Redakteur: Anette Leister
Autor: Stephanie Gessner
Verlag: Magellan
Reihe: Lil April 1
empfohlenes Lesealter: 11-13 Jahren
Ausführung: Hardcover, 288 Seiten
Stephanie Gessner wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Limburg auf. Als Jüngste von sechs Geschwistern lernte sie früh, gute Verstecke zu finden, zum Beispiel für Süßigkeiten – und für ihr Tagebuch. Sie hat Literaturwissenschaft studiert, eine Zeit lang Reiseberichte für Zeitschriften geschrieben und arbeitet heute als Texterin. Nebenbei schreibt sie Romane und Kurzgeschichten. Sie lebt mit ihrer Familie in Mainz.
LIL APRIL: MEIN LEBEN UND ANDERE MISSGESCHICKE
„Lil April“ erzählt Geschichten aus dem turbulenten achtköpfigen Großfamilienhaushalt von Lil plus Au Pair Mädchen plus Hund, aus der Sicht von Lil, die sie schriftlich und zeichnerisch in ihren LLBs – Lils Lebens Büchern – festhält. Lil ist sozusagen ein alter Ego der Autorin Stephanie Geissner, die gleichfalls in einer achtköpfigen Familie großgeworden ist, aber als Jüngste der Kinderschar. Lil ist nach ihrem Bruder Pego die Älteste in der Familie und wird somit häufiger in den Haushalt einbezogen als die kleinen Geschwister oder muss ihre Freizeitgestaltung sogar auf diese abstimmen. Wie es in einem Einzelkindhaushalt zugeht, erfährt sie hautnah durch ihre HALF – ihrer allerbesten Freundin Hellie, die ihrerseits die Probleme einer Großfamilie nur durch Lils Erzählungen kennt.
Egal ob Einzelkind, Geschwisterkind oder Elternteil, dadurch, dass Stephanie Gessner gewissermaßen ihr eigenes Leben zum Thema des Buches macht, weißt sie genau von was sie schreibt und so kennt jeder das eine oder andere Erlebnis, welches in dem Buch stattfindet, aus erster Hand. Ich denke, die realistische Darstellung dieser verschrobenen Erlebnisse, die eben manchmal in Familien stattfinden, sind der Grund, dass der Humor des Buches auch absolut bei Erwachsenen noch ins Volle trifft. Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und die Geschichte regelrecht verschlungen. Nicht zuletzt, weil sich bei Lils Vater merkwürdige Dinge ereignen und Pego und Lil versuchen mehr schlecht als recht dessen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.
Da Peinlichkeit immer noch zu steigen ist, flirtet Pego in diesem Schuljahr alles an was lange Haare hat inklusive dem viel älteren Au Pair Maria aus Griechenland, und Lil verliebt sich in den Nachbarsjungen Dennis. Der aber eine Fernbeziehung führt oder doch nicht? Aus Teenagern wird man weder als Erwachsener schlau, noch wenn man im gleichen Alter ist.
Um die Skurrilität der Familie April noch zu überspitzen, ist diese mit einem griechenlandaffinen Oberhaupt ausgestattet, der Archäologie studiert hat und seine sechs Kinder allesamt nach griechischen Göttern benannt hat. Da ist der Familienhund Pan noch glimpflich weg gekommen.
Bereits das Cover und die Vorsatzseiten geben einen ersten Vorgeschmack auf das turbulente Leben von ihrem Hobby dem Zeichnen.
„Lil April“ ist in erster Linie ein Buch zum Spaß haben, zeigt aber gegen Ende auch, egal wie nervig Familie sein kann, in der Krise ist Verlass und alle arbeiten zusammen, um Probleme zu lösen!
Zum Glück wird es einen zweiten Band rund um Lil und ihre Familie geben, zu dessen Verlauf man aber die erste Geschichte kennen muss und ich will das Geheimnis von Lils Vater nicht preisgeben ;) Auf jeden Fall bin ich gespannt auf weitere Turbulenzen, die Entwicklung zwischen Lil und Dennis und der Antwort auf einen wichtigen Brief, den Lil gerade noch rechtzeitig versendet hat. Wie man sieht, hat die Autorin sogar mehrere Eisen im Feuer, warum man nach dem verrückten Einstieg in Lils Leben unbedingt noch mehr von ihrer Großfamilie erfahren will!
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