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[REZENSION] Jordan, Sophie – Firelight 1: Brennender Kuss

Sophie Jordan
Firelight 1: Brennender Kuss

Verlag: Loewe
376 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3785570457
ISBN-13: 978-3785570456
empfohlenes Lesealter: 13-16 Jahre

Inhalt:
Jacinda ist eine Draki. Die Drakis sind ein Volk, welches von den Drachen abstammt, und sowohl in Drakigestalt als auch in menschlicher Gestalt erscheinen kann. Das Geheimnis menschliche Gestalt annehmen zu können, wird von den Drakis jedoch gut gehütet, denn wegen ihrer schillernden Drachenhaut und den wertvollen Edelsteine, die sich seit Jahrhunderten in ihrem Besitz befinden, werden sie von Drachenjägern verfolgt. Jacinda trägt sogar eine ganz besondere Gabe in sich. Jeder Draki besitzt eine besondere Gabe und seit unzähligen Generationen ist Jacinda die erste Draki, die Feuer speien kann. Deswegen soll sie eines Tages Cassian, den zukünftigen Leitdrachen des Rudels, heiraten und ihre Gabe an ihre Nachkommen weitervererben, um das Volk der Draki zu stärken.
Drakis ist es strengstens untersagt, sich außerhalb ihres Rudels in Drakigestalt zu zeigen oder zu fliegen. Jacinda und ihre Freunde Azure missachten dieses Verbot sehr häufig, da es für die beiden nichts Schöneres gibt als fernab des Rudels ihre Freiheit zu genießen. Eines Tages werden die beiden jedoch auf ihrem Ausflug von Jägern aufgestöbert und den beiden gelingt es nur mit knapper Not ihr Leben zu retten. Für Jacinda sogar mehr als das… Ein Jäger mit haselnussbraunen Augen spürt sie auf, doch der Junge geht ohne sie an die anderen Jäger zu verraten.
Für Jacinda bleibt der missglückte Ausflug dennoch nicht folgenlos. Ihr Rudel will sie für ihr Vergehen bestrafen, doch bevor es dazu kommt, flieht Jacindas Mutter gemeinsam mit ihr und ihrer Zwillingsschwester Tamra in ein heißes Wüstenkaff, um dort Jacindas inneren Draki abzutöten und sie somit vor dem Rudel und der bevorstehenden Strafe zu schützen. Jacindas Mutter hat vor Jahren ihren Draki absichtlich getötet und Tamra hat sich nie verwandelt. Doch will Jacinda überhaupt das gleiche Leben wie ihre beiden Familienmitglieder führen?
In ihrer neuen Highschool trifft Jacinda den Jungen mit den haselnussbraunen Augen wieder und neben dem Verlangen ihren Draki am Leben zu halten, sieht sie sich nun einem weiteren Problem gegenüber: darf sie Will lieben, oder wird sie ihre Liebe mit dem Leben bezahlen, wenn er erfährt, wer sie wirklich ist?
Eigene Meinung:
Eine Highschoolromanze im Fantasygewand und eine Liebe, die nicht sein darf… Hätte mir vorher einer grob umrissen erzählt, von was „Firelight: Brennender Kuss“ handelt, hätte ich wahrscheinlich nur den Kopf geschüttelt und dankend abgewunken, schließlich ist diese Thematik bereits wiederholt in Fantasyreihen abgehandelt worden – Twilight lässt grüßen! Bei „Firelight: Brennender Kuss“ handelt es sich aber nicht um einen lauwarmen Aufguss des altbekannten Themas, sondern wie der Titel bereits andeutet um brandheißen Stoff! Man bemerkt bereits auf den ersten Seiten während Jacindas und Azures verbotenem Ausflug, dass es die Autorin Sophie Jordan meisterhaft beherrscht atmosphärisch dichte Bilder vor dem Auge des Lesers zu erzeugen. So spürt man nicht nur die Freiheit unter den Flügeln der Drakis in den Lüften, sondern auch später des Prickeln in der Luft, wenn Jacinda und Will aufeinander treffen.
Neben der mitreißenden Umsetzung der Liebesgeschichte, die selbst den verborgenen Teenager in der älteren Leserschaft zum Aufseufzen bringt, überzeugt Sophie Jordans Trilogie-Auftakt aber vor allem mit der Einführung einer neuen Fantasyspezies und der Verarbeitung von familiären Problemen.
Die Draki sind direkte Nachfahren der Drachen, können aber zu ihrem Schutz menschliches Aussehen annehmen. Jeder Draki besitzt eine Fähigkeit, die besonders stark ausgeprägt ist. Neben den normalen Drakis, die während der Pubertät ihre erste Wandlung erfahren, gibt es aber auch solche wie Jacindas Schwester Tamra, bei denen das Drakierbe soweit degeneriert ist, dass sie sich nicht verwandeln. Außerdem spielt ein weiterer Aspekt mit dem Umgang des Drakierbes eine Rolle, die durch Jacindas Mutter verkörpert wird. Sie war eine vollwertige Draki, hat sich jedoch auf Grund des Schicksals ihres Mannes und dem ihrer Tochter Tamra dafür entschieden ihren inneren Draki aus freiem Willen abzutöten.
Jacindas Mutter meint es sicher nur gut mit ihrer Tochter, wenn sie diese vor der Strafe des Rudels bewahren will und auch Tamra ist es zu gönnen, endlich in einer Umgebung zu leben, in der sie nicht länger eine Außenseiterin und Ausgestoßene ist, aber kann man guten Willen und das Schicksal einer anderen als Entschuldigung gelten lassen, um jemand seinen Willen aufzuzwingen? Sophie Jordan gibt ihren Lesern mit den grundunterschiedlichen Intentionen ihrer Hauptcharaktere jede Menge Stoff zum Nachdenken und bettet die Liebesgeschichte zwischen Jacinda und Will so durchaus in einen sozialkritisch interessanten Plot ein. Je nachdem, ob man sich beim Lesen besser mit den Zielen und Absichten der Mutter, Jacindas und Tamras identifizieren kann, wird man so seine Zu- und Abneigungen zu den Figuren entwickeln, auf jeden Fall lassen sie einem beim Lesen nicht unberührt, sondern mitfiebern und mitfühlen. Am meisten konnte ich mich mit Jacinda identifizieren, deren Verlangen nach ihrem wirklichen Ich und dem Drang nach Freiheit so ausgeprägt war, dass man davon regelrecht mitgerissen wird. Sicherlich wird die starke Empathie zu Jacinda aber auch durch die gewählte Erzählperspektive aus ihrer Sicht im Präsens unterstützt.
Obwohl das verdammt offene Ende – steiler und zerklüfteter kann man einen Cliffhanger in meinen Augen nicht gestalten! – den Leser auf der letzten Seite quasi am ausgestreckten Arm verhungern lässt, bekommt der Auftakt der Firelight-Trilogie von mir die volle Punktzahl! Diese Geschichte ist nicht blutarm wie das Liebesgeplänkel einiger Blutsauger, sondern feurig und prickelnd!
Ich kann mir zwar sehr gut vorstellen, dass einige Leser Probleme mit Jacinda haben werden, wegen dem ständigen Hin und er, ob sie Will nun lieben darf oder nicht, aber mich hat das zu keinem Zeitpunkt der Geschichte gestört, da es für mich kein unentschlossenes Teenagerherz im Gefühlswirrwarr war, welches diese Gedankengänge verursacht hat, sondern ein starkes Drakiherz, welches abwägen muss, ob die Liebe zu Will so wichtig, intensiv und ehrlich ist, dass sie es wert ist der Gefahr ins Auge zu sehen, sich einem Drachenjäger auszuliefern und somit möglicherweise sein Leben zu verwirken.
Aufmachung des Buches:
Schillernd und feurig wie Drakihaut! Eines meiner Coverhighlights diesen Jahres. Allerdings muss ich wieder einmal anmerken – vielleicht bringt das kontinuierliche Meckern ja doch irgendwann etwas – dass es wünschenswert wäre, wenn auf den Covern von außen zu erkennen wäre, wenn es sich bei einem Buch um kein Einzelwerk, sondern den Auftakt bzw. den Teil einer Reihe handelt. Wer sich hier einer abgeschlossenen Geschichte sicher wähnt, und dann mit diesem fiesen Cliffhanger am Ende des Buches überrascht wird… uiuiui! Deshalb meine Bitte an ALLE Verlage: ich bin für eine sichtbare Kennzeichnung von Reihen, danke!
Fazit:
Eine feurige und schillernde Liebesgeschichte, die mit einer neuen Fantasy-Spezies aufwartet und durch Jacindas familiäre Situation viel Stoff zum Nachdenken liefert.
Mich hat Sophie Jordan bereits mit dem Auftakt ihrer Trilogie fest am Haken und ich erwarte gespannt die weiteren Bände (vor allem, weil ich wissen will, wie es nach dem ultrafiesen Cliffhanger weitergeht…).
Reihen-Info:
Band 1: Brennender Kuss
Band 2: noch ohne dt. Titel (OA: Vanish, erscheint im September 2011)
Band 3: noch ohne Informationen

