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[REZENSION] Stephens, John – Die Chroniken vom Anbeginn 1: Emerald


John Stephens
Die Chroniken vom Anbeginn 1: Emerald
Verlag: cbj
464 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 9783570152928
ISBN-13: 978-3570152928
empfohlenes Lesealter: 10-15 Jahre

Drei Geschwister
Drei Bücher
Ein großes Geheimnis

Inhalt:
Kate, Michael und Emma sind bereits vor vielen Jahren von ihren Eltern getrennt worden. Genau genommen, ist das schon so lange her, dass keines der Geschwister außer Kate noch eine Erinnerung an die Eltern besitzt. Heimatlos ziehen die Geschwister von einem Waisenhaus zum nächsten. Keiner will drei Kinder auf einmal adoptieren und Kate macht die Sache nicht einfacher, indem sie sich fest an den Glauben klammert, dass ihre Eltern noch leben und sie eines Tages wieder zu sich zurückholen werden. Die lange Odyssee scheint ein Ende zu nehmen, als sie in dem düsteren und geheimnisvollen Herrenhaus des rätselhaften Dr. Prym landen. Doch in Wirklichkeit beginnt hier für die drei Geschwister eine neue Reise, die sie sogar durch die Zeit führt. Geführt werden sie von dem Buch „Emerald“, eine der Chroniken vom Anbeginn, die eng mit dem Schicksal der drei Geschwister verknüpft sind und hinter der ausgesprochene Schurken hinterher sind, deren Ziel nicht weniger ist als mit Hilfe der Chroniken die Herrschaft der Welt an sich zu reißen.
Eigene Meinung:
Das Abenteuer um die drei Geschwister Kate, Michael und Emma sprüht vor Abenteuerlust und Humor. Das Dreiergespann mit den unterschiedlichen Charakteren macht die Geschichte sicherlich für viele Altersgruppen und sowohl Mädchen als auch Jungen interessant: neben der besonnenen Kate, die ihrer Mutter das Versprechen gegeben hat, sich immer um ihre Geschwister zu kümmern, ist da noch ihr Bruder Michael, voller Forscherdrang und mit einem Faible für Zwerge, und die kleine Schwester Emma, die einen richtigen Dickschädel hat und sich so leicht von keinem was vorschreiben lässt!
Neben der bildhaften Sprache Stephens, der man anmerkt, dass er ursprünglich aus dem Filmbusiness stammt, lebt der Auftakt zu den „Chroniken vom Anbeginn“ von der Liebe des Autors zu den Klassikern der Kinder- und Fantasyliteratur. Atmosphäre und Kulissen wirken oft wie Hommagen an beispielsweise Narnia oder „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ ohne dabei geklaut oder wie ein billiger Abklatsch zu wirken. John Stephens schafft wortgewaltig eine ganz neue Welt, in der man sich an seinem Humor und zahlreichen neuen Ideen freuen und trotzdem in Erinnerungen an geliebte Klassiker schwelgen kann durch die herrlich altmodisch angehauchte Atmosphäre, die er erschafft.
Außer den drei so unterschiedlichen Geschwistern tauchen in „Die Chroniken vom Anbeginn“ auch zahlreiche liebevoll ausgearbeitete Nebencharaktere auf. Besonders erwähnenswert ist Stephens Umsetzung der teilweise geteilten Handlungsstränge, zu Zeiten in denen die drei Geschwister voneinander getrennt sind und parallel eigene Abenteuer erleben. Dem Autor gelingt es immer, jedem der Geschwister so viel Aufmerksamkeit zu widmen, dass keine der drei Helden zu kurz kommt. Der Fokus der Handlung liegt zwar aus einem bestimmte Grund in „Emerald“ auf Kate, aber die voranschreitende Handlung zeichnet schon ab, das dieser Fokus in den Folgebänden zu Michael und Emma verlagert wird. Das Konzept der Reihe gefällt mir ausgesprochen gut und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen, insbesondere da „Emerald“ zwar keinen fiesen Cliffhanger am Schluss hat, aber die essentiellen Fragen unbeantwortet bleiben und die Aufgaben der drei Kinder noch lange nicht erfüllt sind.
Das Buch hat einen geradezu herzerwärmenden Faktor was die Vermittlung der Werte Vertrauen, Zusammenhalt und besonders Familie angeht: wenn es hart auf hart kommt, halten die Geschwister immer zusammen – auch wenn sich Michael fast einen Fauxpas geleistet hätte, der sich wirklich wie eine Verbeugung des Autors vor den Chroniken von Narnia von C.S. Lewis ausnimmt – mehr wird an dieser Stelle nicht verraten – aber das schönste „Hach…“-Gefühl kam bei mir an der Stelle auf, als sich entschlüsselt, worin sich Michaels Leidenschaft für Zwerge tatsächlich begründet.
Fazit:
Ein spannendes Abenteuer das mit seinem Heldendreiergespann Mädchen und Jungen gleichermaßen anspricht und fast schon nach einer Verfilmung schreit!
Ein nahezu perfektes Lesevergnügen, dass bei mir nur leicht getrübt war durch die Überfülle an Ideen und einem teilweise zu rasanten Tempo, so dass ich an mancher Stelle gerne einen Gang zurückgeschaltet oder in Summe gerne ein paar Seiten mehr gehabt hätte. Denn mit dem flotten Erzählstil und der komplexen Thematik werden vielleicht einige Zehnjährige überfordert sein.
Ein Füllhorn zauberhafter Ideen und Charakteren, die man richtig liebgewinnt im Laufe der Handlung, mit den besten Zwergen seit Tolkiens Gimli ;)
Aufmachung des Buches:
Passend zum Buchtitel „Emerald“ (=Smaragd) kommt der Schutzumschlag in einem kräftigen Grün daher. Die Titel der beiden Folgebände stehen zwar noch nicht fest, aber da Band 2 und 3 auf der Webseite zur Reihe in rot und blau abgebildet sind, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie „Ruby“ und „Sapphire“ heißen werden, sicher spiegelt sich die Farbe der Bücher auch bei den Fortsetzungen in den Titeln wider.
Neben der hervorgehobenen Schrift des Titels gefällt mir besonders die scherenschnittartige Weltkugel, auf der sich allerhand Figuren aus dem Buch tummeln.
Reihen-Info:
Band 1: Emerald
Band 2: erscheint voraussichtlich im März 2012
Band 2: erscheint voraussichtlich im März 2013

