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[REZENSION] Boy Nobody

Redakteur: Natalie Burger

Titel: Boy Nobody (OT: Boy Nobody)
Autor: Allen Zadoff
Übersetzer: Petra Post, Andrea von Struve
Verlag: Bloomoon
Reihe: Band 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 336 Seiten

Autor:
Allen Zadoff hat 2010 mit Food, girls and other things I can’t have den Sid Fleischmann Humor Award gewonnen. Er lebt in Los Angeles, wo er an Boy Nobodys weiterem Schicksal arbeitet…

BOY NOBODY

Inhalt:
Boy Nobody ist 16 und ein Auftragskiller. Mit 12 wurde er rekrutiert um für das Programm Menschen zu töten. Er denkt klar und lässt sich von nichts ablenken. Er ist Eiskalt und denkt nur daran seinen Auftrag zu erledigen. Doch dann verliebt er sich…

Meine Meinung:
Boy Nobody stand nun lange auf der Liste der “Unbedingt-Lesen-Bücher”. So viel Gutes habe ich darüber gelesen und gehört. Auf der Messe lachte es mich an und als Blogg Dein Buch es nun auf Grund der Weihnachtsaktion anbot war klar das ich mich dafür bewerben werde.

Zu Beginn musste ich mich aber erstmal an die kurzen Kapitel gewöhnen. Teilweise nur zwei und selten länger wie fünf Seiten lang war schon recht ungewöhnlich. Dazu waren die Kapitelüberschriften die ersten Sätze des jeweiligen Kapitels, so dass man es gut hätte auch anders aufteilen können. Nun muss man aber bedenken das es ein Jugendbuch ist und diese gewiss lieber kurze Kapitel mögen und ein Effekt der Sätze als Kapitelüberschriften ist das man weiter lesen möchte, weil man in Großbuchstaben auf das weitere Geschehen aufmerksam gemacht wird. Dafür braucht es dann gar keinen Cliffhanger am Ende der Kapitel. Die gab es aber trotzdem.

Zu den kurzen Kapiteln musste ich mich an den Erzählstil gewöhnen. Man liest aus Sicht von Boy Nobody, der seinen wirklichen Namen ganz weit hinten in seinen Erinnerungen versteckt hat und laufend Tarnidentitäten annimmt. So schlüpft er immer wieder in neue Rollen. Zwei der Aufträge bekommt der Leser im ersten Band mit. In den ersten Auftrag den man lesen kann wird man quasi rein geschmissen, den Zweiten kann man verfolgen von Anfang bis Ende. Dadurch das man zunächst recht wenig über Boy Nobody erfährt bleibt er einem auch erstmal fern. Das ändert sich aber im Laufe der Geschichte.

Die Anzahl der Figuren ist überschaubar.
Boy Nobody ist die Hauptfigur und Erzähler der Geschichte. Er ist wirkt eiskalt, aber mit der Zeit bröckelt die Fassade und man merkt das ihn sein Job auch belasten kann. Es macht ihn sympathisch das er anfängt seinen Job zu hinterfragen.
Die anderen Figuren gehören zu seinen Aufträgen und sind nicht immer das was sie scheinen. Nebenfiguren mutieren da zu Hauptfiguren und auch die Hauptfiguren wandeln sich mit der Zeit.
Eine Tiefe kann man hier nur bei Boy Nobody erwarten, alle anderen Figuren fand ich doch recht oberflächlich.

Der Plot ist interessant. Ein Junge der mit 16 Eiskalt Aufträge erledigt, abgebrüht kämpft und das auch nicht in Frage stellt. Bis dann die Liebe kommt und ihn zweifeln lässt an dem was er tut. Es ist doch schon recht realitätsnah von der Grundidee her. Oft bringt Liebe alles durcheinander so auch hier
Es ist der erste Band und dieser ist ein guter wenn auch für mich persönlich nicht perfekter Start und ich habe da nicht außer Acht gelassen, das es ein Jugendbuch ist. Ich denke aber auch wenn man einmal in der Geschichte drin ist dann wird man gefesselt und mag nicht mehr aufhören zu lesen.

