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[REZENSION] Die gestohlene Zeit

Redakteur: Natalie Burger (30.10.2013)

Titel: Die gestohlene Zeit
Autor: Heike Eva Schmidt
Verlag: Droemer Knaur
Reihe: -/-
Ausführung: Klappenbroschur, 444 Seiten

Autor:
Heike Eva Schmidt wurde in Bamberg geboren und lebt heute im Süden Münchens. Nach ihrem Studium wurde sie zunächst Journalistin und schrieb unter anderem für Radio, Fernsehen und Zeitschriften. Inzwischen arbeitet sie als freie Drehbuchautorin. 2010 verwirklichte sie schließlich ihren Kindheitstraum: Romane zu schreiben.

DIE GESTOHLENE ZEIT

Inhalt:
Es ist 1987 als die Studentin Emma als Betreuerin einer 12. Klasse in den Dolomiten unterwegs ist. Sie findet einen goldenen Ring ohne zu ahnen was für eine Macht dieser hat. Doch zwei Schüler entwenden ihr den Ring und sie bleibt am Boden liegen.
In der Dämmerung verwandeln sich die Steine in rote Rosen und Zwerge tauchen auf die sie in das Reich von Zwergenkönig Laurin bringen. Dort lernt sie Jonathan kennen, ebenfalls ein Gefangener von Laurin. Zusammen wollen sie nur eins….entkommen.

Meine Meinung:
Die gestohlene Zeit fällt schon direkt durch das schöne Cover auf. Außerdem habe ich bereits Purpurmond mit viel Begeisterung gelesen und dieses versprach wieder eine Reise durch die Jahrhunderte.

Ganz so kam es dann nicht. Es beginnt alles 1987. Emma wird verschleppt und soll von Laurin geheiratet werden. Sie möchte mit Jonathan flüchten und schafft das auch. Bis dahin keine Überraschung eine über 400 Seiten starke Geschichte nur in der Zwergenwelt wäre ja auch denke ich vielleicht ein wenig einseitig. Also keine Angst ich habe Euch das Ende nicht verraten. Das werde ich auch nicht, auch wenn es echt schwer fällt die schöne Geschichte einfach zu erzählen.

In diesem Roman gibt es alles: Spannung, Liebe, Zauber, fantastische Wesen und verschiedene Jahrhunderte. Viele Genres wären hier vereint. Dabei fängt alles wie ein Märchen an, ein Märchen das Emma noch ihrer Freundin Caro erzählt. nichts ahnend wie war dieses Märchen werden wird. Schon alleine die Verbindung von dieser Legende und dem Geschehen hinterher ist sehr gut gelungen. Zunächst dachte ich noch: Was ist denn nun los. Aber es wurde doch recht klar was los war und warum diese Legende erzählt wurde. So baute sich recht schnell eine Spannung auf die am Ende fast mit Nägel kauen (wenn ich so was tun würde) gipfelte. Es gab nichts langweiliges und so wollte ich immer weiter lesen.
Heike Eva Schmidt hat neben der fantastischen Sparte mit den Zwergen und der Magie der Dolomiten auch noch etwas Romantik rein gebracht mit Emma und Jonathan. Nur ganz leicht wie ein Feder spürt man diese Liebe zu Beginn schwach dann doch stärker aber nie so sehr im Vordergrund das es den Ablauf der Geschehnisse stören würde. Die Liebe wird so gut und mit tollen Worten beschrieben das man schon fast selber Schmetterlinge im Bauch fühlt.
Die Autorin versteht es durch ihre Worte Gefühle aufleben zu lassen. Orte so zu beschreiben das man sie sieht und die Fantasie anzuregen. Außerdem hat sie das Buch so geschrieben das es spannend ist von Anfang bis Ende und auch nie vorhersehbar.

Die Protagonisten sind sympathisch, sofern sie zu den „Guten“ gehören. Unsympathisch wenn sie die „Bösen“ sind. Das ist schon klar abgegrenzt.
Emma ist 21 und hat mit ihrer Freundin Caro gemein das sie Waise ist. Sie ist im Internat groß geworden und hat somit ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer besten Freundin. Sie ist zielstrebig und schlau. Das dann nach der Flucht aus dem Zwergenreich 30 Jahre vergangen sind merkt man ihr nicht an.
Jonathan war noch länger bei den Zwergen und ist somit noch länger aus der richtigen Welt verschwunden. Er redet seines Jahrhunderts angemessen und ist recht anständig. Es gab nur eine Situation die nicht so recht passte für mich, weil er damit zu modern wirkte, aber das wäre Spoilern, das will ich ja nicht. Jonathan ist sehr gefühlvoll und gibt Emma Halt.

Bis auf eine Szene hat Heike Eva Schmidt es gut geschafft mir als Leser zu vermitteln was das auftauchen nach 30 Jahren bedeutet. Da entstanden einige witzige Situationen bei denen ich schmunzeln musste. Und da war es egal ob es um die 30 Jahre von Emma ging oder um die vielen Jahre von Jonathan.

