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[REZENSION] Hugo und die Dämonen der Nacht

Redakteur: Anette Leister

Titel: Hugo und die Dämonen der Nacht (OT: Hugo de la nuit)
Autor: Bertrand Santini
Übersetzer: Edmund Jacoby
Verlag: Jacoby & Stuart
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahre
 
Ausführung: Hardcover, 224 Seiten

Autor:
Bertrand Santini, geb. 1968, ist ein französischer Drehbuch- und Kinderbuchautor. Bei Jacoby & Stuart sind von ihm bereits das vielfach ausgezeichnete Kinderbuch „Der Yark“ sowie „Jonas, der mechanische Hai“ erschienen.

HUGO UND DIE DÄMONEN DER NACHT

In „Hugo und die Dämonen der Nacht“ erzählt Bertrand Santini eine Geistergeschichte, die aus einem fernen Jahrhundert stammen könnte. Santini hat eine ganz besondere und einzigartige Erzählstimme und einen speziellen Sinn für Humor, der sicherlich nicht jeden Nerv trifft, ich kann jedoch nur empfehlen, ihm eine Chance zu geben und sich auf seine ganz eigene Art Geschichten zu fabulieren einzulassen!

Sein Buch „Hugo und die Dämonen der Nacht“ ist ähnlich einem Theaterstück aufgebaut und wird in drei Akten erzählt. Nicht nur Santinis Schreibe, auch die gesamte Gestaltung des Buches mutet wunderbar altmodisch an. Das Cover ziert ein Scherenschnittmotiv, es enthält goldglänzende Elemente und auch die Vignetten, die jeden Akt einläuten, sind wunderschön und passend ausgewählt.

Der kleine Hugo wächst bei seinen Eltern auf. Er besitzt viel Fantasie, was er seiner Mutter zu verdanken hat, die Schriftstellerin ist und deren Romane auf der ganzen Welt gelesen werden, seit sie mit ihren Buch „Horace mit dem dritten Auge“ berühmt wurde. Nach der Geburt von Hugo erwarben seine Eltern ein großes Gut mitten in einem Naturschutzgebiet, auf dem sich ein alter Friedhof befindet, auf dem seit fast hundert Jahren niemand mehr beerdigt wurde, ein Geisterfriedhof.

Fern vom Getriebe der Welt lebte die Familie Grimmons zwölf Jahre lang ein beschauliches und zurückgezogenes Leben. Wer hätte in dieser Zeit glauben können, dass Monliard eines Tages kein friedlicher Ort mehr sein würde? Es war aber die unwahrscheinlichste Ursache, die diesen Tagen ein Ende setzten sollte. (S.17)

Es ist der Tod Hugos mit dem das romantische Idyll des Gut Monliards stirbt, es sind jedoch mitnichten die Geister, die ihr Unwesen auf dem Friedhof treiben, die dafür verantwortlich sind, auch wenn Hugo nach seinem Ableben unter ihnen weilen muss.
Das große Anwesen birgt Schätze, und um sich diese unter den Nagel zu reißen, verfolgt dort jemand sein finsteres Ziel selbst ohne vor dem schlimmsten aller Morde zurückzuschrecken… Doch wer soll das Geheimnis aufdecken, wo doch nur die Toten Kenntnis von den Vorgängen haben?

Zugegebenermaßen hat mir zu Beginn der Geschichte etwas von dem schwarzen Humor gefehlt, der beispielsweise bei Santinis „Der Yark“ gleich zu Anfang zum Tragen kommt. Santini wäre jedoch nicht er selbst, wenn „Hugo und die Dämonen der Nacht“ im späteren Verlauf nicht auch diese Schiene bedienen und mit Wendungen aufwarten würde, die selbst einen Kenner seiner anderen Werke auf dem falschen Fuß erwischen.
In der Geschichte wachsen einem besonders die Geister ans Herz, die teils unterschiedliche Ziele verfolgen und dadurch für einiges Chaos und beinahe für den schlimmstmöglichen Ausgang der Geschichte sorgen. Doch wie erwähnt… Santini dreht, wendet und schüttelt die Geschichte, dass einem beim bloßen Lesen schwindelig wird. In den letzten Kapiteln wartet er gleich mit mehreren Überraschungen auf, die man kaum verarbeiten kann, so schnell wie die nächste um die Ecke kommt.

Wer klassische Geistergeschichten liebt, vor verschrobenem und stellenweise sehr schwarzem Humor nicht zurückschreckt, nicht immer geradeaus laufen will, sondern auch die zugewachsenen Seitenpfade einer Geschichte erkunden will, der sollte sich auf das Wagnis „Hugo und die Dämonen der Nacht“ einlassen und sich von dem altmodischen Grusel einen Schauer nach dem nächsten den Rücken herunterjagen lassen!

MUSS ICH HABEN!



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