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[COOL-TOUR-KATZE] Buchmesse Frankfurt 2012 – Freitag

Der Buchmesse-Freitag:

Über den Tellerrand geguckt
Oder: Wo bitte geht’s zum nächsten Bett?

Nach einer viel zu kurzen Nacht erwartete mich morgens ein großer Schrecken: es goss bei uns wie aus Kübeln! Wo war das schöne Buchmessewetter der letzten Tage hin? Egal… außer mit Ina wieder zur Messe zu gehen, war seit Tagen abgemacht, dass auch meine Nichte Leyla und meine Freundin Kerstin (nebst kleiner Tochter) Freitags mit dabei sein wollten, also führte kein Weg vorbei, ich MUSSTE mein warmes Bett verlassen.

Der erste Anlaufpunkt am Freitagmorgen war mal wieder der Stand von Beltz und Gelberg, wo eine Buchpräsentation ganz besonderer Art stattfand. Hier trafen wir uns mit den anderen Liesundlauschies und mit Natalie vom memories Buchblog.

Wie stellt man ein Buch mit dem Titel „Entdecke, was dir schmeckt“ wohl am besten vor?

Genau! Es gab nach dem leckeren Party-Büfett am Abend zuvor, schon wieder Leckereien am Beltz und Gelberg stand und dazu noch ansprechend nach Farben sortiert, dass es fast ein Frevel war, etwas aus dem regenbogenfarbenen Büfett zu entnehmen (aber es wurde immer flott wieder aufgefüllt).

Von den beiden Autorinnen Lisa Rienermann und Anke M. Leitzgen stammen auch die beiden Titel „Entdecke deine Stadt“ und „Erforsche deine Welt“. „Erforsche deine Welt“ war in diesem Jahr für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch nominiert, ging aber leider leer aus. Aber wie heißt es so schön: aller guten Dinge sind drei, und vielleicht gelingt es ja im nächsten Jahr mit „Entdecke, was dir schmeckt“?

Danach gab es für mich den Blick über den Tellerrand, denn mit Yvonne von liesundlausch und Yvonne von Yvonnes Buchwelt machte ich einen kurzen Abstecher weg vom Gelände in die Stadt hinein, wo eine Pressekonferenz mit dem Goldmann Verlag und der Bestsellerautorin E. L. James stattfand. Tellerrand deshalb, weil ich die „Shades of Grey-Trilogie“ bis heute nicht gelesen habe, und wahrscheinlich auch nie lesen werde, aber deswegen kann man ja trotzdem mal über den Rand linsen, ob man dann besser versteht, was diesen Hype auslöst.

