Redakteur: Anette Wolf
Autorin und Illustratorin: Anna Fiske
Übersetzerin: Ina Kronenberger
Verlag: Hanser
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren
Ausführung: Hardcover, 80 Seiten
WIE SPRICHT MAN EIGENTLICH ÜBER DEN TOD?
Von Autorin und Illustratorin Anna Fiske sind bereits mehrere Titel zu Themen erschienen, zu denen Kinder viele Fragen haben, die Erwachsene nicht immer beantworten können oder wollen.
Gerade das Thema Tod ist immer noch ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Wie spricht man eigentlich über den Tod?
Manche Menschen haben viele Fragen zum Tod.
Auf manche Fragen gibt es Antworten.
Auf andere Fragen gibt es keine Antworten, nur Gedanken und Überlegungen.
Einleitend geht Anna Fiske allgemein darauf ein, dass es viele Menschen gibt, die an den Tod denken, es ihnen aber schwerfällt darüber zu sprechen, was vielleicht daran liegt, dass man so wenig darüber weiß.
Sie erklärt den Lauf des Lebens und die Vergänglichkeit anhand der Natur, von der Raupe zum Schmetterling, vom Samenkorn zur Blume, bevor sie behutsam das Thema auf die Menschen lenkt.
Auch hier geht sie langsam und rücksichtsvoll vor und geht zunächst auf die Vorfahren und die Generationen einer Familie anhand eines Stammbaums ein.
Überhaupt leuchtet Anna Fiske das Thema sehr umfassend und von verschiedenen Blickwinkeln aus, sodass nach der Lektüre des Buches keine Fragen offen bleiben sollten.
Viele ihrer Gedanken zum Thema Tod finde ich selbst für Erwachsene hilfreich und tröstlich, Ausführungen über den menschlichen Organismus interessant und lehrreich. So bleibt das Buch über Jahre interessant und mitnichten nur für Kinder im Vorschulalter.
Das Buch spart auch bei Todesursachen kein Tabuthema aus. Oftmals sind die Illustrationen im Buch trotz des Themas lustig und schräg, aber den Verlust eines Sternenkinds behandelt Anna Fiske im Gegensatz dazu zart und zurückhaltend in Wort und Bild.
Selbst Themen wie eine Bestattung, die Aufbahrung einer Leiche und den Ablauf einer Beerdigung lässt das Buch nicht außer Acht.
Überaus interessant geschildert sind zudem abweichende Traditionen bei Bestattungen von verschiedenen Religionen oder wie unterschiedlich mit dem Tod in anderen Ländern umgegangen wird. Ein gutes Beispiel dafür, wie der Tod frei von Tabus in die Gesellschaft integriert ist, ist die mexikanische Tradition des „Tag der Toten“, an dem man sich an die Verstorbenen erinnert und ihr Leben feiert.
Die Gedanken dazu, wo wir nach dem Tod sein werden habe ich ebenfalls gerne gelesen und kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Trost spenden können.
„Wie spricht man über den Tod?“ ist wunderschön gestaltet und liegt in einem großen Format vor, sodass man das Buch sehr gut gemeinsam mit Kindern anschauen und lesen kann.
Durch die vielseitige und umfassende Betrachtungsweise ist das Buch nicht nur ein wahrer Schatz für das heimische Bücherregal, sondern auch besonders gut geeignet für Einrichtungen mit Kindern.
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