein passendes Magnetlesezeichen mit Illustrationen von Franziska Biermann bei, auf dem die kleine Etna mit ihrem Babybruder Bob abgebildet ist.
Baby Bob ist der Sonnenschein der ganzen Familie – zunächst jedenfalls. Bereits nach wenigen Tagen ist es bei Bobs großer Schwester mit der anfänglichen Freude vorbei. Mit Bob kann man nichts anfangen: er macht nichts außer schlafen, jaulen, sabbern, knabbern und pieseln. Zudem ist Etna nun bei ihrer Familie abgemeldet: alles dreht sich nur noch um Bob. Als Bob Etnas Zimmer verwüstet, platzt ihr der Kragen. Was zu weit geht, geht zu weit! Aber statt Bob bekommt Etna Ärger, weil sie ihm einen selbst gehäkelten Maulkorb verpasst hat.
Als eines Tages alle metallischen Gegenstände an Bob kleben bleiben, hat Etna eine Idee! Bob ist magnetisch und Etna geht nun täglich mit ihm auf Schatzsuche. Bei ihren Freunden ist der magnetische Bob DIE Sensation und das Ganze ein Riesenspaß, bis sie eines Tages einem Räuber begegnen, der sich soeben eine Tasche voll Münzen unter den Nagel gerissen hat…
Auf Grund des Formats und der Seitenanzahl dachte ich zunächst, dass „Der magnetische Buch“ ein Kinderbuch für 6- oder 8-jährige ist, aber nach dem ersten Durchblättern sieht man schnell, dass die Illustrationen und der Textumfang ideal für ein Vorlesebuch ab 4 Jahren sind.
Die Illustrationen sind pfiffig und mit viel Witz im Detail umgesetzt, hier gibt es auch für größere Kinder und erwachsene Vor(-leser) jede Menge zu entdecken. Alle Seiten sind großzügig illustriert, die Farbgestaltung ist frisch und bunt, zarte und helle Farben dominieren. Die gewählte Schriftgröße ist sehr angenehm zum Vorlesen. Das Schriftbild ist allerdings nicht durchgehend in einer Größe gehalten, sondern Schlüsselbegriffe und wichtige Details werden hervorgehoben.
Die Geschichte erzählt mit einer ungewöhnlichen und putzigen Idee davon, wie größere Geschwisterkinder sich benachteiligt fühlen können, wenn Nachwuchs ins Haus kommt. Mit viel Ironie bekommen aber auch die Eltern und die „Guzzi Putzi“-Verwandtschaft ihr Fett dabei weg, so dass nicht nur die großen Geschwister bei der Lektüre lernen, dass man auch mit dem kleinsten Knirps irgendwann viel Spaß haben kann, sondern die Verwandtschaft, dass man neben dem reichsten Baby der Welt, der berühmtesten großen Schwester der Welt genauso viel Aufmerksamkeit schenken muss.
Die Anmerkung der Autorin am Ende des Buches hat mir ein weiteres Schmunzeln entlockt, hat es mich doch ironisch an die ermahnenden Bemerkungen erinnert, die sich Kinder so oft im Fernsehen anhören müssen: „Nicht zur Nachahmung geeignet.“ Wer keinen magnetischen Bob zu Hause hat, geht also einfach mit einem Magneten auf Schatzsuche oder lässt sich von seinen Eltern auf ein Eis einladen.

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