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[REZENSION] Dreyer, Clemens – Touristisch für Anfänger: Die wichtigste Sprache der Hauptsaison


Clemens Dreyer
Touristisch für Anfänger: Die wichtigste Sprache der Hauptsaison
Verlag: Langenscheidt
192 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 9783468738258
ISBN-13: 978-9783468738258

Inhalt:
Lektion 1: Die Reisebuchung
Lektion 2: Das gehört ins Reisegepäck
Lektion 3: Die Anreise
Lektion 4: Die Hotel(an)lage
Lektion 5: Das Zimmer
Lektion 6: Strand, Meer und Pool
Lektion 7: Das Essen
Lektion 8: Freizeit im Urlaub
Lektion 9: Alles über all-inclusive
Lektion 10: Die Klage
Beim Erstellen von Zeugnissen wird mit Geheimcodes und einer speziellen Sprache gearbeitet. Nun deckt Clemens Dreyer auf, dass auch in Urlaubskatalogen nicht jedes Wort für bare Münze genommen werden sollte: in einem humorisitischen Sprachkurs in „Touristisch“ übersetzt er für den Leser und angehenden Reisenden, was dieser unter „Folkloreabenden“ und einem „unaufdringlichen Service“ zu erwarten hat, bei welchen Mängeln sich eine Klage lohnt und was man als „landestypisch“ hinzunehmen hat. Von führenden Reiseveranstaltern NICHT empfohlen!
Eigene Meinung:
„Touristisch für Anfänger“ ist eine Mischung aus Auszügen aus Gerichtsurteilen, nachgestellten humorvollen Dialogen, Übersetzungen Touristisch-Deutsch, hilfreichen und weniger hilfreichen Tipps und vielen Checklisten, Tests, Fotos und Diagrammen, die das Büchlein inhaltlich und graphisch auflockern.
Die gewollt humorvollen Stellen in diesem Buch waren nicht immer nach meinem Geschmack und ich hätte im Nachhinein auch gut darauf verzichten können, ebenso wie auf diverse Tests wie „Welcher Reiseführertyp sind Sie?“ oder die Lernzielkontrolle am Ende des Buches. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, und sich trotz des äußerst hilfreichen Inhalts locker hat weglesen lassen, waren insbesondere die Auszüge aus Gerichtsurteilen. Diese sind stellenweise so skurril, dass sie den gewollten Humor des Autors um Längen toppen! Außerdem ist es interessant zu erfahren, was Urlauber und Reisende schon alles vor Gericht eingeklagt haben, mit welchen Mängeln das Gericht ihnen eine Reisekostenminderung eingeräumt hat und mit welchen Einwänden sie gescheitert sind.
Neben dieser Rubrik macht die Sparte „Wörter und Wendungen“, in der Touristisch ins Deutsche übersetzt wird, das Büchlein zu einer doch recht lohnenswerten Anschaffung: hier bekommt man die rosarote Urlaubskatalogs-Brille abgesetzt, kann zukünftig zwischen den Zeilen der Hochglanzprojekte lesen und erspart sich dadurch in Zukunft vielleicht die eine oder andere unangenehme Überraschung.
Zwischendurch gibt es immer wieder – zwar humorvolle, aber dennoch – hilfreiche Tipps und Erklärungen zum Fotografieren, dem richtigen Packen von Koffern dem Souvenirkauf oder der Klassifizierung von Hotels, die neben bekannten Details auch einige neue für mich boten.
Fazit:
Humor ist immer eine Sache des persönliches Geschmacks. Einigen Lesern wird der Touristisch-Sprachführer vielleicht gerade wegen den überspitzt witzigen Einlagen gefallen, für mich wäre an mancher Stelle allerdings weniger mehr gewesen und lohnenswert und interessant fand ich in erster Linie die hilfreichen Tipps, den Sprachführer und die Gerichtsurteile. Persönlich wäre ich mit einem halb so dicken (und halb so teuren) Werk ohne die witzigen Stellen besser bedient gewesen.

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6 thoughts on “[REZENSION] Dreyer, Clemens – Touristisch für Anfänger: Die wichtigste Sprache der Hauptsaison

  1. Ich muss ja gestehen, dass ich von bewusst humorvoll gehaltenen Büchern immer lieber die Finger lasse. So wundert es mich nicht, dass das Buch für dich ein zwiespältiges Vergnügen war. Allerdings klingt der Teil mit den Gerichtsurteilen nicht schlecht. :) Außerdem erinnert mich das daran, wie meine Eltern ein Ferienhaus "600m" entfernt vom Gardasee gemietet haben. Die Entfernung stimmte sogar, wenn man die Luftlinie nahm – über die Serpentinen waren es dann doch eher ein paar Kilometer. :D

  2. Genau solche Sachen spricht der Autor an:
    Neues Hotel = Der Putz ist noch feucht, der Rasen schon eingesäht… *ggg* Da hätte es diesen aufgesetzen Humor gar nicht gebraucht, die Realität ist schon "lustig" genug ;)

  3. Ja, diesen "witzigen" Typen auf dem Cover hätte sich der Verlag schenken können. Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Cover zum Kauf animieren oder abschrecken sollen. Der Inhalt ist auf jeden Fall besser, als Cover (und auch Rückentext) vermuten lassen.

  4. Hm, ja, solche humorigen Bücher sind immer Grenzfälle. Zumal es bei dem Thema auch so sein dürfte, dass viele das schon alles mal irgendwo gehört haben. Das ging ja eine Weile durch sämtliche Medien, wie Reiseanbieter alles schönreden. Man kann schon gar nicht mehr an beiden Händen abzählen, wie viele "Real Life Dokus" zu dem Thema schon gedreht wurden. ;)

  5. Die humorigen Bücher fallen auch fast ausnahmslos in die Kategorie "kann man lesen, muss man aber nicht". Das ist so ein Genre, dass als Hörbuch oder im Fernsehen als Reportage wohl mehr Schmunzler entlockt als im gedruckten Zustand.

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