Autor: Michael Morpurgo
Sprecher: David Kross
Übersetzer: Klaus Fritz
Verlag: DAV
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: 12-16 Jahre
Ausführung: Hörbuch, ungekürzte Lesung, ca. 210 Minuten
Michael Morpurgo ist ein britischer Schriftsteller. Er ist einer der bekanntesten britischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Morpurgo schreibt hauptsächlich Abenteuerbücher für Jugendliche im Stil von Robert Louis Stevenson und Ted Hughes. Mit seiner Gattin gründete er in Devon das Projekt „Bauernhöfe für Stadtkinder“. Für seine erzieherischen Dienste wurde er 1999 mit dem Orden des Britischen Empire ausgezeichnet.
Sprecher:
David Kross geboren 1990, zählt zu den gefragtesten deutschen Nachwuchsschauspielern. Bekannt ist er aus zahlreichen Kinofilmen („Knallhart“, „Krabat“). Für seine Rolle in „Der Vorleser“ wurde er mehrfach ausgezeichnet.
GEFÄHRTEN – WAR HORSE
Inhalt:
Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges kommt das Reitpferd Joey auf den Bauernhof von Albert und seinen Eltern. Schon nach kurzer Zeit verbindet das Pferd und den Jungen eine innige Freundschaft. Allein aus Freundschaft zu Albert kann Joey seine Degradierung zum Zugpferd akzeptieren. Er muss Feldarbeit verrichten, da es sich Alberts Vater nicht leisten kann ein Reitpferd zu unterhalten und Joey nur deshalb gekauft hatte, um einem Nachbarn eins auszuwischen. Sehr bald kann jedoch auch die Arbeit von Joey und seiner Stallnachbarin und Pferdefreundin Zoe die Kosten des Bauernhofes nicht mehr decken, und Alberts Vater verkauft Joey an die Armee, um seinen Hof nicht zu verlieren. Albert und Joey kennen nur ein Ziel: ihren Freund wiederzufinden! Joey erlebt an vorderster Front die Schrecken des ersten Weltkrieges mit im Einsatz als Sanitätspferd und als Zugpferd im Gespann eines Kanonenwagens. Doch inmitten allen Schreckens trifft er auch auf Zuneigung und neue Freunde, unabhängig davon, ob es auf der englischen, französischen oder deutschen Seite ist. Albert geht zur Armee, sobald es sein Alter erlaubt. Ob es ihm gelingen wird im Chaos des Krieges unter hunderttausenden von Pferden seinen geliebten Joey wiederzufinden?
Die englische Originalausgabe des Buches wurde erstmals 1982 unter dem Titel „War Horse“ veröffentlicht, die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel „Schicksalsgefährten“. Mit der Verfilmung von Stephen Spielberg, die in sechs Kategorien für den Oscar nominiert ist, erhält das gleichnamige Buch nun auch in Deutschland mehr Aufmerksamkeit als zu seiner Erstveröffentlichung.
Nach der Beschreibung hätte ich vom Gesamtanteil an der Geschichte einen größeren Part erwartet, der sich zwischen Albert und Joey abspielt, aber insgesamt nimmt Joeys Geschichte auf der Farm von Alberts Eltern höchstens ein Drittel an dem Gesamtgeschehen ein und die restlichen zwei Dritteln spielen sich im Kriegsgeschehen ab und bei den verschiedenen Truppen und Personen, bei denen Joey Quartier bezieht. Auf Grund der durch die Kurzbeschreibung hervorgerufenen Erwartungen fand ich die innige Freundschaft der beiden daher etwas knapp behandelt, um Alberts Beweggründe dann vollends verstehen zu können, dass er in den Krieg ziehen will, nur um sein Pferd wiederzufinden.
Davon abgesehen ist die Geschichte aber traurig, schön und sehr bewegend und zeigt die Schrecken des ersten Weltkrieges aus Sicht eines Pferdes realistisch und authentisch auf, ohne, dass die Pferde dabei vermenschlicht werden, obwohl das Pferd Joey als Ich-Erzähler fungiert.
