Redakteur: Anette Wolf
Titel: SchandweiheAutor: Helge Weichmann
Verlag: Gmeiner
Reihe: Ernestine Nachtigall 7
Ausführung: Taschenbuch, 400 Seiten

Helge Weichmann wurde 1972 in der Pfalz geboren und lebt seit 20 Jahren in Mainz. Während seines Studiums jobbte er als Musiker und Kameramann, bevor er sich als Filmemacher selbstständig machte. Heute betreibt der promovierte Geowissenschaftler eine Medienagentur, arbeitet als Moderator und lehrt an der Universität Mainz. Er ist begeisterter Hobbykoch, Weinliebhaber und Sammler von Vintage-Gitarren. Mit der chaotischen Historikerin Tinne Nachtigall und dem dicken Reporter Elvis hat Helge Weichmann zwei liebenswerte Figuren geschaffen, die ihre außergewöhnlichen Abenteuer mit viel Pfiff, Humor und Improvisationstalent meistern.

SCHANDWEIHE
Auf das siebte Abenteuer von Tinne und Elvis musste die Leserschaft sehr lange warten, machte doch die Coronapandemie einen Strich durch die geplante Veröffentlichung vor fünf Jahren.
Jahr für Jahr wurde die Veröffentlichung verschoben und ich bangte nicht nur einmal um die Fortsetzung und den möglichen Abschluss der Reihe.
Nun hat das Warten endlich ein Ende und Helge Weichmann schickt sein ungleiches Gespann zum siebten Mal auf ein mysteriöses Abenteuer in Rheinhessen.
Wo sich die letzten Fälle auch an anderen Orten in Rheinhessen oder gar im Rheingau abspielten, bleibt die Handlung von „Schandweihe“ nahezu komplett vor Ort in Mainz, wo die beiden Protagonisten heimisch sind.
Elvis wohnt mit Hund Riesling noch immer in der Innenstadt, so wie Tinne weiterhin mit zwei Kumpeln in ihrer Kommune in Bretzenheim, auch wenn ihre Hochzeit mit Polizeikommissar Laurent kurz bevor steht.
Neben all dem Miterleben des Alltags der liebgewonnenen Helden und der Auflösung, was bei ihnen seit Ausbruch der Coronapandemie geschehen ist, ist man natürlich in erster Linie gespannt, was es mit den Geheimnissen rund um den Mainzer Dom und der „Schandweihe“ auf sich hat…
Wie immer habe ich die Zeit Seite an Seite mit Tinne und Elvis und ihren Freunden genossen. Helge Weichmann weiß gekonnt die fünfjährige Lücke zum letzten Abenteuer zu füllen und zu schließen.
In Summe war dieses Abenteuer, was den Fall und die Rätsel betrifft, für mich jedoch leider das schwächste in der Reihe von Tinnes und Elvis‘ Abenteuern, auch wenn mich die Schilderungen vor Ort in Mainz in den Straßen rund um die bekannten Sehenswürdigkeiten begeistert haben.
Der Autor bringt neue witzige Kniffe in die Geschichte hinein, die meinen persönlichen Geschmack nur bedingt angesprochen haben. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass diese stilistischen Mittel nicht nur einen besonderen Humor einbringen, sondern zugleich den Abschied des ungleichen Ermittlerduos einläuten sollen. Zumindest aus meiner Perspektive kann ich sagen, ich habe mich am Ende des Buches so gefühlt, dass alle privaten Fäden stimmig zusammengelaufen sind und sich das Personal der Schand-Reihe in Zukunft anderen Dingen widmen kann, die dann hinter verschlossenen Buchdeckeln gegenüber ihrer Leserschaft stattfinden ;)
Helge Weichmann liefert wiederholt lehrreiche (Stadt-)Geschichte ab, die nebenbei Spaß macht und zum Knobeln einlädt. Empfehlenswert für alle Mainzliebhaber und Freunde von humoristisch und historisch angehauchten Kriminalabenteuern!
Begleitet Tinne und Elvis im Buch zum Fastnachtsbrunnen, zum Dom, zur Johanniskirche und anderen Sehenswürdigkeiten, und wenn sich die Gelegenheit einmal bieten sollte, dann besucht das schöne Mainz und schaut euch die Schauplätze aus der Geschichte im Original an.
Reihen-Info:
Schandgrab
Schandgold
Schandkreuz
Schandglocke
Schandfieber
Schandflut
Schandweihe

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Hallo liebe Anette,
trotz vielleicht kleiner Schwächen…….für Mainz-Fan ein schöner Roman oder?
LG…Karin..
Hallo Karin,
auf jeden Fall! Ich freue mich auch schon sehr auf die Lesung im November, und würde definitiv weitere Bände der Reihe lesen, aber für mich hat es sich wie ein Abschluss angefühlt (ich kann den Autor ja bald danach fragen, ob die Reihe tatsächlich mit Schandweihe abgeschlossen ist).
Liebe Grüße Anette