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[REZENSION] Die Kunst der Bausünde

Redakteur: Anette Leister

Titel: Die Kunst der Bausünde
Autor: Turit Fröbe
Verlag: Quadriga
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 180 Seiten

 

 

Autor:
Turit Fröbe, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie in Marburg sowie Europäische Urbanistik in Weimar. Seit 2005 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studiengang Architektur der Universität der Künste Berlin. 2001 entdeckte sie ihr Herz für Bausünden und begann ihre Sammlung anonymer Alltagsarchitektur. 2007 erschien ihr erster Abreißkalender mit 365 Bausünden. 2012 wirkte sie an der Sommeraktion »Deutschlands schönste Bausünden« im ZDF-Kulturmagazin aspekte mit.

DIE KUNST DER BAUSÜNDE

„Die Kunst der Bausünde“ setzt Gebäuden ein Denkmal, die durch ihr Äußeres eher negativ auffallen. Darunter fallen nicht nur „hässliche“ Gebäude, sondern auch solche, die einfach nicht in ihre Umgebung passen, oder von der Autorin so genannte „Schizohäuser“, bei denen die Besitzer Doppel- oder Reihenhäuserfassaden völlig unterschiedliche Gesichter geben. In diesem Buch finden sich also bei weitem nicht nur bekannte Bauwerke, sondern auch öffentliche Gebäude wie Kaufhäuser und Wohnhäuser von Privatpersonen.

 
Wer ein Faible für Architektur hat oder generell im Urlaub ein Auge für die Besonderheiten verschiedener Baustile, findet mit diesem Buch eine wahre Fundgrube an visuellen Katastrophen, wobei die Kunst – oder das genaue Gegenteil davon – wie so oft im Auge des Betrachters liegt ;)
Die schlichte, kartonierte Hardcoverbindung passt in meinen Augen perfekt zum Thema. Leider habe ich trotzdem ein paar Mängel in der Umsetzung anzubringen: die Anmerkung zu den einzelnen Fotos hätte ich mir als Kommentar unter das jeweilige Bild gewünscht und nicht mitten in das Motiv hinein. Zudem lassen sich auch „hässliche“ Motive „schön“ fotografieren. Die Bilder sehen fast sämtlich aus wie zufällige Schnappschüsse eines Hobbyfotografen, bei einem Bildband – ganz unabhängig vom Thema – hätte ich mir eine professionellere Präsentation und einen hochwertigeren Eindruck gewünscht.
 
 
Der Inhalt ist untergliedert in:
* Gute Bausündern, schlechte Bausünden
– Die Bausünde als Chance
– Bausündenpolitk
* Die geplante Bausünde
– Unfälle und Rätsel
– Aus der Mode gekommen
– Die ambitionierte Bausünde
– Kunst am Bau und Stadtmöbel
* Nachträglich in den Stand der Bausünde erhoben
– Angebaut
– Überformt
– Beschriftet und bemalt
– Dekoriert
* Streetart
– Einfamilienhäuser und Villen
– Im Baumarktfieber
– Schizohäuser
* Nachruf
 
Im angehängten Glossar sind architektonische Begriffe wie Blockrandbebauung oder Piano nobile erklärt, so dass auch Architekurlaien den Ausführungen der Autorin komplett folgen können.
Jedes Kapitel und Unterkapitel wird von einer Einleitung durch die Autorin eröffnet, im Anschluss folgen ganzformatige Fotos mit kurzen Anmerkungen.

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