Uncategorized

[REZENSION] Schwupp und weg

Redakteur: Anette Leister

Titel: Schwupp und weg (OT: Oliver and the seawigs)
Autor: Philip Reeve
Illustrator: Sarah McIntyre
Übersetzer: Yvonne Hergane
Verlag: Dressler
Reihe: ?
empfohlenes Lesealter: 8-10 Jahre
Ausführung: Hardcover, 201  Seiten

Autor:
Philip Reeve, 1966 in Brighton geboren, malte seinen ersten Comicstrip über einen Astronauten und seinen Hund im Alter von fünf Jahren. Inzwischen hat er mehr als zwanzig Kinderbücher illustriert. Er lebt mit seiner Frau Sarah in Devon.

Illustrator:
Sarah McIntyre, 1975 in den USA geboren, schreibt und illustriert Kinderbücher und Comics – und zwar in einer Gefängniszelle. Sarahs Atelier befindet sich nämlich in einer alten Polizeistation im Süden Londons. Für ihre Bücher wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

SCHWUPP UND WEG

Aus Philip Reeves Feder habe ich vor Jahren bereits die Larklight-Reihe gelesen, von der mangels Nachfrage leider nur die ersten beiden Bände ins Deutsche übersetzt wurden (Lerchenlicht und Sternstunde). Diese Jugendbuchreihe wurde von David Wyatt illustriert, dem Kinderbuch „Schwupp und weg“ hat sich Sarah McIntyre gewidmet, um Philip Reeves verrückten Ideen zu visualisieren und in einen würdigen Rahmen zu setzen, denn Reeves Geschichten verdienen eine schöne und fantasiefördende Umsetzung:

„Schwupp und weg“ erzählt die Geschichte des zehnjährigen Oliver, dessen Eltern leidenschaftlich gerne Entdeckerreisen unternehmen. Als irgendwann der Tag kommt, an dem es nichts mehr für seine Eltern zu entdecken gibt, wollen sie ihr Haus in der Nähe des kleinen Küstenstädtchens St. Porrocks beziehen. Oliver freut sich darauf, endlich ein Zimmer und ein richtiges Bett zu haben und in die Schule zu gehen. Seine Eltern freuen sich jedoch weit mehr, als sie neben ihrem Häuschen unbekannte Inseln in einer Bucht entdecken. Dummerweise sind das jedoch keine normale Inseln, sondern so genannte „Schlender-Inseln“, die wie ihr Name schon aussagt, durch die Meere schlendern und erst einen festen Platz finden, wenn sie das Schlendern über haben und sich zur Ruhe setzen. Ganz dummerweise sind Olivers Eltern nicht nur auf einer noch sehr ruhelosen, sondern auch sehr fiesen Schlender-Insel gestrandet, die sich alles unter den Nagel – beziehungsweise auf die Mähne – reißt, was ihr zum Sieg für den schönsten Kopfschmuck verhelfen soll, der jedes Jahr in den „Heiligen Seichtwassern“ unter allen Schlender-Inseln verliehen wird. Auch Olivers Eltern sollen nun zu einem außergewöhnlichen Kopfschmuck beitragen: der Blutfels hält sie in gläsernen Kugeln gefangen und trägt sie ohrringartig neben dem imposanten Wrack eines Unterseeboots, das er einer anderen Schlender-Insel abgepresst hat. Oliver erhält Unterstützung durch die kurzsichtige Meerjungfrau Iris, die Schlender-Insel Cliff und die Möwe Mr Culpeper auf der Suche nach seinen Eltern. Doch schaffen sie es auch diese aus den Fängen der bösartigen Schlender-Insel „Blutfels“ und des verwöhnten Stacey de Lacey, der diese durch die Weltmeere steuert, zu befreien?

„Ich werde nicht zulassen, dass Stacey de Lacey gewinnt“, sagte Oliver. Die Jahre, die er auf Entdeckertouren verbracht hatte, hatten ihn gelehrt, dass man Probleme nicht löst, indem man herumsitzt und sich beschwert. Man muss etwas tun. Nur so hatten ihn seine Eltern damals vor dem räuberischen Flugfinger gerettet. Nur so waren sie aus dem Kerker von M’bumbi M’bumbi entkommen. Oliver baute sich in Entdecker-Pose am Strand auf und sagte: „Ich werde diesen Blutfels jagen und ihm zeigen, dass er sich nicht einfach so anderer Leute Wracks unter den Nagel reißen und anderer Leute Eltern entführen kann!“ (S.108)

Philip Reeves verrückte Ideen machen sowohl Leseanfängern als auch älteren Vorlesern sehr viel Spaß. Sarah McIntyres Illustrationen unterstreichen den speziellen Humor auf ganz besondere Weise und steigern den ohnehin großartigen Lesespaß noch um ein Vielfaches. Kaum eine Seite kommt ohne Illustration aus, einige Seiten sind sogar formatfüllend illustriert und bieten viele Details zum Entdecken.
Die Geschichte ist sehr spannend und kurzweilig in einem großen Druckbild – geeignet für Leseanfänger – zu lesen, ist in sich abgeschlossen, bietet aber auf jeden Fall Potential für weitere Abenteuer mit Oliver und seinen Freunden und macht dank der vielfältigen Protagonisten sowohl Jungs als auch Mädchen Spaß.

Tagged , , , ,

2 thoughts on “[REZENSION] Schwupp und weg

  1. Ja, mir hatte das Buch auch super gut gefallen. Auf diesen doch wenigen Seiten steckt so viel Phantasie und Quatsch-Mach-Spaß, dass ich Schreien könnte. Ich empfehle es in der Buchhandlung momentan super gerne den Kindern und die greifen auch schneller zu als die Eltern – klasse Buch und klasse Rezension!
    LG Jimmy

    1. Danke :)
      Ich hoffe sehr auf weitere Bände (noch besser wäre eine Neuauflage der Lerchenlicht-Reihe inkl. Band 3). Philip Reeve ist leider viel zu wenig bekannt in Deutschland.
      Liebe Grü0e Anette

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert