Samstag startete ich sehr früh und sehr alleine in den Tag – Ina war krank und Julia würde ich erst später treffen.
Bevor durch die Hallen die Besucherströme der Publikumstage fließen würden, genoss ich die Stille vor dem Sturm und schlenderte kurz durch die Hallen 8.0 und 4.0 und überquerte dann das herbstliche Außenareal in Richtung Halle 3.0.
In Halle 3.0 angekommen entdeckte ich am Beltz & Gelberg Stand Martin Baltscheit und ergriff sofort die Gelegenheit mir mein Exemplar von „Die besseren Wälder“ signieren zu lassen, das ich bereits zwei Tage im Rucksack spazieren trug. Kurz rang ich mit mir, wie nett ich als Freundin bin, ob ich auf meine Signatur verzichte und das Buch für Ina signieren lasse, aber wie Yvonne von Beltz sagte „Bei Büchern hört die Freundschaft auf.“ brachte ich Ina „nur“ eine signierte Postkarte von Martin mit und ließ das Buch mir und meiner Tochter widmen.
Nach der fantastischen Plakatpräsentation und Martins begeistertem Bericht zu der Lesung am Vortag, die ich aufgrund von Terminen leider nicht besuchen konnte, freue ich mich nun noch mehr darauf das Buch endlich zu lesen.
Bis zum Verlagstermin bei Thienemann war noch etwas Luft, sodass ich die Gelegenheit ergriff Alex Haas‘ aka Jutta Wilkes Lesung zu „Die inneren Werte von Tanjas BH“ zu lauschen, die wirklich sehr witzig war. Ich denke, sobald die Hörbuchfassung erschienen ist, werde ich mir diese zulegen.
Danach zog das Tagestempo merklich an, die Hallen hatten sich mit zahlreichen Besuchern gefüllt, doch glücklicherweise saßen wir gemütlich bei Thienemann, wo uns Svea Unbehaun das Programm vorstellte, bei dem es ebenfalls erfreulich viele Einzeltitel zu entdecken gab.
Im Anschluss an diesen Termin mussten wir uns jedoch sputen, da das Bloggertreffen bei Chicken House UK in der weit entfernten Halle 8.0 anstand.
Wir nahmen den Shuttle Bus und kamen gerade noch rechtzeitig zur „Tea Time“, wo bereits zahlreiche – meist weibliche – Blogger versammelt waren. Dort traf ich unter anderem wieder Natalie und lernte endlich Katrin persönlich kennen.
Begrüßt wurden wir u.a. von Barry Cunningham, Entdecker Joanne K. Rowlings und außerdem derjenige, der Cornelia Funkes Bücher nach England geholt hat.
Wir erfuhren sehr viel zur Verlagsgründung und Neuigkeiten rund um die bei Chicken House erschienenen Bücher: welche Titel im nächsten Programm erscheinen, von welchen Titeln Verfilmungen geplant sind und leider auch auf meine Nachfrage hin, dass meine zwei liebsten Autoren dieses Verlages aktuell keine neuen Bücher geplant haben :( (David Jones und Ingrid Lee).
Das wirklich sehr nette Bloggertreffen endete mit einem lustigen Spiel, einer Mischung aus Schokoladenessen und der Reise nach Jerusalem, bei dem einige Glückliche englische Bücher gewannen, doch auch die „Pechvögel“ mussten nicht traurig sein, denn als Abschiedsgeschenk bekam jeder das neue Buch „Drowning“ der Numbers-Autorin Rachel Ward überreicht, sogar für die kranke Ina konnte ich ein Exemplar als Trostpflaster ergattern. Sie war zwar für das Treffen angemeldet, konnte den Termin aber ja leider nicht wahrnehmen.
Das Chicken House Bloggertreffen war auf jeden Fall eines meiner diesjährigen Messehighlights und hat mich etwas mit dem verpassten Bloggertreffen bei Randomhouse vom Vortag versöhnt. Barry Cunningham ist eine sehr nette Person und der geborene Entertainer, aber auch die anderen Mitarbeiter von Chicken House, die sich an diesem Tag um uns gekümmert haben waren sehr nett und kompetent. Ich hoffe sehr, der Verlag wird auch nächstes Jahr eine Veranstaltung dieser Art auf die Beine stellen.
Zurück in Halle 3.0 der Schock: jetzt merkte man, dass die Besuchertage begonnen hatten und es gab kaum ein Durchkommen durch die Menschenmassen. Mühsam kämpfte ich mich zum Stand des Arena Verlags durch, wo ich mit Daniela Kern, 4 weiteren glücklichen Bloggerinnen und den Hanika-Schwestern (Autorinnen der Dark Angels Reihe) zu einem Meet & Greet verabredet war.
Das Meet & Greet fand jedoch nicht auf dem Messegelände, sondern in einem Café in der Nähe des Palmengartens statt, wo es sehr leckere Törtchen zu essen gab und wir in einer gemütlichen und netten Runde ca. 1 1/2 Stunden beisammensaßen, bevor es zurück ins Messegetümmel ging. Zuvor wurde jedoch für uns ein Geheimnis gelüftet, indem wir einen Blick auf das Cover der geplanten Taschenbuchausgabe von „Dark Angels‘ Summer“ werfen durften.
