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[REZENSION] Ben Fletchers total geniale Maschen

Redakteur: Anette Leister

Titel: Ben Fletchers total geniale Maschen (OT: Boys don’t knit)
Autor: T. S. Easton
Übersetzer: Andrea Wandel, Wieland Freund
Verlag: Ueberreuter
Reihe: Band 1
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten

Autor:
T.S. Easton ist ein erfahrener Autor und hat bereits mehr als ein Dutzend Bücher für alle erdenklichen Altersgruppen veröffentlicht. Unter verschiedenen Pseudonymen hat er sich in den unterschiedlichsten Genres erprobt. Zu seinen Themen gehören Vampire, Piraten, Pandemien und Kummerkastentanten für Teenager (allerdings nicht alle in einem Buch). Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Surrey und arbeitet in seiner Freizeit in der Herstellungsabteilung von Hachette Children’s Books.
www.tomeaston.co.uk

BEN FLETCHERS TOTAL GENIALE MASCHEN

Ben Fletcher wächst in einer total schrägen Familie auf. Die Mutter geht regelmäßig auf Tour als Magierin, der machohafte Vater versteht unter einer perfekten Vater-Sohn-Beziehung Interesse an Autos und gemeinsame Besuche von Fußballspielen: eine einmalig grottenschlechte Kombination, wenn der Sohn weder auf Autos steht noch Fußball mag. Die sechsjährige und dickköpfige Molly vervollständigt des Bild der chaotischen Familie, die der Leser gleich zu Beginn live in Action bei einem verunglückten Familienpicknick mit abgefackelten Augenbrauen und verkohlten Hähnchenteilen kennenlernen darf.
Auch mit seinen Freunden hat Ben es nicht viel besser getroffen: ein missglückter Raubzug, um Alkohol für eine Party zu organisieren, endet für seine drei Freunde mit einer Verwarnung, eine Verkettung denkbar unglücklicher Umstände bestraft Ben mit einer Bewährungsstrafe, einem Wohltätigkeitskurs bei einer alten Dame, und einem mehrwöchigen Abendkurs am Community College, der Ben davon abhalten soll erneut auf die falsche Bahn zu geraten. Da er es einfach nicht schafft, um Fettnäpfchen einen Bogen zu schlagen, sitzt Ben nun ab sofort Donnerstagabends im Strickkurs unter der Leitung der Mutter seiner angebeteten Mitschülerin Megan. Unglaublicherweise entpuppt sich Ben als wahres Naturtalent fürs Stricken und entwickelt einen großen Spaß daran. Allerdings verstrickt er sich in ein Lügengerüst aus Lehmklumpen, Playboys, Stricknadeln und erfundenen Freundinnen, weil er sein neues Hobby vor seinem machohaften Vater und seinen coolen Freunden geheimhalten möchte. Doch als er in London bei einer Endausscheidung eines landesweiten Strickwettbewerbs antreten und dadurch seine Schule retten kann, ist es mit der Geheimhaltung vorbei. Seltsamerweise reagieren einige seiner Familie, Bekannten und Freunde ganz anders als befürchtet – dafür manche viiiiiel schlimmer! Wer die Geschichte bis zum Strickwettbewerb in London nicht verrückt fand, der sollte spätestens hier die Gesichtsmuskulatur für ein paar herzhafte Lacher locker machen.

„Ben Fletchers total geniale Maschen“ ist ein besonders intensives Lesevergnügen, da man Ben beim Schreiben seines Tagebuchs aka Erfüllung seiner Bewährungsauflagen, direkt über die Schulter guckt. Ganz ernst nehmen sollte man die skurrile Geschichte nicht, sonst hätte er sich sicher mehr Ärger durch seine Eltern eingehandelt und auch der Briefaustausch zwischen ihm und seiner Bewährungshelferin würde nicht so persönlich ausfallen. Für mich war das Buch einfach ein riesengroßer Lesespaß, der zeigt, dass das Hobby, das wie für einen gemacht ist, nicht immer den gängigen Klischees entspricht. Und ein Hobby zudem die perfekte Gelegenheit bietet gleichgesinnte Freunde und Bekannte zu finden.

Das Ende ist rund, bietet aber noch jede Menge Potential für Folgebände. Schließlich schreibt Bens Freund Joz gerade an einer Fortsetzungsgeschichte „Shades of Graham“, die Ben lektoriert, er hat nun Megan, ihm stehen die AS Levels bevor, aber am wichtigsten ist: Eine Masche nach der anderen!

Das Layout lockert das Innere des Buches auf und passt perfekt zum Thema: Datenangaben und Überschriften im Tagebuch sind handschriftlich ausgeführt und abgerollte Wollknäuel verleihen dem Ganzen eine spielerische Leichtigkeit. So flutschen die Seiten beim Lesen wie das Garn beim Stricken vom Finger: schneller als man Gucken kann!

Reihen-Info:
Boys don’t knit (Ben Fetchers total geniale Maschen)
An English Boy in New York

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