Webseite: Die Chroniken vom Anbeginn

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16 thoughts on “[REZENSION] Stephens, John – Die Chroniken vom Anbeginn 1: Emerald

  1. Ja, ich glaube auch das es am besten ist das Buch mit viel Ruhe und am Stück zu genießen, so entfaltet sich der Zauber am besten :) Es fällt sowieso schwer das Buch nochmal aus der Hand zu legen, wenn man einmal mitten im Abenteuer steckt.

  2. oh das klingt toll!!! Ich glaube ich habe endlich ein Buch gefunden, dass Mia nicht innerhalb von 2 Stunden verschlingen wird!!! Wird gleich mal bestellt!!! danke für den Tipp!!!

  3. Bei der Kombination "Waisenkindern" und "altes Haus" habe ich immer das Gefühl, dass ich schon Duzende solcher Bücher gelesen habe. Komischerweise mag ich solche Bücher aber auch und deine Beschreibung von diesem Titel klingt so richtig gut, also ist es gleich mal auf meine Wunschliste gehüpft. :)

  4. Drei Geschwister, Waisenhäuser – mein erster Gedanke war "Lemony Snicket"! Aber John Stephens hat da wirklich eine sehr netter Geschichte geschrieben, die trotz der Anleihen oder Ähnlichkeiten nicht wie ein Plagiat herüberkommt. Und die Geschwistersituation ist sogar autobiographisch: John Stephens ist das mittlere Kind zwischen zwei Schwestern.

  5. Ja, Lemony Snicket kam mir auch in den Sinn. :D Aber solange das Ganze gut umgesetzt ist, könnte ich sogar mit einer Geschicht rund um vier Kinder und einen Hund, die Kriminalfälle lösen, leben. ;)

  6. Kommt der dritte Teil wirklich im Herbst 2014 raus oder hast du dich verschrieben? Ich dachte jetzt im Frühjahr eigentlich……?

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