Redakteur: Anette Leister
Interview und Lesung mit Stephanie Gessner
Die Kurzgeschichten habe ich im Bereich der Erwachsenenliteratur eingereicht, da findet man eine oder zwei im Netz, die die in Literaturzeitschriften erschienen sind, findet man nur in der jeweiligen Auflage. Früher habe ich Kurzgeschichten häufig bei Literaturzeitschriften eingereicht, aber das war sehr mühsam, da kommen auf etwa 20 Veröffentlichungsplätze gut 300 oder sogar 500 Einreichungen.
Die Cover- und Vorsatzgestaltung passt hervorragend zu Lils Geschichte.
Meine Tochter hat einen Entwurf gezeichnet, den habe ich meiner Lektorin geschickt, die ihn an den Grafiker weitergereicht hat. Die zwei großen Wörter mit den herumfliegenden Attributen, die sind hier auch mit drin. Meine Tochter hat den Entwurf für einen Geschichtenwettbewerb gemacht, bei dem Lil am Start war, von der Akademie für Kindermedien in Erfurt. Sie prämieren jedes Jahr zwölf Kinderbücher oder Kinderfilme, da war Lil dabei. Der Coverentwurf war Titelbild des gebundenen Manuskripts. Nach der Prämierung war es kein Problem mehr einen Verlag für das Buch zu finden.
Deine zwei Töchter haben Lil testgelesen?
Die kleine war damals noch zu klein, aber die große Tochter hat das Buch komplett während seiner Entstehung gelesen.
Wie lange dauerte es von der Idee bis zum gedruckten Buch?
Drei Jahre. Für die erste Fassung habe ich vier Wochen gebraucht. Das war so eine Art Wettbewerb mit meiner Tochter. Sie kam aus der Schule und hat gesagt „Mami, was hast du heute“ und dann hat sie es gelesen.
Muss man für ein realistisches Kinderbuch viel recherchieren?
Ich habe viel übers Internet gemacht, ich war in Schulen, ich kenne mich in München ganz gut aus, ich habe die Münchner Szenen von einer Münchnerin auf Plausibilität gegenlesen lassen, das Archäologische Institut gibt es dort wirklich.
Band 2 spielt wieder in München, wenn es zu einem dritten Band kommt, geht es mit der Handlung in Cambridge weiter und dann werde ich noch einmal dorthin fahren.
Gibt es Folgeprojekte?
Ja, in der Schublade. Ich brauche Zeit, um einige Sachen zu überarbeiten, darunter zwei Romane für Erwachsene. Davor möchte ich gerne Lil 2 und Sternenasche fertigstellen.
Wie wichtig sind dir Rückmeldungen zu deinen Büchern?
Ich freue mich natürlich am meisten über positive Rückmeldungen, generell bin ich aber über jedes Feedback zu meinen Büchern froh. Ich habe ja viele Jahre PR gemacht und es heißt ja „Eine schlechte PR ist besser als keine PR“.
Zu Beginn der Lesung gab es noch reichlich Exemplare von Lil April zu erwerben, aber der Magellan Wal hat den reißenden Absatz nach der Lesung gewaltig unterschätzt… |