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13 thoughts on “[REZENSION] Jordan, Sophie – Firelight 1: Brennender Kuss

  1. Hach, das klingt soooo schön. :)
    Nachdem ich auf vielen Blogs nur positives darüber gelesen habe, muss ich das Buch auch unbedingt lesen. DANKE für die tolle Rezension.

    LG
    Sabine

  2. Bitteschön :) Ich hoffe du reihst dich dann nach dem Lesen in die Riege der begeisterten Rezensenten ein ;D Ein paar kritische Stimmen gibt es ja, die sich wohl hauptsächlich auf das sehr offene Ende und Jacindas Hin und Her beziehen, aber ich fand diese Aspekte verzeih- bzw. erklärbar. Ein richtig schöner Pageturner!

  3. "steiler und zerklüfteter kann man einen Cliffhanger nicht gestalten" :-) :-)

    Ich fand das Buch auch überraschend toll. Hätte ich vorher vom Teenie-Highschool-Schnulz erfahren, wäre ich vielleicht skeptischer gewesen, aber das Buch hat mich von der ersten Seite an mitgerissen.

    Ich hab mir den englischen Nachfolger schon bestellt, ich hab keine Lust, 1 Jahr lang zu warten.

  4. Ich komme leider überhaupt nicht mehr mit meinen Serien nach, sonst würde ich auch mal wieder was auf englisch lesen :/ Aber ich bin sicher den Folgeband lesen einige im Original und dann kann ich mir anhand eurer Rezensionen schonmal den Mund wässrig machen lassen ;D

  5. @Jessi Auf jeden Fall ein toller Schmöker! Aber Finger weg, wenn du keine Cliffhanger magst ;D

    @Anli Dir gefällt das Buch ganz bestimmt! Ich war eher erstaunt, dass ich so begeistert war :D Bei "Göttlich verdammt" war ich ja etwas genervt von den beiden Protagonisten, aber hier habe ich großzügig über jedwede Nervfaktoren weggelesen ;D

  6. Ich finde es wirklich faszinierend. Obwohl du so eine begeisterte Rezension geschrieben hast, obwohl ich schon weitere positive Reaktionen zu dem Buch gesehen habe und obwohl ich kein Problem mit Teenieromanzen habe und fantastische Geschichten liebe, packt mich bei den Titel nicht mal die Neugierde … Ich glaube, ich bin krank … oder habe einfach nur mal wieder eine Krimiphase. *g*

    Aber schön, dass dir der Roman so viel Freude bereitet hat! :)

  7. Bei mir liegt das dann in der Regel wirklich daran, dass mich bestimmte Genres aktuell nicht jucken. Früher habe ich ja mehr Krimis/Thriller oder die eine oder andere Schmonzette *g* gelesen, aber dazu greife ich momentan weniger. Zur Zeit kann ich am besten mit Kinder- und Jugendromanen abschalten und werde davon auch am besten unterhalten.

  8. Ich scheine gerade besonders große Lust auf Cozys zu haben. Die beiden, die ich mir am Freitag aus der Bibliothek geholt hatte, habe ich auch Freitag ausgelesen. *hüstel* Und natürlich habe ich genau solche Titel nicht mehr auf dem SuB … :(

  9. Und noch eine begeisterte Leserin – ich bin über die Facebook-Seite des Loewe Verlages gerade auf deine Rezi gestoßen. :D
    Mir hat "Firelight" überraschenderweise auch sehr gut gefallen, wenngleich mich Jacindas Wankelmütigkeit gelegentlich wirklich zum Stöhnen brachte. Aber das war auch nur eine Kleinigkeit, denn ansonsten ist es wirklich brandheißer Stoff. :)

    Mir geht es übrigens ähnlich wie dir. Früher habe ich fast nur Liebesromane (z. B. von Nora Roberts) oder Thriller gelesen. Irgendwann habe ich mich dann total in Jugend- und Fantasyromane verliebt. Das abtauchen in eine fremde Welt, entspannt mich mehr, als brutale Serienmörder, die ihr Unwesen treiben. Genügend Krimi und Thrill bekomme ich täglich, wenn ich die Tageszeitung aufschlage oder mir die Nachrichten anschaue.

    LG Reni

  10. Ich hatte noch gar nicht gemerkt, dass Loewe mich zitiert hat :D
    So geht es mir auch: Fantasy und Jugend ist am besten zum Abschalten und was ganz anderes zu unserem alltäglichen "Wahnsinn", außerdem ist Fantasy sehr vielseitig und je nach Autor/in oder Sub-Genre bekommt man sogar dort Thrill und/oder Liebesgeschichte mitgeliefert ;)

  11. Ich dachte, als ich den klapentext gelesen habe, auch zuerst an eine Nachmache vo Twilight- schon allein der titel- aber es ist nicht so. Ich persönlich konnte twilight nie so gut ausstehen aber dieses Buch schlägt Twilight um Längen. Total Spannend, romantisch aber nicht kitschig, eine schöne – und vor allem NEUE- story, wunderbar erzählt znd nie schleppend. Nur zu empfehlen.

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