Vor dieser Geschichte war mir persönlich gar nicht klar, wie wichtig im ersten Weltkrieg die Rolle der Pferde noch war. Es gab zwar bereits die ersten Panzer, aber die Kanonen sind noch von Pferdegespannen gezogen worden und auch die meisten Verletzten wurden mit Hilfe dieser Gespanne vom Schlachtfeld geborgen. Ein Pferd war damals von einem größeren Wert als ein Soldat, da die Pferde von geringerer Zahl und damit kostbarer waren. Doch auch da werden Unterschiede deutlich, bei den Soldaten, die die Pferde nur als Werkzeug und Mittel zum Zweck sehen, und andere, für die das Wohl der Tiere im Vordergrund steht und die Tiere mit Liebe und Zuneigung zur Arbeit bewegen.
David Kross trägt die Geschichte ist einem ruhigen Ton vor, der gerade in seiner leisen Art und mit der Naivität und Einfachheit des tierischen Ich-Erzählers bewegt und zu Herzen geht. Aber auch die kalten und harten Charaktere bringt David Kross glaubhaft herüber ohne, dass er dafür seine Stimme stark variieren muss, er hat ein beeindruckendes Talent, glaubhaft eine große Bandbreite an Charakteren darstellen zu können, ohne dabei aufgesetzt oder schauspielernd zu wirken.
Auch wenn die Geschichte auf Grund ihres Inhalts recht tränenreich ist und das Ende eine gehörige Portion Kitsch enthält, kann ich sie dennoch sehr empfehlen, da es einfach eine herzerwärmende und nahegehende Geschichte über wahre Freundschaften und weitere Dinge ist, die im Leben wirklich zählen! Und nach all den verbrauchten Taschentüchern im Laufe der teils grausamen Geschichte von Joey und seinen Weggefährten während des Kriegsgeschehens, tat das kitschigschöne Ende am Schluss meiner Seele einfach gut, sonst hätte ich bestimmt noch stundenlang weitergeheult.
Wer als Kind die Geschichte von „Black Beauty“ mochte, wird sicherlich auch Gefallen an dieser Erzählung aus Pferdesicht finden.
Huch, das ist ja mal eine ungewähnliche Erzählperspektive… Das Buch ist bestimmt sehr interessant, aber ich kann es leider nicht lesen. Bücher über und mit Tieren treiben mich immer zu Tränen und du sagst ja selbst, dass es ein trauriges Buch ist. Das ertrage ich bestimmt nicht… :-(
Ja, der Schluss ist zwar sehr schön (und ein bisschen kitschig *g*), aber der Teil der Geschichte, der an der Kriegsfront spielt ist wirklich düster und tragisch.
Nachdem ich den Film gesehen habe, will ich das Buch jetzt auf jeden Fall auch lesen.
David Kross spielt übrigens auch im Film mit, falls du das noch nicht wusstest…
Dass er mitspielt weiß ich, aber nicht in welcher Rolle. Die Verfilmung reizt mich schon sehr. Ich denke der Film wird sicher einige Wochen laufen, so dass ich es noch reinschaffe. Da ich im Wechsel auch immer mit meiner Tochter in Kinderfilme gehe, schaffe ich nicht immer alle Verfilmungen im Kino zu sehen, die mich interessieren, wobei Kino eh ganz schön teuer ist, das merke ich gerade, wenn ich noch für meine Tochter mitbezahle, die ja auch nur ein oder zwei Euro weniger kostet als ein Erwachsener :/ Da warte ich ab und zu lieber bis die DVD günstig zu kaufen ist und verkaufe oder vertausche sie wieder, falls mir der Film nicht gefällt.
Er spielt die Rolle von Günther, dem deutschen Soldaten, der mit seinem Bruder flieht und Joey mitnimmt.
Ich finde übrigens auch, dass Kino wirklich ein teures Vergnügen ist, deshalb mach ich es auch wirklich nur bei Filmen, die mich sehr interessieren.
mmmh… Wenn ich jetzt nicht total vergesslich bin, dann gibt es diese Rolle im Buch gar nicht *grübel* Eindeutig ein Nachteil von Hörbüchern, dass man nicht schnell mal was nachschlagen kann ;)
Ich bin hin- und hergerissen von diesem Film. Einerseits war er natürlich völlig übertrieben und unrealistisch, andererseits total schön, traurig, eben gefühlsvoll, wenn man sich drauf einlässt. Man muss halt bereit sein sich auf diesen Film einlassen zu können, zu akzeptieren, dass hier nicht so viel Genauigkeit und Realismus auf den Ersten Weltkrieg liegt, sondern es um ein Pferd geht, dass auf seiner Reise mehrere Gefährten hat, dann ist der Film echt der absolute Hammer.