Redakteur: Anette Leister
Titel: Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte (OT: Gips)
Autor: Anna Woltz
Übersetzer: Andrea Kluitmann
Verlag: Carlsen
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
Ausführung: Hardcover, 176 Seiten
Autor:
Anna Woltz, geb. 1981, wuchs in Den Haag auf, studierte Amerikanistik in Leiden und schreibt seitdem Kinder- und Jugendbücher. Nach dem begeistert besprochenen Debut „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ erscheint nun ihr zweites Kinderbuch bei Carlsen.
GIPS ODER WIE ICH AN EINEM EINZIGEN TAG DIE WELT REPARIERTE
Fitz und ihre kleine Schwester Bente sind auf dem Weg zur neuen Wohnung ihres Vaters, als ein Sturz mit dem Fahrrad sie geradewegs ins Krankenhaus befördert. Bente muss verarztet werden, beim Sturz hat sie eine Fingerkuppe verloren. Fitz hat eigentlich nichts verloren, müsste aber auch verarztet werden, weil ihre Eltern sich scheiden lassen wollen. Ob eine Ehe noch zu retten ist, wenn man sie wie einen Arm eingipst? Und so kommt es zu einem spontanen Gipsklau, zwei eingegipsten Eheringen, einem falschen Gipsarm, einem echten Milzriss und einem leicht erwachenden Interesse seitens Fitz an dem Jungen Adam. Dabei wollte Fitz sich doch gar nicht verlieben, weil man der Liebe nicht vertrauen kann.
In der recht kurz, aber umso intensiver erzählten Familien- und Freundschaftsgeschichte muss eine ganze Familie lernen, dass dieser Zustand nicht immer für die Ewigkeit gemacht ist, auch wenn jeder der Beteiligten das gerne so hätte. Manchmal brechen Knochen, und wachsen nicht mehr in ihre ursprüngliche Lage zurück, das kann auch mit einer Familie passieren.
Das Krankenhaus bietet das perfekte Umfeld, um eine zerbrochene Ehe anhand von Metaphern kindgerecht zu erklären. Obwohl der Raum, in der sich die Geschichte entfalten kann, sehr klein ist, sowohl von der Lokation, als auch von der Anzahl der Seiten, gelingt Anna Woltz eine perfekte Charakterzeichnung aller wichtigen Haupt- und Nebenfiguren. Ich kann gar nicht aufzählen, wer mirganz besonders ans Herz gewachsen wäre, da ich nach der letzten Seite alle in meinem Herzen habe.
Es gab eine besonders nahegehende Szene in der Elternkindbeziehung, in der deutlich wird, warum sich Fitz so sehr von ihrer Mutter zurückgewiesen fühlte und mit einem bitterbösen Spruch im Gesicht herumlief, aber das Geheimnis lüftet sich im Laufe der Geschichte, und ich für meinen Teil konnte beide Seiten verstehen, die der Mutter, und die der Tochter. Anna Woltz hat ein ganz besonderes Talent ihre Figuren so darzustellen, dass man sich die Argumentationen aller anhört und sich auf keine Seite schlagen möchte, aber manchmal ist das auch gar nicht nötig. Ein falsch zusammengewachsener Knochen ist auch noch zu was nutze, und wer weiß… vielleicht bietet der falsch zusammengewachsene Knochen ganz neue Möglichkeiten.
Fitz und ihre kleine Schwester Bente sind auf dem Weg zur neuen Wohnung ihres Vaters, als ein Sturz mit dem Fahrrad sie geradewegs ins Krankenhaus befördert. Bente muss verarztet werden, beim Sturz hat sie eine Fingerkuppe verloren. Fitz hat eigentlich nichts verloren, müsste aber auch verarztet werden, weil ihre Eltern sich scheiden lassen wollen. Ob eine Ehe noch zu retten ist, wenn man sie wie einen Arm eingipst? Und so kommt es zu einem spontanen Gipsklau, zwei eingegipsten Eheringen, einem falschen Gipsarm, einem echten Milzriss und einem leicht erwachenden Interesse seitens Fitz an dem Jungen Adam. Dabei wollte Fitz sich doch gar nicht verlieben, weil man der Liebe nicht vertrauen kann.
In der recht kurz, aber umso intensiver erzählten Familien- und Freundschaftsgeschichte muss eine ganze Familie lernen, dass dieser Zustand nicht immer für die Ewigkeit gemacht ist, auch wenn jeder der Beteiligten das gerne so hätte. Manchmal brechen Knochen, und wachsen nicht mehr in ihre ursprüngliche Lage zurück, das kann auch mit einer Familie passieren.
Das Krankenhaus bietet das perfekte Umfeld, um eine zerbrochene Ehe anhand von Metaphern kindgerecht zu erklären. Obwohl der Raum, in der sich die Geschichte entfalten kann, sehr klein ist, sowohl von der Lokation, als auch von der Anzahl der Seiten, gelingt Anna Woltz eine perfekte Charakterzeichnung aller wichtigen Haupt- und Nebenfiguren. Ich kann gar nicht aufzählen, wer mirganz besonders ans Herz gewachsen wäre, da ich nach der letzten Seite alle in meinem Herzen habe.
Es gab eine besonders nahegehende Szene in der Elternkindbeziehung, in der deutlich wird, warum sich Fitz so sehr von ihrer Mutter zurückgewiesen fühlte und mit einem bitterbösen Spruch im Gesicht herumlief, aber das Geheimnis lüftet sich im Laufe der Geschichte, und ich für meinen Teil konnte beide Seiten verstehen, die der Mutter, und die der Tochter. Anna Woltz hat ein ganz besonderes Talent ihre Figuren so darzustellen, dass man sich die Argumentationen aller anhört und sich auf keine Seite schlagen möchte, aber manchmal ist das auch gar nicht nötig. Ein falsch zusammengewachsener Knochen ist auch noch zu was nutze, und wer weiß… vielleicht bietet der falsch zusammengewachsene Knochen ganz neue Möglichkeiten.
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