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[REZENSION] The Sun is also a Star

Redakteur: Anette Leister

Titel: The Sun is also a Star (OT: The Sun is also a Star)
Autor: Nicola Yoon
Übersetzer: Susanne Klein
Verlag: Dressler
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 400 Seiten

Autor:
Nicola Yoon, geboren 1972, ist auf Jamaica und in Brooklyn groß geworden. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann, der das Artwork zu ihrem Buch gestaltet hat, und der gemeinsamen Tochter in Los Angeles. ‚Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt‘ ist ihr literarisches Debüt.

THE SUN IS ALSO A STAR

Obwohl Nicola Yoon mit ihrem Debütroman „Du neben mir“ großes Aufsehen erregt hat, habe ich ihr Erstlingswerk bislang nicht gelesen, die vielen positiven Stimmen dazu haben aber mein Interesse geweckt, auf jeden Fall etwas von der Autorin lesen zu wollen.

In „The Sun is also a Star“ geht es um Natasha und Daniel, die sich durch Zufall in New York über den Weg laufen. Daniel ist fasziniert von Natasha, obwohl sie mit ihrem Interesse für Naturwissenschaften und ihrer nüchternen und realistischen Art so ganz anders ist als Daniel, der gegen den Willen seiner Eltern Dichter werden will, statt Medizin in Yale zu studieren.
Was Daniel nicht weiß: Natasha ist illegal in Amerika und soll am nächsten Tag nach Jamaika abgeschoben werden. Ohne dieses Wissen versucht Daniel alles daran zu setzen, dass sich Natasha in ihn verliebt.
Der Roman ist in sehr kurzen Kapiteln aufgebaut, die nur wenige Seiten umfassen, oftmals sogar nur eine oder gerade mal eine halbe Seite lang sind. Dabei kommen nicht nur abwechselnd Daniel und Natasha zu Wort, sondern auch Akteure, bei denen zu diesem Moment nicht klar ist, was sie mit der Geschichte von Daniel und Natasha zu tun haben, aber im Laufe der Geschichte bis zum Ende fügt sich dann alles zu einem großen Puzzle zusammen.
Teilweise passiert in dem Roman nicht viel, aber die Neugierde, ob Natashas Abschiebung abgewendet werden kann und die kurzen Kapitel treiben den Leser trotzdem sogartig durch die Geschichte.
Nicola Yoons Sprache ist wunderschön, und auch, wenn es so unglaublich erscheint, dass sich zwei unterschiedliche Menschen durch eine schicksalshafte Begegnung ineinander verlieben, so genießt man doch ihre Ausführungen und die vielen Wahrheiten über die Liebe und das Leben, die sie in ihrer Geschichte vermittelt. 
Ein bisschen muss man Träumer und Romantiker sein, um voll in Daniels und Natashas Geschichte aufgehen zu können, man sollte nicht mit zu viel Realismus an das Ganze gehen… also das Geschehen mehr aus Daniels Augen betrachten als aus Natashas ;) Die Geschichte führte bei mir zwar zur Selbstreflektion, aber auch Lesern, die nicht durch eine partnerschaftliche oder familiäre Beziehung vorbelastet sind, in denen Realität und Träume so extrem aufeinanderprallen wie durch die beiden Charaktere Natasha und Daniel, wird dies mehrfach in diesem Buch vor Augen geführt, so dass man sich zwangsläufig mit der Thematik auseinandersetzen muss, ob zwei so unterschiedliche Menschen überhaupt eine Chance auf eine Beziehung miteinander haben. Bei Daniels Familie prallen seine Träume auf die nüchterne Art seiner Eltern, in Natashas Familie bestehen die Konflikte zwischen ihrer Mutter, die sich für die Zukunft der Familie aufopfert, und ihrem Vater, dessen Traum eines Tages seinen Durchbruch als Schauspieler zu erreichen oftmal vor dem Wohl seiner Familie steht.
Besonders reizvoll fand ich die Ausführungen, dass es wissenschaftlich belegt sei, dass man zwei Menschen tatsächlich bewusst ineinander verliebt machen kann. Daran glaube ich tatsächlich. Damit ist zwar nicht gesagt, dass daraus eine Basis für eine längerwährende Beziehung entstehen kann, aber Verliebtheit kann man meiner Meinung nach tatsächlich bewusst herbeiführen.
Der Epilog spricht dann aber wieder mehr die Träumer in uns Lesern an, und trotz der wissenschaftlichen Theorien und Natashas nüchterner Art, sollten auch lieber die Träumer in uns diese Geschichte lesen, denn ob sie tatsächlich eine Chance bekommen glücklich bis ans Ende ihrer Tage zu leben, steht auf einem anderen Blatt und Märchen und Träume hören in der Regel an der schönsten Stelle auf und Nicola Yoons Bücher an einem Scheideweg, an dem wohl beides eintreten kann…

MUSS ICH HABEN!



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