Anbei die Antworten auf die Fragen der Pressevertreter in kurzen Stichpunkten, ich denke, dass mittlerweile die meisten anwesenden Presseleute von Zeitung, Radio und Fernsehen etwas über die Konferenz geschrieben haben und für Fans nicht mehr allzu viel Neues dabei sein dürfte:
– Verkaufszahlen in Deutschland: Band 1 1,8 Mio., Band 2 1,4 Mio, weltweit beide Bände über 40 Mio.
– E. L. James zum ersten Mal in Deutschland auf Promotour
– keine Lesereise geplant, da sie nicht gerne laut liest
– viele weibliche Fans haben ausrichten lassen, dass auch ihr Mann für das Buch dankt, es hätte ihre Ehe gerettet
– auf die Frage, was es für ein Gefühl sei die „geheime Autorin“ zu sein, antwortete sie, dass der „peinliche Stoff“ eben ihre Fantasie sei und das sie nie dachte, dass die Geschichte so erfolgreich wird, trotzdem lesen es viele in der Öffentlichkeit
– nach der Shades of Grey-Trilogie wird es zunächst einen Re-Write geben von zwei Büchern, die sie vor ihrem Erfolg und SOG geschrieben hat, auf jeden Fall wieder Erotic/Romance
– sie sagt über sich selbst, sie ist eine ganz normale Hausfrau, es gibt nichts interessantes über sie zu erzählen, sie führt ein eher langweiliges Leben zwischen Wäsche, Familie und was man eben als Hausfrau so macht
– bzgl. der Verfilmung verrät sie nicht, welche Schauspieler ihre Favoriten für die Hauptrollen wären, es stehen noch keine Schauspieler fest
– sie sagt, es sei der „lazy way“ – also faul und unkreativ – wenn man, um ihre Bücher zu beschreiben nur sagt, dass es sich um Hausfrauenpornos handelt
– von ihrer Familie hat sie nur positive Rückmeldeungen erhalten, sowohl Mutter als auch Tante haben die Bände je 2x gelesen
– E. L. James kann überall schreiben, sie braucht keine besondere Umgebung oder ein Ritual um zu Schreiben, sie hat sogar ganze Passagen ihrer Bücher auf dem IPhone auf dem Weg zur Arbeit geschrieben
– leider hat sie nur noch wenig Zeit zum Lesen, das vermisst sie sehr, sie liest gerne Thriller oder Romance
– im Vergleich ein Buch anzufangen oder zu beenden, findet sie es schwieriger den richtigen Anfang zu finden
– ihren Erfolg schreibt sie sehr der Mund-zu-Mund-Propaganda zu, aber sie denkt, die Verleger können besser darüber Auskunft geben, in wieweit z.B. das epublishing zu ihrem Erfolg beigetragen hat
– sie hat am Anfang die Reaktionen der Bloggerszene verfolgt, mittlerweile weniger, sie denkt am Anfang waren die Rezensionen und Beiträge auf jeden Fall mit hilfreich, dass das erste Buch so bekannt wurde
– am Anfang war das Schreiben ein Hobby, sie lässt es auf sich zukommen, wie es nach dem Erfolg dieser Trilogie weitergeht
– ein Fan hat die Reihe 63x gelesen
– Christian beruht nur auf ihrer Fantasie, es gibt kein reales Vorbild
– sie möchte ihren Lesern DANKE dafür sagen, dass sie ihre Bücher lesen und hofft, dass sie von ihnen gut unterhalten wurden
– es hat als Twilight-Fanfiction angefangen, wurde kapitelweise im Internet veröffentlicht, sie hat ganz instinktiv geschrieben und wusste zu Beginn nicht, wohin das Ganze führen wird, sie liebt dieses Art des Schreibens
– sie hat zwar nie Tagebuch geführt, aber bereits als Kind Geschichten geschrieben
– sie schreibt den Erfolg teilweise der Perspektive der Geschichte: 1. Person Präsens zieht direkt in die Story rein, man erlebt sie hautnah mit
– es ist Fantasie, es ist eine Lovestory, sie soll einfach unterhalten
– Stellungnahme zu SM: wir sind nicht in der Position darüber zu urteilen, was andere in ihrem Schlafzimmer machen

Schlauer, warum um diese Trilogie ein derartiger Hype entstanden ist, bin ich nach der Pressekonferenz auch nicht ;) Mich reizt es auch jetzt nicht die Reihe zu lesen. E. L. James wirkt auf jeden Fall wie eine sehr sympathische und bodenständige Frau, der der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist.
„There and back again“ auf dem Messegelände (das Zitat konnte ich mir einfach nicht verkneifen *g*), waren mittlerweile über zwei Stunden vergangen.
Ina, Kerstin und Leyla hatten Halle 3.0 systematisch durchpflügt und Ina hatte außerdem zwei neue Illumat-Süchtige gewonnen. Die drei waren immerhin so nett, nicht nur für sich den Illumat leer zu wünschen, auch ich kam dank Ina an diesem Freitag noch zu einer wunderbaren Wunscherfüllung:

© Illumat
Beste Freundinnen kennen eben die Herzenswünsche des anderen ;)
Schade, dass man nur beim Illumat so schnell und einfach zu seinem Traumhaus kommt, den Zeichnern sind die Probleme, die man mit Fliesenlegern und Malern haben kann, Gott sei Dank fremd.

