Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein!
empfohlenes Lesealter: 3-6 Jahre
Beim Frühstück schüttet Lara versehentlich Orangensaft auf die Hose ihres Papas, statt des erwarteten Donnerwetters sagt ihre Mutter jedoch: „Das ist doch nicht so schlimm! Vergiss nicht – sie ist ja erst drei Jahre alt!“ Lara legt diese Aussage als Freifahrtschein aus, um sich von nun an geschickt aus jeder Situation herauszuwinden, egal ob sie über die Spielsachen ihres Bruders fällt oder Bastelsachen aus dem Zimmer ihrer Schwester stibitzt, um damit Unfug anzustellen: bevor einer von ihnen klarstellen kann, was eigentlich passiert ist, fängt Lara zunächst an lauthals zu schreien und guckt anschließend ihre Mutter mit einem besonders lieben Blick an… und die Masche zieht! Doch als Lara den Bogen überspannt und zunächst völlig verdreckt von einer Schatzsuche zurück kommt und am Wochenende noch den Süßigkeitenschrank plündert, das Wohnzimmer völlig verklebt hinterlässt und am nächsten Tag die ganze Wohnung unter Wasser setzt, hat die Geduld ihrer Familie ein Ende…
Eigene Meinung:
Das Cover spricht schon Bände, was den Inhalt der Geschichte angeht: hier kann man die Mimik und die Körpersprache der kleinen Lara in voller Pracht bewundern, mit welchen Tricks und Kniffen, Heulanfällen und treuen Blicken sie ihre Familie manipuliert und um den Finger wickelt.
Die Geschichte ist sehr lustig erzählt und genau wie die Bilder, wird sie sicher nicht nur Kinder ansprechen, sondern auch Erwachsenen Lachtränen in die Augen treiben. Spätestens wenn die kleine Lara ihren aufgeschnappten Trick so offensichtlich anwendet, indem sie scheinbar zerknirscht neben ihrem neu angerichteten Desaster steht und selbst sagt „Habt ihr es denn vergessen? Ich bin doch erst drei Jahre alt?“, geht auch ihren Eltern ein Licht auf, dass auch Missgeschicke nicht kurzerhand mit dem Alter abgetan und entschuldigt werden dürfen, sondern dass man mit den Kindern reden und Grenzen setzen muss.
Den Trick die Schuld bei Missgeschicken – aber auch bei vorsätzlich angestelltem Unfug – schnell anderen in die Schuhe zu schieben, kennen schon die Kleinsten! Hier wird den Kleinen, den oftmals leidtragenden älteren Geschwistern und auch den Eltern anhand einer sehr lustigen und gar nicht abwegigen – wenn auch überspitzt erzählten – Familiengeschichte gezeigt, wie wichtig es in solchen Fällen ist darüber zu reden und sich die Version von ALLEN Beteiligten anzuhören, dass auch kleine Missetäter ihre Schandtaten alleine wegräumen können, ohne dass man ihnen hinterherräumen muss und dass sie durch das Ausüben von Pflichten eher einen sorgsamen Umgang mit eigenen – und fremden – Sachen lernen als durch Schelte.
Aufmachung des Buches:
Die Illustrationen des quadratischen Buches wechseln ab zwischen mehreren einzelnen Bildern auf einer Seite und formatfüllenden Illustrationen über eine Doppelseite gehend. Die Erzähltexte umfassen pro Seite einige Sätze und sind in einer zum Vorlesen sehr angenehm großen Schrift gedruckt. Auf den Bildern gibt es sehr viele Details zu entdecken, so dass sich das Buch auch sehr gut dafür eignet, dass Kinder es sich alleine angucken können ohne schnell davon gelangweilt zu sein. Zudem sind die Bilder sehr klar und kräftig in der Aussage, so dass die Geschichte auch ohne den begleitenden Text verstanden wird.
Fazit:
Eine umwerfend komische Geschichte mit einer hinreissenden „Heldin“ und schrägen Bildern, an der die ganze Familie ihren Spaß haben wird!
Eines meiner Lieblingsbilderbücher!
Ich hätte mich allein wegen dem Leguan im Puppen-Bikini wegschmeissen können :D
Ah, dieses Buch habe ich erst vor kurzem für unsere Bibliothek eingekauft und musste es dann bei der Buchvorstellung gleich vorführen. Ich finde es auch super! Ich glaube, das bekommt meine Tochter auch bald einmal :-)