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[INTERVIEW] Interview mit Alice Pantermüller

Redakteur: Julia Ehrenberg

Liebe Alice,
vielen Dank, dass du bereit bist, mir ein paar Fragen zu deinem neuen Kinderbuch „Linni von Links“ zu beantworten!

Mit Lotta hast du ja bereits eine Buchreihe, die eine ganz ähnliche Zielgruppe wie Linni anspricht. Wie kam es dazu, dass du neben Lotta eine weitere Heldin für junge Mädchen geschaffen hast?
Tja, wie so häufig war es eine Idee meines Verlags. Lotta läuft nun mal sehr gut und da liegt es nahe, das Feld etwas zu erweitern. Linni spricht eine etwas jüngere Zielgruppe an als Lotta und unterscheidet sich auch sonst sehr von ihr. Aber es ist natürlich denkbar und auch wünschenswert, dass Mädchen, die gern Lotta lesen, auch zu Linni greifen. Und selbstverständlich auch umgekehrt!
In Linnis Familie haben alle Frauen besondere Talente. Wieso hast du für Linni gerade das Dichten gewählt? Und war es schwierig, ihre Gedichte zu schreiben?
Die Idee, Linni Gedichte schreiben zu lassen, war sehr schnell geboren. Ich wollte ein schreibendes Mädchen, aber natürlich reichte der Umfang des Buches nicht, um Linni ganze Romane schreiben zu lassen. Und so bin ich ganz schnell auf Gedichte gekommen. Kurze Gedichte, Vierzeiler, in die man alle möglichen Skurrilitäten packen kann, die einem neunjährigen Mädchen so durch den Kopf gehen. Und tatsächlich ist es mir sehr leicht gefallen, die Gedichte zu schreiben. Es macht mir unheimlichen Spaß, innerhalb weniger Zeilen Nonsens zu produzieren. Schließlich muss der Rest des Buches gut strukturiert sein.
Wie schon Lotta Leben wird auch Linnis Geschichte von Daniela Kohl illustriert. War das von Anfang an klar, dass auch Linni von keiner anderen in bunte Bilder gefasst werden kann?
Dem Verlag war es klar … während ich anfangs nicht so recht wusste, ob ich es gut finden sollte oder nicht. Ich arbeite sehr gern mit Daniela Kohl zusammen, mit uns beiden klappt es einfach wunderbar und ich freue mich immer wieder über unser eingespieltes Team. Aber ich hatte ein bisschen Angst, den Anschein zu erwecken, als wollten wir einen Abklatsch von Lotta produzieren. Deswegen war es allen Beteiligten von Anfang an wichtig, dass Linni ganz anders werden soll als Lotta. Und das ist sie ja auch. Mittlerweile bin ich wirklich glücklich darüber, auch dieses Projekt zusammen mit Daniela Kohl zu machen. Linni ist einfach so entzückend illustriert!
Als du selbst in Linnis Alter warst, war dir da schon klar, dass dein Talent das Schreiben ist und du Autorin werden möchtest?
Ich habe als Grundschülerin schon ganze Schulhefte mit Geschichten gefüllt, Cover gebastelt und meine „Bücher“ natürlich auch selbst illustriert. Und, ja, ich wollte schon damals „Buchschreiberin“ werden. Oder Lehrerin. Was ich dann auch erst mal geworden bin, bevor ich auf Umwegen doch wieder zum Schreiben gefunden habe.
Hast du selbst schon an irgendwelchen Talentwettbewerben teilgenommen?
Ich habe vor meiner ersten Veröffentlichung mehrere Geschichten zu Schreibwettbewerben eingereicht. Viele waren es nicht, vielleicht drei. Aber letztlich bin ich so ja auch zum Arena-Verlag gekommen: indem ich den ersten Wettbewerb, den der Verlag ausgeschrieben hat, gewonnen habe. Mein Manuskript hieß „Insel der Dinosaurier“ und daraus wurde mein erstes Kinderbuch „Bendix Brodersen – Angsthasen erleben keine Abenteuer“.
Woher nimmst du deine vielen Ideen? Was inspiriert dich?
Alles Mögliche. Ich behaupte immer, meine Ideen kämen aus meinem Kopf – aber irgendwie sind sie dort ja auch hineingekommen. Ich denke, ich verknüpfe einfach vieles miteinander, Erinnerungen aus meiner Kindheit und Begebenheiten mit meinen eigenen Kindern … tausend Kleinigkeiten, die ich in der Umwelt beobachte und die ich in meinem Kopf weiterspinne, die sich weiterentwickeln. Manchmal bleiben die Gedanken in einer Sackgasse stecken, aber manchmal galoppieren sie immer weiter und es entstehen interessante, skurrile, witzige und überraschende Geschichten.
Gibt es Schreibrituale in deinem Leben? Brauchst du einen bestimmten Ort, ein bestimmtes Getränk oder vielleicht eine bestimmte Musik im Hintergrund, um zu schreiben?
Am besten kann ich schreiben, wenn ich zu Hause an meinem Schreibtisch sitze. Ich habe zwei Bildschirme vor mir, einen zum Schreiben, den anderen zum Googeln oder um parallel auf meine Ideensammlung oder mein Exposé zu schauen oder auf Bilder, die zu meinem Text passen und mich inspirieren sollen. Und hinter den Bildschirmen befindet sich das Fenster mit Blick in den Wald. Dann noch ein Tässchen Tee und es klappt mit dem Schreiben. Aber bloß keine Musik, dabei könnte ich nicht arbeiten!
Vielen Dank für das spannende Interview.
Ich freue mich auf viele weitere Geschichten rund um die einzigartige Linni von Links!
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