Katja (Ka-Sas Buchfinder), Manja (Manjas Bücherregal), Beate Teresa, Nini (SchockiBooks), Susanne, Verena (The Bookdealer and more) und meine Wenigkeit.
Den Rest des Tages ließ ich soweit möglich ruhig ausklingen: endlich schaffte ich es wenigstens zu einer Veranstaltung mit dem grandiosen Martin Baltscheit! Er zeichnete auf Zuruf seiner Zuschauer schnelle Skizzen von einem Wunschtier, dabei musste man aber aufpassen, was man sich wünschte. Ein Elefant hat vier baumartige, dicke Beine? Kein Problem: Martin Baltscheit fing voller Schwung an, diese auf dem Kopf des Elefanten zu platzieren…
Doch ich schaute ihm nur eine knappe halbe Stunde über die Schulter, denn ich wollte noch zum Meet & Greet mit Kim Winter, die sich am Thienemann-Stand mit den Fans von ihr und ihrer „Sternentrilogie“ traf. Da sowohl Julia als auch ich ziemlich platt von den vorangegangenen Tagen waren nutzen wir die Gelegenheit noch bis zum Ende des Messetages mit der netten Kim zu plaudern, dabei erfuhren wir einige Dinge über zukünftige Projekte von ihr.
Sonntag war ich erneut mit meiner Nichte im Auto unterwegs, mit ein Bord eine Freundin von ihr und meine zweite Nichte.
An diesem Tag lief ich mehr oder weniger auf Stand by, ich war einfach im Eimer. Zum Glück hatten wir nur noch einen allerletzten Termin bei der netten Frau Herzog von der Hörcompany, wo wir sogar das Glück hatten zuerst auf den Schauspieler und Sprecher Julian Kreis (Legend) und kurz danach auf Rainer Strecker (Skulduggery Pleasant) zu treffen. Bei der Hörcompany muss ich auf jeden Mal eine Lücke schließen, was die Weltliteratur für Kinder angeht, die ich bisher nur in der Printform kenne (Kindermann Verlag), allein das Martin Baltscheit „Leonce und Lena“ eingesprochen hat, ist mehr als Grund genug, diese Titel endlich in der Hörfassung auszuprobieren. Neben Titeln aus dem Programm, sprachen wir auch über einen meiner Lieblingsautoren Michael Gerard Bauer, dessen Bücher bei der Hörcompany als Hörbücher erscheinen und über den Preis für Kinder- und Jugendbücher, den BEO und welche Arbeit und Kosten damit verbunden sind, bevor so ein Preis das Licht der Welt erblickt.
Den Rest des Tages tätigten wir Bücher-, aber auch Non-Book-Käufe bei verschiedenen Verlagen, wir machten einen letzten Abstecher in Halle 4.0 und 8.0, und da meine Nichte Leyla nur den einen Tag dabei war und gerne einen Wunsch für sich und für zwei Freundinnen vom Illumat erfüllen lassen wollte, trennten wir beide uns am Nachmittag von Sabrina und ihrer Freundin und fuhren statt mit ihr im Auto mit der S-Bahn von dieser ereignisreichen, anstrengenden und wunderschönen Messe zurück. Nicht ein einziges Foto habe ich am Sonntag mit meiner Kamera gemacht, mir war alles zu viel, ich kann mich nicht erinnern letztes Jahr am Sonntag so dermaßen geschlaucht gewesen zu sein. Das einzige, was ich an diesem Tag noch hinbekommen habe waren einige Handyfotos von Leyla am Signiertisch von Y-Titty, wo ich gegen meinen Willen mit hingeschleppt wurde ;)
Irgendwann am Samstag oder Sonntag muss ich es geschafft haben so viel Zeit freizuschaufeln, um das letzte Exemplar von Jamie Olivers neuem Kochbuch in der deutschen Ausgabe durchzublättern, der Rest der Ansichtexemplare hatte Beine bekommen, so dass das letzte seiner Art unter Verwahrsam aufbewahrt wurde. Das Buch hat mich direkt sehr angesprochen und von einer sehr netten Mitarbeiterin des Dorling Kindersley Verlags erfuhr ich, dass Jamie Oliver dieses Buch speziell auf Fanwunsch geschrieben hat, eigentlich war er mit einem anderen Projekt beschäftigt und zog dieses dann vor. Außerdem wird bei Dorling Kindersley im nächsten Jahr ein weiteres Buch von Rachel Khoo erscheinen, Autorin von „Paris in meiner Küche“.
Sicherlich habe ich einige Begebenheiten vergessen und sicherlich jede Menge Begegnungen, aber ich habe selbst nach mehreren Tagen nach Messeende den Kopf immer noch so voll von Eindrücken, dass diese noch lange nicht alle verarbeitet sind :)
Ich glaub, wenn ich länger als 3 Tage da gewesen wär, wär mein Hirn explodiert ;-)
Meins war auch kurz davor, deswegen musste es ein par Tage abkühlen, bevor ich wieder Bücher konsumieren konnte *g*