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[REZENSION] This song will save your life

Redakteur: Anette Leister

Titel: This Song will save your Life (Ot: This Song will save your Life)
Autor: Leila Sales
Übersetzer: Anja Herre
Verlag: Kosmos
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten


Autor:
Leila Sales hatte sich schon als Kind fest vorgenommen, Autorin zu werden. Heute lebt sie in NewYork (USA) und arbeitet tagsüber als Kinderbuchlektorin, nachts schreibt sie ihre Bücher.

THIS SONG WILL SAVE YOUR LIFE

„This Song will save your Life“ ist die Geschichte der 16jährigen Elise, die ein sehr gutes Beispiel dafür gibt, wie fortschreitend die Degenerierung der heutigen Generation fortschreitet überhaupt noch in der Lage zu sein ein ausgefülltes Sozialleben zu führen. Elise ist vielseitig interessiert und besitzt eine ausgeprägte Auffassungsgabe. Um nach den Ferien Freunde zu finden, lernt sie anhand von Zeitschriften und Fernsehsendungen alles mögliche auswendig, was derzeit so angesagt ist. Aber es ist nicht nur das was sie mag oder das was sie sagt, es ist einfach ihr Typ, der es so schwierig für sie macht Freundschaften zu schließen. Was vom Klappentext nicht hervorgeht, ist, dass Elise unbehandelte Depressionen hat und auf der Suche nach Freundschaften ziemlich egoistisch vorgeht.

Plötzlich hatte ich dieses Gefühl. Ich bekomme es oft, aber ich weiß nicht, ob es ein Wort dafür gibt. Es ist nicht nervös oder traurig oder einsam. Es ist all das zusammen und noch ein bisschen mehr.
Das Gefühl sagt: Ich gehöre nicht hierher. Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin, und ich weiß nicht, wielange ich bleiben kann, bevor alle anderen merken, dass ich eine Hochstaplerin bin. Ein Betrug. (S.58f)

Elise ist die meiste Zeit sicher kein Sympathieträger, als sie durch Zufall nachts in einer geheimen Undergrounddisco landet, spürt man zwar ihr Glück darüber diese Szene entdeckt zu haben und mit dem DJ-ing eine Sache, für die sie ein unglaubliches Talent mitbringt und für die schon bald ihr ganzes Herz schlägt, auch wenn sie dafür neu gewonnene Freunde und sogar ihre Familie gegen sich aufbringen muss. So teiltman einerseits die Freude über den neuenLebensinhalt, andererseits kommen durch diese neuentdeckte Leidenschaft ihre negativen Seiten stärker zum Tragen, womit sie wiederum Sympathiepunkte verspielt.

Als ich allein im Dunklen an meinem Schreibtisch saß, dachte ich an Selbstmord.
Manchmal tat ich das, an Selbstmord denken, aber nicht, weil ich es tun wollte – es war eher so, wie wenn man seinen Glücksstein aus der Hosentasche holt. Es war etwas Beruhigendes, das man dabei hatte, um darüberzureiben und sich selbst zu versichern, das es da war, wenn man es brauchte. Ich wollte mich nicht umbringen, ich wollte weder das Blut noch die aufgelösten Eltern noch die Schuld, nichts davon. Doch manchmal gefiel mir die Vorstellung, einfach nicht mehr da sein zu müssen, nicht mit meinem Leben klarkommen zu müssen. Als wäre der Tod ein verlängerter Urlaub. (S.167)

Ich bin der Meinung, es sollte aus der Buchbeschreibung deutlicher Hervorgehen, dass Elise an Depressionen leitet, und es ist von Vorteil, wenn man mit dieser Erkrankung bereits Berührungspunkte hatte, damit man in dem Buch nicht nur eine egoistische und unsympathische Elise kennenlernt.
Wenn man hinter das eigenbrötlerische Äußere blickt, lernt man nämlich eine ungewöhnliche Elise kennen, die durchaus in der Lage ist soziale Kontakte und wahre Freundschaften zu knüpfen.

Das Ambiente dürfte von allem Musikliebhabern der 80-Alternativszene gefallen. Im Anhang des Buches ist Elise’s Playlist abgdruckt, die den passenden Soundtrack zum Buch liefert.

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