Redakteur: Natalie Burger
Autor: Michael Connelly
Übersetzer: Sepp Leeb
Verlag: Knaur
Reihe: 17/17
Ausführung: Taschenbuch, 456 Seiten
Michael Connelly, geboren 1956 in Philadelphia, studierte zunächst Journalismus und Kreatives Schreiben in Florida. Anschließend (ab 1980) arbeitete er für verschiedene Zeitungen in Fort Lauderdale und Daytona Beach, wo er sich auf Polizeireportagen spezialisierte. Nachdem 1986 eine seiner Reportagen für den Pulitzer Preis nominiert worden war, wechselte er als Polizeireporter zur „Los Angeles Times“. Für sein Thrillerdebüt, „Schwarzes Echo“, den ersten Band der Harry-Bosch-Serie, erhielt er 1992 auf Anhieb den Edgar Award, den renommiertesten amerikanischen Krimipreis. Zahlreiche Bestseller folgten, die ihn zu einem der erfolgreichsten Thrillerautoren der USA machten. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Florida.
DER WIDERSACHER
Inhalt:
Harry Bosch bekommt einen neuen ungeklärten Fall, der 20 Jahre her ist. Die Besonderheit: Die DNA weist auf einen Täter hin bei dem es sehr unwahrscheinlich ist, das er es war. Hat das LAPD oder das Labor einen Fehler gemacht?
Zusätzlich wird Bosch angefordert von Irving, dem Stadtrat. Sein Sohn wurde tot vor einem Hotel gefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin, nur Irving als Vater will es nicht wahr haben. Was ist wirklich passiert?
Meine Meinung:
Der Widersacher ist nun bereits der 17. Fall von Harry Bosch und wieder könnte dieses Buch auch für sich alleine gelesen werden. Doch für mich ist es schon der zweite Fall und ich hoffe das noch viele Folgen werden.
Mir ist der harter Kerl mit weichem Herz ans selbige gewachsen. Es ist schön zu lesen wie gefühlvoll er mit seiner Tochter umgeht wie er sich sorgt und doch wie resolut er seine Fälle verfolgt. Ein Mann mit Prinzipien der mich für sich eingenommen hat. So auch wieder in dem Buch in dem er mit Partner Chu zusammen arbeitet….oder arbeiten sollte. Bosch ist ein Alleingänger und das merkt man hier doch recht stark. Er kann keine Kontrolle abgeben, Chu als sein Partner ist dann doch eher ein Handlanger.
Die Fälle sind sehr interessant. Zum Einen der Fall des verschwundenen Mädchens, er könnte gelöst sein, wenn da nicht die DNA wäre die zu jemanden gehört der nur schwer der Täter sein kann. Die Ermittlungen werden aber ein wenig in den Hintergrund gerückt durch den vermeintlichen Selbstmord des Sohnes vom Stadtrat. Trotz das dieser Bosch nicht mag will er genau ihn zur Auflösung. Warum ist erstmal nicht ersichtlich. Auch dieser Fall scheint klar zu sein und doch findet Connelly Wege den Leser total zu verwirren. Man folgt Bosch und merkt da kann mehr hinter stecken und am Ende wird man komplett überrascht.
Den Folgeband zu rezensieren ist immer recht schwer. Vieles wurde vorher schon geschrieben und auch hier ist es nicht anders. Besonders ist es in sofern das ein Ende hier kein Ende ist. Ich hatte noch einige Seiten nachdem alles aufgeklärt war. Doch muss ich da sagen das dieses sagen wir mal erweitertes Ende recht vorhersehbar war.
Natürlich begleitet man Harry Bosch auch privat. Nicht zu viel, genauso viel wie nötig und wie es nicht störte. Es gibt immer wieder Szenen mit seiner Tochter bei der ich mir vorstellen könnte das sie irgendwann Bosch ablöst oder mit ihm ermittelt.
Ich würde mir wünschen das es noch ein paar Fälle von Connelly mit Bosch gibt. Der Spaß am Lesen ist hier durch viele Faktoren vorhanden. In erster Linie Spannung die sich hier sehr gut oben hält. Es gab nur wenige Stellen wo ich gedacht habe das es nun ein wenig schneller voran gehen könnte.
Etwas gespickt mit ein wenig Privatleben und Witz, es gab immer wieder Dialoge die mich schmunzeln ließen. Diesen trockenen Humor von Bosch ist genau mein Ding.
Und Gefühl, egal ob positive Gefühle wie auch negative Gefühle. Als Leser konnte ich gut nachempfinden was Bosch gefühlt hat.