Redakteur: Kerstin Caywood
Autor: Julia Adrian
Verlag: Drachenmond
Reihe: Die dreizehnte Fee 1
Ausführung: Taschenbuch, 212 Seiten
Ihr Debüt „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“, ausgezeichnet mit dem Skoutz-Award als bester Fantasy-Roman 2015, veröffentlichte Julia Adrian anfangs im Eigenverlag. Nach wenigen Monaten fand die Geschichte aus Sicht der Märchen-Bösewichte jedoch ein Zuhause im Drachenmond Verlag. Band 2 und 3 vervollständigten die Trilogie.
Ein Spin-Off zur Feen-Reihe ist bereits mit „Der verfluchte Prinz“ in Planung.
Im Frühjahr 2018 folgt zudem „Winters zerbrechlicher Fluch“, eine Neuerzählung des Cinderella-Märchens aus Sicht der verschmähten Prinzessin, die den Prinzen eigentlich hätte heiraten sollen. Es wird zauberhaft, düster und ganz anders, als es die Märchen erzählen.
In Bonn geboren, aber aufgewachsen an der Nordsee, lebt Julia Adrian heute mit ihrem halbgriechischen Ehemann und ihren drei Kindern keine fünf Minuten vom Meer entfernt.
DIE DREIZEHNTE FEE: ERWACHEN
Sie hat geschlafen, 1000 Jahre lang…. Doch als sie erwacht, ist aus der einst gefürchteten dreizehnten Fee – der Königin, der Stärksten der Schwestern – ein Mensch geworden, ihre Magie ist verschwunden, ihre Emotionen sind menschlich. Nun kann sie niemand mehr gefährlich werden, oder etwa doch?
Der Prinz, der sie wachküsste, interessiert sich jedenfalls nicht für sie und ist definitiv nicht die wahre Liebe, der Hexenjäger wiederrum, der den Prinzen begleitete, ist doch sehr nah an ihrem Bild dieser ihr unbekannten Emotion, doch er möchte sie töten, nicht gleich, sondern erst nachdem sie ihm geholfen hat, ihre Schwestern zu jagen, jede Einzelne. Die gesamte Weltordnung scheint auf den Kopf gestellt zu sein.
Julia Adrian hat einen sehr individuellen Schreibstil, der mir zu Anfang der Lektüre gar nicht zugesagt hat, die kurzen Sätze wirkten auf mich abgehakt und hölzern, dies änderte sich im Laufe des Buches jedoch dahingehend, dass der Stil wahnsinnig gut zu der Emotionslage der Fee passt die eben kurz und knapp ihre Gefühle und Empfindungen aus der Ich-Perspektive schildert. Die Geschichte liest sich schnell und flüssig. Für meinen Geschmack hätte sie ruhig länger als die 212 Seiten sein können. Für mich war es dennoch ein Ausflug außerhalb meiner „Komfortzone“, der sich gelohnt hat. Man muss sich allerdings auf einen fiesen Cliffhanger gefasst machen.
Das Thema Märchen wurde jedenfalls gut aufgegriffen und schön verarbeitet. Jede Geschichte der bis zum Ende begegneten Hexen ist mir durch die Gebrüder Grimm bekannt und man bekommt durch Frau Adrian einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der malignen Protagonisten eben jener Märchen, denn die Feen sind nicht von Grund auf böse, oder etwa doch?
Reihen-Info:
Erwachen
Entzaubert
Entschlafen