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[INTERVIEW] Franziska Moll stellt sich den Fragen aus der Leserunde zu „Was ich dich träumen lasse“

Redakteur: Anette Leister

Liebe Frau Moll,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten, die während der Vorableserunde zu ihrem Roman „Was ich dich träumen lasse“ im Katze mit Buch Forum aufkamen.

Julia: Wie kam es zu dem Titel? So wirklich verbinde ich ihn nicht mit dem Buchinhalt.
F. Moll: Für mich verbindet sich der Titel sehr mit dem Buch. Sie lässt ihn all das „träumen“, was er sich vorgenommen hat, indem sie es für ihn erlebt und ihm davon berichtet. Sie hofft, dass er durch diese „Träume“ wieder wach wird. Darüber hinaus hoffe ich, dass der Titel neugierig macht und den romantischen Aspekt des Buches wiederspiegelt :)

Julia: Wie war das bei der Entstehung des Covers, hatten Sie ein Mitspracherecht? Ich finde es wunderschön und total passend.
F. Moll: Der Verlag hat die Illustratorin mit dem Titel beauftragt. Es gab verschiedene Entwürfe. Dieser hat mir mit Abstand am besten gefallen, und dem Verlag auch. Auch ich finde ihn wunderschön und er gibt das Gefühl des Buches wieder. Schön, dass er dir/euch gefällt :)

Julia: Wie kam es zu dem doch sehr ernsten und ungewöhnlichen Thema?
F. Moll: Ich habe schon lange Lust auf schwere Themen. Dass es dieses geworden ist, verdanke ich einer Kurzgeschichte, die ich einmal zum selben Thema geschrieben habe, die gut angekommen ist.

BeBubbly: Beruht die Geschichte auf eigenen oder fremden Erfahrungen oder ist sie frei erfunden?
F. Moll: Nein, eine wahre Geschichte ist nicht im Hintergrund. Aber auch in meinem Leben gab es schon Verluste und ich kenne dieses Gefühl der Ohnmacht gut aus eigener Erfahrung. Drum war es mir wohl auch ein Bedürfnis, darüber zu schreiben.

Julia: Wie viel Franziska Moll steckt in Elena?
F. Moll: Ich glaube, alle meine Romanfiguren besitzen Anteile von mir. So auf den ersten Blick würde man das aber nicht denken, wenn man mich kennt :)

Anette: Stecken hinter den anderen Protagonisten – abgesehen von Elena – reale Figuren?
F. Moll: Nein, sie sind alle ausgedacht, wenn auch immer Anteile von ihnen von mir bekannten Menschen geklaut sind.

BeBubbly: Wie schafft man es eine so bewegende und teils deprimierende Geschichte zu schreiben, ohne daran zu zerbrechen?
F. Moll: Es ist genau umgekehrt. Diese Art Geschichten zu schreiben hat etwas sehr heilendes. Wir müssen uns ja alle früher oder später mit dem Thema Verlust und Tod auseinandersetzen. Sich mit dem Schreiben daran zu tasten, ist eine gute Vorübung. Außerdem schwang bei mir beim Schreiben dieser Geschichte immer dieses Grundgefühl von Stärke und „Am Ende ist auch eine schlimme Erfahrung eine gute Erfahrung“ mit, eigentlich ein positives Grundgefühl.

Melanie: Ich würde gerne wissen, wo die Geschichte spielt. Gibt es eine reale Stadt als Vorbild? Ist die Beschreibung mit Absicht so vage gehalten?
F. Moll: Ja, ich habe die Beschreibung mit Absicht vage gehalten. Es gibt keine reale Stadt. Ich fand, das sei für die Geschichte nicht wichtig.

Anette: Wie kam es zu dem ungewöhnlichen Schreibstil?
F. Moll: Der hat sich von alleine so ergeben. Es war mir schnell klar, dass es einen Teil mit Rückblick geben muss, damit die Geschichte funktioniert. Die mit Punkt eingeschobenen Dialoge zwischen Elena und Rico sind ohne Nachzudenken entstanden. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie in Gedanken dauernd bei ihm ist und er auf diese Weise „mit ihr spricht“.

Anette: Das Ende scheint mir etwas abrupt, wurden hier Sachen vom Lektorat herausgekürzt, oder ist das Ende absichtlich so knapp gestaltet?
F. Moll: Das Ende ist mit Absicht so geschrieben. Ich hab mir vorgestellt, wie ich mich in so einer Situation fühlen würde, und dass ich aus einem Meer von Schmerz nur ab und zu auftauchen würde in die Realität, wenn zum Beispiel wer anruft oder jemand mich anspricht. Ich wollte die Zeit skizzieren und Raum geben für das, was man beim Lesen vielleicht fühlt, nachdem er gestorben ist.

Lovelysecrets: Haben Sie eine Fortsetzung geplant?
F. Moll: Nein. Für mich ist das Buch so eine runde Sache. Es hat keinen seriellen Charakter. Da es mir um Elenas Entwicklung und dieses Thema ging, wäre eine Fortsetzung für mich nicht denkbar. Aber ich schreibe schon am nächsten Buch. Und es wird wieder eine Liebesgeschichte der anderen Art :)

Anette und Julia: Wie kam es dazu, dass Sie dieses Buch unter Pseudonym veröffentlicht haben? Sind weitere Bücher unter diesem Pseudonym geplant? Wenn ja, werden die sich dann ähnlich ernsten Themen widmen?
F. Moll: Ja, diese Art Bücher sind weiter in Planung und ich schreibe sie unter einem anderen Namen, um mich von dem, was ich sonst schreibe, etwas abzuheben. Ich denke, es sind einfach zwei Paar Schuh :)

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