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[REZENSION] Der Lotse (Hörbuch)

Redakteur: Anette Leister

Titel: Der Lotse (OT: The Shepherd)
Autor: Frederick Forsyth
Sprecher: Achim Höppner
Übersetzer: Rolf Soellner, Hedda Soellner
Verlag: Hörbuch Hamburg
Reihe: -/-
Ausführung: ungekürzte Lesung, ca. 85 Minuten, 2 CDs

Autor:
Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/Kent, war mit neunzehn Jahren der jüngste Jetpilot der Royal Air Force. Nach seinem Ausscheiden 1958 wurde er Journalist und war als Auslandskorrespondent in Frankreich, der DDR, der Bundesrepublik und der Tschechoslowakei tätig. Ab 1965 arbeitete er als Fernsehreporter der BBC und berichtete aus zahlreichen Krisen- und Kriegsgebieten. Heute lebt er als freier Schriftsteller in London. Bereits mit seinem ersten Roman „Der Schakal“ erreichte er Weltruhm und gelangte mit allen weiteren Büchern an die Spitzen der Bestsellerlisten.

Sprecher:
Achim Höppner, geboren 1946, war Schauspieler, Regisseur sowie ein bekannter Synchron- und Radiosprecher. Nach dem Studium arbeitete er u. a. an den Münchner Kammerspielen sowie an der Bayerischen Staatsoper. Er drehte mit Doris Dörrie, Klaus Emmerich und vielen anderen und lieh als Synchronsprecher Hollywood-Stars wie Jean Reno, Paul Newman, Clint Eastwood oder Donald Sutherland seine Stimme. Achim Höppner ist 2006 verstorben.

DER LOTSE

„Der Lotse“ ist eine Geschichte aus der Feder des Bestsellerautors Frederick Forsyths, die bereits mehrfach neu aufgelegt wurde, auch im Hörbuchformat. Die erste Auflage erschien 2002, gelesen vom 2006 verstorbenen Schauspieler und Synchronsprecher Achim Höppner.
Bei Frederick Forsyths Erzählung handelt es sich um eine packende, aber auch warmherzige Geschichte, die auf Grund ihres Handlungsdatums mit dem 24. Dezember natürlich perfekt in die Weihnachtszeit passt, der aber ansonsten eine Handlung zu Grunde liegt, die das ganze Jahr über zu fesseln weiß.
Es geht darin um einen jungen englischen Piloten, der am 24. Dezember 1957 auf dem Heimflug nach Norfolk ist, um dort mit seiner Familie Weihnachten zu feiern. Plötzlich versagen auf 27.000 Fuß Höhe sämtliche elektronische Geräte seiner Maschine und er muss allein mit Hilfe der Sterne und seiner Augen navigieren. Als der Himmel undurchdringlich von Dunkelheit und Nebel wird und sich der Treibstoffvorrat des Flugzeugs unerbittlich dem Ende neigt, sieht der Pilot seinen sicheren Tod vor Augen. In dieser scheinbar ausweglosen Situation taucht ganz plötzlich ein alter Jagdbomber aus dem zweiten Weltkrieg neben ihm auf, der ihn sicher zum nächsten Flugplatz leitet und damit zu seinem Lebensretter wird. Zurück auf festen Boden versucht der junge Pilot seinen Retter ausfindet zu machen, um sich bei ihm zu bedanken. Auf dieser Suche stößt er auf rätselhafte und unerklärliche Umstände und macht am Ende eine unglaubliche Entdeckung.
„Der Lotse“ ist dank seines Umfangs von gerade mal 84 Minuten ein Hörgenuss, der sich in einem Rutsch durchhören lässt. Man möchte auch nur ungern einen Stopp einlegen, da die Spannung am einsamen Nachthimmel direkt von der rätselhaften Suche nach dem Retter in letzter Sekunde abgelöst wird. Achim Höppner liest die Geschichte sehr eindringlich und beschwört vor dem inneren Auge des Zuhörers die düstere Einsamkeit in der kalten Dezembernacht herauf. Frederick Forsyth weiß dank seiner Laufbahn als Jetpilot bei der Royal Air Force genau von was er schreibt, und obwohl er die Technik des Jets sehr genau schildert, kann er auch Laien damit fesseln. Die Details werden zu keiner Sekunde langweilig, weil man die direkte Bedrohung fühlt, wenn die Technik nach und nach versagt und man die Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit des Piloten am eigenen Leib spüren kann.
Auch wenn das Ende der Geschichte nur einmal mit einem Überraschungsmoment aufwarten kann, werde ich sie sicher noch öfter hören, denn gerade die Gedanken des Piloten in seiner scheinbar ausweglosen Situation bieten so viele Gedanken, die lohnen sie wieder und wieder anzuhören.
„Der Lotse“ ist eine Erzählung, die den Sinn von Weihnachten mit Spannung und einem Hauch Fiktion kombiniert und ein ideales Geschenk für Hörbuchfans bietet, die nach einer eher unüblichen winterlichen Geschichte suchen.

Aufmachung des Hörbuchs:
Die beiden CDs der ungekürzten Lesung befinden sich in einem sehr schön gestalteten Pappklappcover. Im Mittelteil zwischen den beiden CDs ist ein Textauszug abgedruckt, der ein sehr gutes Beispiel für die Eindringlichkeit gibt, mit der Forsyth die bedrohliche Situation über den Wolken schildert. Außerdem findet man im Booklet die Kurzvita von Autor und Sprecher sowie eine Kurzbeschreibung der Erzählung.

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