Redakteur: Anette Leister
Am 08. August waren wir in Frankfurt auf einer Lesung der besonderen Art unterwegs:
Ein Oberstaatsanwalt im Ruhestand, ein Ex-Knacki und mittlerweile erfolgreicher (Drehbuch-)Autor und Grimme-Preisträger und ein Knacki im offenen Vollzug lasen aus aktuellen und älteren ihrer Werke.
Neben dieser ungewöhnlichen Konstellation waren auch der Rahmen und das Vorprogramm recht außergewöhnlich für eine Lesung.
Die Lesungen fanden im einer Schrebergartensiedlung statt und bevor es mit den Lesungsparts losging bekamen wir eine Reptilienshow zu sehen.
Dies war vor allem für unsere Tochter interessant, die später recht wenig mit den Lesungen anfangen konnte, dafür gab es in der Schrebergartenanlage aber viel Platz zum Herumrennen, so dass wir immerhin bis gegen 20 Uhr dem Programm lauschen konnten.
Die Lesungen startete Oberstaatsanwalt im Ruhestand Dr. Hans Harald Körner mit einem Ausschnitt aus „Der Totengräber vom Goetheturm“ und einer Kurzgeschichte. Sein Buch hat er unter dem Pseudonym Johannes Frumen veröffentlicht.
Danach las der erfolgreiche Ex-Knacki, Drehbuch- und Buchautor und Grimme-Preisträger Peter Zingler verschiedene seiner Kurzgeschichten vor. Die Geschichten waren besonders für Frankfurtinsider interessant, da seine Geschichten und Romane häufig biografische Züge tragen und regionale Gegebenheiten aufgreifen.
Aktuell ist der erste von zwei Teilen seines autobiographischen Romans „Im Tunnel“ in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen, die Lesung daraus bekamen wir jedoch leider nicht mehr mit, da sie erst später am Abend nach der Lesung von Peter Müller stattfand.
Nach Peter Zingler nahm Peter Müller am Lesungspult Platz. Er ist Knacki im offenen Vollzug und las aus seiner Biographie „Nur der Name ist gewöhnlich„. Seine Lesungsparts fesselten mich zwar nicht ganz so wie die von Peter Zingler, dafür kann Peter Müller jedoch sehr lustig frei aus seinem Leben erzählen.
„Nur der Name ist gewöhnlich“ hatte ich meinem Mann schon vor der Veranstaltung besorgt, da Peter Müller und er aus dem gleichen Stadtteil von Frankfurt kommen und sich von früher kennen. Nach den interessanten und witzigen Kurzgeschichten von Peter Zingler besorgten wir uns vor Ort noch einen seiner Kurzgeschichtensammlungen. Diese beiden Bücher hat mein Mann schon verschlungen. „Im Tunnel“ lesen wir beide noch. Die Autobiographie von Peter Müller werde ich sicher auch noch lesen und von Peter Zingler interessiert mich auf jeden Fall der zweiteilige Fernsehfilm die Himmelsleiter. Auf der Webseite zum Film gibt es im Übrigen ein sehr interessantes Porträt über ihn zu lesen.