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[REZENSION] Perplies, Bernd – Magierdämmerung 3: In den Abgrund

Bernd Perplies
Magierdämmerung 3: In den Abgrund
Verlag: Lyx
504 Seiten, Klappenbroschur
ISBN-10: 3802582667
ISBN-13: 978-3802582660

Inhalt:
Der Kampf um die Wahre Quelle der Magie steuert seinem Ende entgegen, doch bis dahin ist es ein weiter Weg…
Jupiter Holmes und Randolph Brown legen an Bord der Gladius Dei den Weg zur Quelle zurück, um dort das Siegel von Atlantis wieder zu schließen, und auch Jonathan Kentham und Kendra wollen dem Usurpator Wellington das Handwerk legen und landen auf dem Weg zur Quelle an Bord des berühmtberüchtigten Fliegenden Holländers. Doch neben den bekannten Charakteren aus den ersten beiden Teilen der Trilogie sind nun einige Mitstreiter mehr mit von der Partie im Kampf gegen Wellington: im fernen Kalifornien tritt Paiute-Seher Wovoka auf den Plan und in England gerät das Königshaus höchstpersönlich zwischen die Fronten der verfeindeten Magier. Die Urenkelin Queen Victorias entpuppt sich als magiebegabte Person und lässt sich mit keinen Mitteln davon abhalten ebenfalls in den Kampf gegen Wellington zu ziehen. So verspinnen sich im Laufe der Handlung die Wege der Gegner Wellingtons genauso wie die Fäden der Magie…
Eigene Meinung:
Der Weg war lang und beschwerlich, der Kampf dagegen ausgesprochen kurz! So würde mein Resümee ausfallen, wenn ich diesen abschließenden Band der Magierdämmerung-Trilogie in einem Satz zusammenfassen müsste. Ich habe mich sehr auf ein Wiederlesen mit den liebgewonnenen Figuren von Holmes, Brown, Jonathan und Kendra gefreut: mit den ersten beiden hatte ich in den Vorgängerbänden viele vergnügliche Momente erlebt, während sich zwischen Jonathan und Kendra eine zarte Romanze entwickelt hatte, über die ich gerne mehr gelesen hätte. Leider treten die zwischenmenschlichen Beziehungen auf Grund der Menge von Handlungssträngen und neu eingeführten Charakteren im dritten Band der Reihe jedoch sehr in den Hintergrund. Dass im Angesicht einer nahenden Katastrophe nicht überall Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, witzige Situationen eher rar gesät sind und die Liebe zwischen Jonathan und Kendra hintenan stehen muss, war mir schon klar, aber auch – oder gerade – in Momenten von Gefahr sollten dann eben andere tiefergehende Gefühle anstelle von Witz und Liebe treten, doch leider blieben die Figuren in „In den Abgrund“ dahingehend hinter meinen Erwartungen zurück. Nicht einmal atemberaubende Spannung konnte dieses Manko gänzlich wettmachen, denn zulange blieb bei den neueingeführten Charakteren wie Wovoka und Feodora unklar, wie und wo sie in die Kernhandlung eingreifen würden. Bei den Handlungssträngen mit Holmes und Brown auf der Gladius Dei beziehungsweise mit Jonathan und Kendra an Bord des Fliegenden Holländers kam annähernd das Lesevergnügen und die Spannung auf, die ich bei den beiden Vorgängerbänden empfunden hatte, aber bei den Wechseln zu den anderen Handlungsebenen verpuffte dieses Gefühl und diese Kapitel zogen sich für mich zäh in die Länge. Im Vergleich zu dem langen Weg der einzelnen Gruppen zur Quelle wird der Kampf an eben dieser vergleichsweise kurz abgehandelt. Die Entwicklung am Schluss und die Auflösung hat mir zwar einerseits sehr gut gefallen, aber irgendwie fragte ich mich, ob das jetzt wirklich alles gewesen sein sollte nach den ganzen Strapazen und unzähligen Magiern und Nebenfiguren, die in die Handlung involviert und zum Teil noch im dritten Band eingeführt wurden. Richtig superfies und supergut – wie es einem wahnsinnigen Bösewicht gebührt – fand ich allerdings das Ende, dass der Autor für Wellington bereithält… Diese Ideen und Glanzlichter sind das Salz in der Ideensuppe von Bernd Perplies Romanen, die diese zu etwas Besonderem machen und der Grund, warum „In den Abgrund“ trotz der angeführten Kritikpunkte immer noch ein sehr lesenswerter Roman für mich war. Und wer jetzt wissen will, was mit Wellington passiert, muss den langen Weg zur Wahren Quelle der Magie wohl oder übel auch bestreiten ;)
Aufmachung des Buches:
Wie bereits bei den beiden Vorgängerbänden wird die Geschichte durch die Europakarte in der vorderen, dem Stadtplan von London in der hinteren Umschlagklappe und einem dreiseitigen „Dramatis Personae“ ergänzt, in dem die wichtigsten Charaktere mit Namen und Funktion aufgeführt sind. Das Cover des zweiten Bandes ziert das Kriegsschiff USS Brooklyn (Wikipedia: Die USS Brooklyn war ein Panzerkreuzer der United States Navy. Das Schiff wurde nach dem New Yorker Stadtteil Brooklyn benannt und war das zweite Schiff in der amerikanischen Marine, welches auf diesen Namen getauft wurde. Der Kreuzer, dessen Bau am 19. Juli 1892 bewilligt worden war, wurde am 2. August 1893 auf der Werft der William Cramp & Sons Shipbuilding Company in Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) auf Kiel gelegt und lief am 2. Oktober 1895 von Stapel. Die USS Brooklyn war ein Einzelschiff und zugleich der zweite Panzerkreuzer überhaupt, welchen die United States Navy in Bau gab. Die Indienststellung erfolgte am 1. Dezember 1896.). Das Medaillon im Vordergrund ist nun im Gegensatz zu den ersten beiden Covern komplett zu sehen.
Fazit:
Leider kam mir im abschließenden Band das Zwischenmenschliche zwischen den liebgewonnenen Charakteren zu kurz. Obwohl die Handlung auf Spannung ausgelegt war, verpuffte sie teilweise auf Grund der auf mehreren Ebenen laufenden Handlung. Auch wenn der dritte und letzte Band für mich leider der schwächste der Trilogie war, ist „Magierdämmerung“ dennoch eine lesenswerte Steampunkreihe mit interessanten Ideen, einer neuartigen Form von Magie und facettenreichen Charakteren, die ich gerne weiterempfehle!
Reihen-Info:
In den Abgrund

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3 thoughts on “[REZENSION] Perplies, Bernd – Magierdämmerung 3: In den Abgrund

  1. Ich lese das Buch gerade und hoffe, dass es mir damit nicht so geht wie dir. Ich fand den zweiten Band ja nicht so toll, und hatte die Hoffnung, dass es jetzt wieder aufwärts geht mit der Reihe. Bisher finde ich "In den Abgrund" noch sehr spannend, habe allerdings noch ein paar Seiten vor mir.

  2. "Und wer jetzt wissen will, was mit Wellington passiert, muss den langen Weg zur Wahren Quelle der Magie wohl oder übel auch bestreiten ;)"

    *seufz* Im Dezember, bestimmt schaffe ich es im Dezember! ;)

  3. @Stefanie Vielleicht findest du den dritten Band wieder besser, in der Leserunde, wo ich alle Bände in Begleitung gelesen habe, war ich glaube ich die einzige, die den dritten Band schwächer als den zweiten fand.

    @Winterkatze So ist es ;D

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