Das Ende ist abgeschlossen und auch offen. Eine Geschichte ist erledigt und trotzdem bleiben Fragen, die denke ich im Laufe der Zeit beantwortet werden. Irgendwo muss ja der Reiz sein die nächsten Bände auch zu lesen.

Redakteur: Anette Leister

Inhalt:
„Boy Nobody“ ist die Geschichte eines jugendlichen Auftragskillers. Der Name – beziehungsweise kein Name – ist Programm: wer er ist oder woher er kommt ist egal, wichtig ist nur, dass er seine Aufträge schnell und effektiv erledigt.
Die letzten 4 Jahre hat er dies auch immer zur Zufriedenheit von „Mutter“ und „Vater“ – wie er seine Ausbilder nennt – erledigt, doch sein neuer Auftrag unterscheidet sich von seinen bisherigen. Im Gegensatz zu seinen früheren Missionen, in denen er Wochen oder gar Monate Zeit hatte, eine neue Identität anzunehmen, um seinen Auftrag ohne aufzufallen erledigen konnte, steht ihm diesesmal nur ein Zeitfenster von 5 Tagen zur Verfügung, in dem er sein Zielobjekt ausschalten soll. Eigentlich wäre das kein Problem für ihn, denn er ist der Beste in seinem Fach. Doch dieses Mal kann er seinen Auftrag nicht geradlinig durchziehen, denn er beginnt sein Leben und seine Aufgabe zu hinterfragen und Zuneigung zu den Personen zu entwickeln, die er ausschalten soll.

Kritik:
Allen Zadoff hat mit dem Auftakt seiner „Boy Nobody“ Reihe einen richtigen Pageturner geschaffen. Die Kapitel sind nur wenige Seiten lang, die Sätze sehr kurz gehalten, die Kapitelüberschriften direkt der erste Satz des neuen Kapitels. Er treibt die Geschichte forsch voran, nur entschleunigt durch Rückblicke in die Vergangenheit des Ich-Erzählers „Boy Nobody“.
Obwohl der erste Teil nur wenig mehr als eine Ouvertüre zur Reihe ist, ist er vollgepackt mit Action und spannungsgeladenen Szenen. Im Mittelpunkt steht „Boy Nobody“. „Mutter“ und „Vater“ sowie seine frühere Familie lernt der Leser nur indirekt durch Emails und Telefonate beziehungsweise Rückblicke in seine Vergangenheit kennen. Ansonsten konzentriert sich die Handlung auf ihn und nur wenige Nebencharaktere, auf die er im Umfeld seines neuen Auftrags trifft.
Für mich lag der Reiz in der Geschichte mehr in „Boy Nobodys“ mysteriöser Vergangenheit als in der Schilderung seines aktuellen Auftrags. Dieser war mir zeitweise zu actiongeladen und emotionslos, um mich gänzlich mitreissen zu können. Bei den Rückblenden in die Vergangenheit kam ich „Boy Nobody“ menschlich näher, die offenen Fragen, was damals genau mit seinen Eltern passiert ist, und wie er zum Auftragskiller wurde, beschäftigten mich weit mehr als das aktuelle Geschehen.

Fazit:
Allen Zadoff weiß wie man mit Spannung eine Sogwirkung erzeugen kann, tatsächlich fliegt man beinahe nur so von Seite zu Seite. Doch die actiongeladene Handlung geht zum Teil zu Lasten der Charakterausarbeitung, wobei gerade männliche Leser ihren Gefallen daran finden dürften hier eine Story lesen zu können, bei der Action eindeutig im Hintergrund stehen und Gefühle nur eine untergeordnete Rolle spielen. Lust auf die Folgebände macht Allen Zadoffs Opener allemal: Boy Nobodys aktueller Auftrag kommt zwar zum Abschluss, doch die Fragen bezüglich seiner Vergangenheit lässt der Autor auch am Ende offen.

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