Captain Barnius von den Oktonauten musste ich unbedingt für meine Tochter fotografieren ;)
Kurz vor zwei trennten Ina und ich uns von Kerstin und Leyla, denn ich wollte gerne zur Lesung von Ursula Poznanski während die beiden anderen lieber weiter durch die Halle streifen wollten.
Um auf jeden Fall noch einen Platz zu ergattern, waren wir frühzeitig im Forum für Kinder- und Jugendmedien, so dass wir noch das Ende von Kirsten Bojes Buchpräsentation zum kleinen Ritter Trenk erlebten und in den Genuss einer sehr lustigen 3-Minuten-Geschichte kamen.

Danach ging es nahtlos weiter mit der Premierenlesung aus „Die Verratenen“, wo wir auch wieder auf Natalie trafen. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, das ich nach ein paar Minuten fast nichts mehr von der Lesung mitbekommen habe, ich war so müde, dass ich komplett mit meinen Gedanken abgeschweift bin.

Ina ging es nicht anders, wir waren mittlerweile beide etwas muffig aus lauter Schlafmangel und glücklicherweise wollten weder wir beide noch Kerstin oder Leyla zu einer weiteren Lesung.
Statt dessen ging es für uns alle in Halle 3.1 und ein Blick von oben in Halle 3.0 lässt gut erkennen, dass unter der Woche wirklich noch sehr viel weniger Verkehr dort herrscht als am Besucherwochenende.

Ein Gang durch Halle 3.1 lohnt jedes Jahr, denn auch hier gibt es interessante Standpräsentationen zu bestaunen…

… und unter Reiseliteratur, Koch- und Backbüchern und anderen Non-Belletristik-Titeln immer mal wieder interessante Bücher für die Wunschliste zu erstöbern.

Der Merian-Reiseführer „Märchenhaftes Hessen“ passte thematisch perfekt zum Grimm-Jahr, genauso, wie die kurze Episode, die wir mit einem Ohr erhaschten, während wir an einem Stand vorbeiliefen, wo gerade Zoran Drvenkar im Interview Rede und Antwort stand. Auf die Frage, ob er beabsichtigt hatte, seine Geschichte „Der letzte Engel“ gerade im Grimm-Jahr zu veröffentlichen, antwortete er, er hätte das gar nicht gewusst. Sehr sympathisch :D Bislang habe ich von Zoran Drvenkar nur „Sorry“ und zwei von Martin Baltscheit illustrierte Kinderbücher gelesen, aber nach dem kurzen Reinhören in das Gespräch habe ich direkt Lust bekommen, mal wieder etwas von ihm zu lesen (dank meines Riesen-SUBs auch kein Problem, dann da verstecken sich noch einige Jugendbücher von ihm).

Danach ging der Buchmessenfreitag sehr schnell seinem Ende entgegen. Wir verließen Halle 3.1 über den Hof Richtung 5.1…

… wo Ina, Kerstin und Leyla noch weitere bestellte Wünsche am Illumat abholen mussten. Die Wünsche waren ausnahmsweise im Illumat für sie hinterlegt, weil Kerstin mittags ein Wunsch geklaut wurde – total fies :( Jeder kann sich doch selbst etwas wünschen, und wenn einem ein Bild, das zur Abholung am Automat hängt sooo gut gefällt, dann macht man halt ein Foto davon.

Danach mussten wir uns schon von Kerstin verabschieden, da ich für den Abend noch die Premierenlesung von Marie Lus „Legend“ in Rüsselsheim eingeplant hatte, wo ich mich mit Natalie treffen würde, allerdings musste zuvor noch meine Nichte bis Mainz bringen und in die Obhut ihres älteren Bruders übergeben. Hin und Her… ich war doch froh (weil eindeutig unter Schlafmangel leidend), dass der Freitag mein letzter Buchmessetag mit Abendprogramm sein sollte!
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