Das Ende ist schlüssig und vor allem abgeschlossen. Bis dahin muss man sich aber noch auf einige Wendungen und Überraschungen gefasst machen

Redakteur: Anette Leister

Nach „Purpurmond“ war ich sehr gespannt auf einen weiteren Roman mit fantastischen Elementen aus der Feder von Heike Eva Schmidt. In „Die gestohlene Zeit“ erzählt sie die Geschichte der Studentin Emma, die im Jahr 1987 Begleitperson einer Klassenreise ist. In den Dolomiten findet sie einen geheimnisvollen Ring, dieser gehört dem Zwergenkönig Laurin und soll dem Träger besondere Macht verleihen. Diesen Fund beobachten zwei der Schüler der Klasse, die Emma auf dieser Fahrt betreut. Die beiden entwenden ihr den Ring und lassen sie benommen an der Fundstelle liegen. In der Dämmerung verwandelt sich die Umgebung um sie herum plötzlich in einen Garten voller blutroter Rosen. Dieser Garten ist ebenfalls Besitz des Zwergenkönigs und das Betreten ist bei Todesstrafe untersagt. Emma hat jedoch Glück im Unglück und kommt zumindest mit dem Leben davon: sie sieht der früheren Liebe Laurins so ähnlich, dass dieser glaubt seine entflohene Braut wieder vor sich zu haben. Emma soll Laurin in wenigen Tagen heiraten und für immer in seinem Reich tief unter der Erde bleiben. Unterstützung in dieser ausweglosen Situation bekommt Emma von dem seltsam anmutenden Jungen Jonathan, der ebenfalls im Reich der Zwerge gefangen halten wird. Die beiden empfinden schon schnell Zuneigung zueinander und nachdem der Termin für die Hochzeit festgesetzt wird, beschließen die beiden einen Fluchtversuch zu wagen…

Zu Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten mich von der Geschichte verzaubern zu lassen. Die Hauptfigur Emma war mir zwar sehr sympathisch und die Idee hat mich schon vom Klappentext begeistern können, aber die zeitreiseähnliche Situation und das Verhalten und die Sprache Emmas haben mich zunächst zu oft Vergleiche zu „Purpurmond“ und dessen Protagonistin Cat ziehen lassen, so dass mir einfach das gewisse Etwas fehlte, um „Die gestohlene Zeit“ als eigenständige und besondere Geschichte genießen zu können. Zudem war mir das Szenario im Zwergenreich zu beengt und die Zwerge schon beinahe zu stereotyp fies und hinterhältig, dass mir die Bösen dieser Geschichte einfach zu vorhersehbar und flach erschienen. Mit dem Moment, als Emma und Jonathan aus dem Zwergenreich entkommen, wendet sich jedoch das Blatt, und die Geschichte lieferte mir all das, was mir vorher fehlte oder mich (noch) nicht überzeugen konnte.
Auf Grund der Verhältnisse der Zeit in der Menschenwelt und der Zwergenwelt sind nicht nur wenige Tage an der Erdoberfläche vergangen, sondern beinahe 30! So erklärt sich auch der Umstand, warum Jonathan auf Emma so seltsam gewirkt hat: Jonathan ist nämlich nicht nur wie Emma 30 Jahre in die Zukunft katapultiert worden, sondern durch seine einige Tage längere Gefangenschaft bei den Zwergen gleich über 200!
Doch nicht nur diesen Schrecken müssen die beiden verkraften, leider hat der Zwergenkönig Laurin die beiden vor ihrer Flucht mit einem Fluch belegen können, so dass den beiden nichts anderes übrig bleibt als den Ring des Königs wiederzufinden, denn mit diesem könnten sie sich von dem Fluch freiwünschen. Doch wie anstellen, wenn der Diebstahl vor beinahe 30 Jahren geschehen ist, man sich in der modernen Welt nicht auskennt und dazu nicht weiß, wen man um Hilfe bitten kann?
Die Geschichte von Emma und Jonathan überrascht nun mit viel Situationskomik, einigen Wendungen und die zuvor etwas blassen Charaktere der Bösewichte erlangen im Laufe der Handlung mehr Tiefe. Auch auf der Seite der Guten muss Emma die Stellung nicht mehr alleine halten. Jonathan wächst dem Leser mit seiner liebenswürdigen Art immer mehr ans Herz, sowie zwei Personen, die den beiden mit allen Mitteln helfen den Ring des Zwergenkönigs zurück zu erlangen.

Fazit:
Nach dem für mich eher schwerfälligen Start konnte mich Heike Eva Schmidt nach „Purpurmond“ wiederum mit einer fantastischen Geschichte bezaubern, die sowohl spannungsgeladen als auch witzig gestaltet ist und Lust auf weitere Bücher der Autorin macht!

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