Redakteur: Natalie Burger
Autor: Robin Benway
Übersetzer: Jessika Kumina & Sandra Knuffinke
Verlag: Magellan
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 380 Seiten
Robin Benway ist in Südkalifornien aufgewachsen, hat in New York und Los Angeles studiert und in verschiedenen Buchhandlungen in L.A. gearbeitet, bevor sie ihr erstes Buch schrieb. Robin hört gern sehr, sehr laut Musik und liebt Espresso.
EMMY & OLIVER
Inhalt:
Emmy wird von ihren überbehütet. Seit der Entführung von Oliver von seinem Vater haben sie sie in Watte gepackt. Deswegen hat sie sich heimlich weiter weg bei einer Uni beworben und geht seit drei Jahren heimlich surfen.
Dann kommt Oliver wieder und vieles verändert sich doch ihre Eltern glucken weiter. Emmy möchte nur ihre Freiheit und trifft nun ihre Entscheidungen um ihr Leben so zu leben wie sie das möchte. Ohne Rücksicht auf ihre Eltern.
Meine Meinung:
Emmy und Oliver erzählt vom Erwachsen werden. Allerdings unter besonderen Umständen. Es geht um Abnabelung von den Eltern. Spaß und die Zukunft, aber auch um ein das ersten Thema Kindesentführung. In dem Fall vom eigenen Vater.
Es gab eine Stelle bei der ich dachte das könnte die Inspiration der Autorin gewesen sein. Manch einer erinnert sich vielleicht an den Fall wo ein kleiner Junge nur gefunden wurde durch einen Schulausflug zur Polizei, bei dem Fingerabdrücke genommen wurden. Ähnlich ist es hier auch, wenn auch nicht ganz so einfach.
Die Autorin kann in ihrer Geschichte gut Gefühle transportieren. Die Geschichte könnte genauso irgendwo passiert sein. Es gibt nichts was nicht logisch erscheint. Auch weil eben vieles leider schon passiert ist. Sie schafft es auch die Zerrissenheit von Oliver und seiner Umgebung glaubhaft zu vermitteln. Für mich alles sehr wichtig um wirklich eintauchen zu können. Dabei hat sie einen locker leichten Schreibstil und lässt durch andere Sachen die nichts mit der Entführung zu tun haben, die Geschichte auflockern. So gibt es witzige Dialoge und tiefe Gefühle.
Es gibt immer wieder Sprünge, Erinnerungen aus der Vergangenheit die bei der jüngsten Erinnerung starten und stets weiter in die Vergangenheit gehen. Diese Erinnerungen sind kursiv geschrieben und so gut erkennbar.
Auch die Figuren sind sehr glaubhaft.
Emmy oder auch Emily, wie sie aber kaum jemand nennt, möchte frei sein, nicht mehr so gut behütet sein. Sie möchte auch nicht Lügen müssen um ihrem liebsten Hobby nachzugehen und sie hat ganz andere Pläne für ihre Zukunft als ihre Eltern diese haben. Sie weiß sehr genau warum ihre Eltern so sind und war mir sehr sympathisch weil sie den Spagat zwischen ihrem Wunschleben und dem von ihren Eltern gewünschten Leben versucht. Sie liebt ihre Eltern, vermisst ihren Kindergartenfreund und ist gerne mit ihren Freunden Drew und Caro zusammen.
Oliver lernt man zunächst durch den Sprung in die Vergangenheit kennen. Doch dann taucht er wieder auf und ist zunächst still und verschlossen. Es ist einfach schön den wirklich Oliver kennen zu lernen und auch sein Gefühlsleben mit zu erleben. Oliver steht für mich für die Zerrissenheit in dieser Geschichte.
Caro und Drew waren ebenfalls in der Grundschule schon mit Oliver befreundet. Sie hat das alles auch sehr mitgenommen aber gerade Caro bleibt so ein wenig außen vor in dem Verlauf der Geschichte. Beide zeigen auch keine wirklich Gefühle was die Entführung betrifft, dafür haben sie andere „Probleme“ die in dem Alter normal sind. Die nervige große Schwester im Zimmer von Caro und die Liebe bei Drew.
Die Eltern wirken wirklich etwas zu gluckend. Bei den Eltern von Oliver kann ich das sehr gut nachvollziehen, doch bei den Eltern von Emmy fand ich es schon etwas übertrieben. Schließlich kann genau das was Oliver passiert ist Emmy nicht passieren. Sie merken leider lange nicht was sie damit anrichten.
Das Ende ist abgeschlossen und vollkommen logisch. Für mich ein gutes Ende was mich zufrieden aus diesem wirklich emotionalen und sehr guten Buch raus gehen lässt.