Redakteur: Anette Wolf
Autorinnen: Anja Marschall, Carolyn Srugies
Verlag: Emons
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 240 Seiten
DER WEIHNACHTSMANNMORD
Im Traditionskaufhaus Härtling geht es in der Vorweihnachtszeit alles andere als besinnlich zu. Dies erfährt der Leser bereits auf den ersten Seiten, als kommuniziert wird, dass das Kaufhaus Anfang des nächsten Jahres von einer Schweizer Investorengruppe übernommen werden soll. Die Geschäftsführerin Corinna Rudloff bekommt bei dieser Meldung kalte Füße, denn sie verfolgt eigene Ziele und gerät mit dieser kurzfristigen Meldung unter zeitlichen Druck.
Als kurze Zeit später der Kaufhausweihnachtsmann Eddi bei seiner Show von der Brüstung stürzt und dabei stirbt, hat man als Leser schnell die Geschäftsführerin unter Verdacht. Zumal Eddi nur kurz zuvor Wind von ihren Machenschaften bekommen hat.
Aber würde Corinna Rudloff wirklich bis zum Äußersten gehen und sich einen Mord anlasten? Oder könnte es doch ein Unfall gewesen sein? Die Polizei zumindest konzentriert sich lieber auf einen Juwelenraub in der gleichen Straße, statt im Todesfall zu ermitteln.
Doch Kaufhausdetektiv Kurt, der früher selbst bei der Polizei gearbeitet hat, ist sich sicher, dass hinter dem Tod von Eddi mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat. Deswegen ermittelt er auf eigene Faust, nicht zuletzt, weil ihn mit Eddi eine Freundschaft verbunden hat. So lernt der Leser auch andere Angestellte des Kaufhauses näher kennen, und nach und nach kommt heraus, dass es vielerlei Gründe für einen Mord an Eddi gegeben hätte …
„Der Weihnachtsmannmord“ lebt von seinen Figuren, die dank der Päckchen, die jede von ihnen zu tragen hat, so nahbar und lesenswert sind. Die Charakterzeichnungen sind allesamt sehr gut gelungen, im positiven wie auch im negativen Sinn. Die Darstellungen besitzen viel Tiefe, sowie Ecken und Kanten.
Das Personal des Buches lebt beziehungsweise arbeitet nicht nur nebeneinander her. Die Einzelschicksale sind durch die Vergangenheit einzelner Personen miteinander verknüpft. Und auch in der Gegenwart verbinden sich die Schicksale einiger Akteure.
Nicht immer bezüglich der Mördersuche, sondern auch im romantischen oder freundschaftlichen Sinn. Immerhin ist die Geschichte trotz Mord eine Weihnachtsgeschichte und so bietet sie neben Spannung auch besinnliche sowie zwischenmenschliche Momente.
Ich fand den Roman so fesselnd und unterhaltend, dass ich ihn in einem Rutsch durchgelesen habe. Immer wieder gibt es frische Impulse durch weitere Nebendarsteller, Wendungen in den Ermittlungen und neue Erkenntnisse, die die Ermittlungen ausweiten.
Allen voran trägt Kaufhausdetektiv Kurt durch die Geschichte, der von Anfang an Sympathieträger ist. Umso mehr freut man sich als Leser für ihn über den Verlauf der Story, die man sich am besten mit weihnachtlichem Gebäck und einem heißen Getränk zu Gemüte führt!
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