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[REZENSION] In dieser ganz besonderen Nacht

Titel: In dieser ganz besonderen Nacht (OT: -/-)
Autor: Nicole C. Vosseler
Illustrator: -/-
Übersetzer: -/-
Verlag: cbj
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 476 Seiten

Autor:
Nicole C. Vosseler, geboren 1972 in Villingen-Schwenningen, studierte Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen und Konstanz, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit ihren Romanen „Unter dem Safranmond“, „Sterne über Sansibar“ und „Der Himmel über Darjeeling“ feierte sie große Erfolge. Die Autorin lebt am Bodensee – mit knapp zweitausend Büchern unter einem Dach.

IN DIESER GANZ BESONDEREN NACHT

Inhalt:
Nach dem Krebstod ihrer Mutter muss Amber von einer deutschen Kleinstadt nach San Francisco zu ihrem Vater ziehen und all ihre Freunde und Familie zurücklassen. Der Neubeginn in dem fremden Land bei ihrem Vater, zu dem die ihr ganzes Leben kaum Kontakt hatte fällt ihr sehr schwer.
Eines Abends lernt sie in einem leerstehenden Haus einen geheimnisvollen Jungen kennen, der immer auf körperlicher Distanz bleibt. Als sie die Gründe dafür erfährt ist sie verängstigt und schockiert. Nathaniel kommt aus einer anderen Zeit und es ist für die beiden nicht möglich zusammen zu finden. Nur in einer ganz besonderen Nacht können sie das Unmögliche wagen, ohne jedoch zu wissen, welche Konsequenzen für sie daraus entstehen werden.

Kritik:
Nicole C. Vosseler ist mit „In dieser ganz besonderen Nacht“ ein atmosphärisch dichtes und zu Herzen gehendes Buch über Verlust, Tod und Freundschaft gelungen.
Leider liest sich die Geschichte zu Beginn etwas zäh und spannungsarm, da sie sich zu sehr in detaillierten Beschreibungen der Umgebung verliert. Einerseits ist es zwar schön so viel über San Francisco zu erfahren und die Stadt vor dem inneren Auge entstehen zu sehen, andererseits vergeht ein Drittel des Buches bis Amber erfährt, um welches Wesen es sich bei Nathaniel handelt, obwohl bereits der Klappentext verrät, worin sein Geheimnis besteht.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt, die allesamt aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur Amber erzählt werden: „The City by the Bay“, „Zwischen zwei Welten“ und „Auf der anderen Seite“. „The City by the Bay“ erzählt von Ambers Eingewöhnungsphase in San Francisco und dem Aufeinandertreffen mit Nathaniel bis zu dem Lüften seines Geheimnisses. Dieser erste Abschnitt hätte für meinen Geschmack straffer erzählt sein können, ich habe des Buch sehr oft zur Seite gelegt, ab dem zweiten Abschnitt hat mir das Buch wesentlich besser gefallen und sich viel flüssiger lesen lassen, da die Geschichte viel gefühlvoller und auch spannender als zu Beginn wurde. Dass Amber endlich Freunde in ihrer neuen Heimat findet, tat sein Übriges dazu, dass ich mich als Leser besser mit der Geschichte identifizieren konnte. Nathaniel blieb mir immer etwas unheimlich und unsympathisch, wohingegen ich Ambers andere Freunde im Laufe der Geschichte sehr in mein Leserherz geschlossen habe und ich einfach sehr viel lieber über sie als über Nathaniel gelesen habe. Amber und ihre Freunde verbindet etwas Geheimnisvolles und auch Trauriges, dies macht die Geschichte sehr gefühlsbetont und manchmal auch ein bisschen gespenstig und gruselig. Was für mich einerseits eine Schwäche der Geschichte war, das manche Beschreibungen zu detailliert waren, ist anderseits auch die Stärke des Romans, weil Nicole C. Vosseler unheimlich gut in der Lage ist Gefühle zu schildern und Emotionen beim Leser zu wecken. Dazu kommt ein Cliffhanger auf der letzten Seite des zweiten Abschnitts, der dazu führt, dass man das Buch im dritten Abschnitt gar nicht mehr weglegen kann, bis man endlich die Auflösung der Story erfährt.
Zum Ende ist mir der Epilog zwar etwas zu „Happy End“ mäßig und kitschig geraten, schöner hätte ich es gefunden, wenn die Geschichte mit dem letzten Kapitel des dritten Abschnitts ihr Ende gefunden hätte, aber insgesamt hat mich gerade das letzte Drittel und die Auflösung der Geschichte überzeugen können. Ich denke, der Epilog spricht einen weit mehr an, wenn man etwas esoterisch angehaucht ist.

Fazit:
„In dieser ganz besonderen Nacht“ ist eine emotionale und atmosphärisch dicht erzählte Geistergeschichte, die einem das Auseinandersetzen mit Verlust und Tod auf eine ganz besondere Art und Weise vermittelt. Ein Hang zum Übersinnlichen sollte vorhanden sein, um mit der sehr speziellen Auflösung der Geschichte gänzlich zufrieden zu sein, ansonsten kann ich das Buch aber allen Leserinnen von romantischen und übersinnlichen Liebesgeschichten ans Herz legen!

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