Rezension

[REZENSION] Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer

Redakteur: Anette Leister

Titel: Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer
Autor: Mario Fesler
Verlag: Magellan
Reihe: Lizzy Carbon 1
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 240 Seiten
Autor:
Mario Fesler, geboren 1978, war seine gesamte Schulzeit umgeben von cleveren und schlagfertigen Mädchen. Daher wusste er ziemlich genau, wie die Heldin seines ersten veröffentlichten Romans auszusehen hatte. Er lebt, arbeitet und moderiert nebenher Quizveranstaltungen in seiner Wahlheimat Berlin.

 

LIZZY CARBON UND DER KLUB DER VERLIERER

 

Mario Feslers Roman um die Protagonistin Lizzy Carbon und den Klub der Verlierer dreht sich um ein Thema, dass wohl jeder (ehemaliger) Schüler kennt. Es ist wohl gang und gebe, dass sich während der Schulzeit Gruppen und Cliquen entwickeln aus mehr oder weniger angesagten und beliebten Schülern und den Außenseitern, den Nerds, den Randgruppen, Jugendliche, die nirgends so richtig reinpassen oder vielleicht nicht reinpassen wollen. Besonders bemerkbar machen sich diese Unterschiede bei Mannschaftswahlen im Sport oder – wie es in diesem Buch thematisiert wird – willkürlichen Gruppenzusammenstellungen zur Organisation eines Schulfestes. Die Gruppen wurden nicht von den Schülern gewählt, sondern von den Lehrkräften zusammengestellt, so dass fast jeder ein Teammitglied an Bord hat, dass zum Spülen, für Botengänge oder andere ungeliebte Aufgaben missbraucht wird. Als Lizzy das Thema zur Sprache bringt, verdonnert ihr Lehrer sie dazu mit den anderen „Verlierern“ ihrer Stufe eine eigene Projektgruppe zu gründen und damit ist der „Klub der Verlierer“ geboren. Allerdings ist es alles andere als einfach ohne Konzept und gegen die Vorurteile der anderen Schüler und auch Lehrer ein Projekt auf die Beine zu stellen. Zu zerbrechen droht das ganze, als einzelne Mitglieder des Klubs wegbrechen, aber bis zu diesem Punkt hat Lizzy entgegen des ersten Wiederwillens der Ehrgeiz gepackt und sie zeigt der ganzen Schule, dass keiner den Stempel eines Verlierers verdient hat…

Der besondere Reiz des Buches liegt an der Stimme der dreizehnjährigen Lizzy, die das Buch im Tagebuchstil in der Ich-Form erzählt und ihre Tagebucheinträge zählen im Cowndown bis zum Tag des Schulfestes herunter. So kann man sich direkt in die Rolle des Verlierers hineinversetzen, auch wenn es für meinen Geschmack zu Beginn eine Weile dauert, bis man zur Gänze in der Geschichte Fuß gefasst hat. Wenn der Klub jedoch erstmal richtig an Fahrt aufnimmt und im späteren Verlauf zu zerbrechen droht, kann man das Buch jedoch kaum noch aus der Hand legen. Besonders die Entwicklung zum Ende hin, sei es was einzelne Figuren aus der Geschichte angeht oder das neuaufgestellte Konzept von Lizzys Projektgruppe, die sich nach dem Wegfall einiger Teammitglieder etwas neues einfallen lassen müssen, war sehr überzeugend und mitreißend erzählt.

„Lizzy und der Klub der Verlierer“ ist sicherlich ein humorvoller Teenagerroman, vor allem aber ist es ein überzeugendes Plädoyer dafür, dass man sich nicht in Schubladen stecken lassen muss und auch im Kampf gegen Windmühlen etwas reißen kann, wenn man zu seinen Ideen und Zielen steht! Mit ihrem Elan und ihren Ideen überzeugt Lizzy letzten Endes sogar die größten Skeptiker von ihrem Projekt und ihrem Klub und stellt damit andere Projektgruppen klar in den Schatten.

 

Reihen-Info:
Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer
Lizzy Carbon und die Wunder der Liebe (13. Juli 2017)

 

 

MUSS ICH HABEN!

 

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