Redakteur: Anette Leister
Herausgeber: Mein schönes Land
Fotograf: diverse
Übersetzer: -/-
Verlag: Callwey
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 190 Seiten
„Mein schönes Land“ ist die Zeitschrift für alle, die sich das Land in ihr Leben holen wollen, Gutes bewahren und Schönes entdecken möchten. Sie vermittelt ländliche Traditionen und Handwerk, altes Gärtnerwissen und Rezepte, nach denen schon Großmutter kochte. „Mein schönes Land“ richtet sich an alle Land- und Naturliebhaber, bietet ihnen eine Auszeit vom Stress des Alltags und stillt die Sehnsucht nach ländlicher Lebensart. Die verkaufte Auflage liegt bei ca. 200.000 Exemplaren.
LANDKÜCHE NEU ENTDECKT: LIEBLINGSREZEPTE
Der Callwey Verlag hat in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Mein schönes Land“ für dieses Buch 90 traditionelle Gerichte ausgewählt.
Die Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Frische Salate
* Heiße Suppen
* Vegetarische Küche
* Herzhafte Fleischgerichte
* Köstliche Beilagen
* Süße Nachspeisen
* Leckeres Backwerk
* Geschenke aus der Küche
Die Rezepte werden begleitet von einer vorangestellten Warenkunde verschiedener Obst- und Gemüsesorten (Aprikosen, Bärlauch, Bohnen, Erbsen, Esskastanien, Feldsalat, Frühkartoffeln, Heidelbeeren, Kräuter, Kürbis, Pfirsiche, Pilze, Pfifferlinge, Rhabarber, Schwarzwurzel, Spargel, Spinat, Tomaten, Topinambur, Zwiebeln). Hier ist schon abzusehen, dass in dem Buch nicht nur Rezepte mit den gängigen Gemüsesorten abgedruckt sind, sondern auch vergessene Gemüsegenüsse aus Mutters und Großmutters Küche.
Dem Rezeptteil schließt sich ein Anhang mit Register (von A-Z), Bildnachweis und Impressum an.
Wie ich es bereits von anderen Büchern aus dem Callwey Verlag kenne, ist auch „Landküche neu entdeckt“ mit wunderschönen Fotos bestückt und von qualitativ sehr hochwertiger Ausstattung, die den höheren Anschaffungspreis dieses Buches rechtfertigen. Ein Lesebändchen dient zum Markieren ausgewählter Rezepte. Der Einband ist aus Leinen und erinnert ebenso wie die gewählte Schriftart im Inneren des Buches an Kochbücher älteren Semesters. Zum Glück wirken die Produktfotos, die jedes Rezept begleiten, gar nicht altbacken, sondern sehr schön arrangiert und appetitanregend. Hier wäre allein ein größeres Fotoformat in dem großzügigen Buchformat wünschenswert gewesen. Denn trotz Foto und großem Schriftbild sind die Seiten oftmals zu einem Drittel bis zur Hälfte unbedruckt. Glücklicherweise ist das nicht durchgängig der Fall, viele Rezepte werden von einem formatfüllenden Foto begleitet, so dass die Rezeptpräsentiation zwei Seiten einnimmt. Eine Seite mit dem Bild des fertigen Gerichts, auf der anderen Seite wird das Rezept sehr genau und anfängerfreundlich präsentiert in einer übersichtlichen Zutatenliste mit Personenangabe und einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Zubereitungsfolge. Außerdem kann man am unteren Rand jeder Seite erkennen, in welcher Rezeptrubrik man sich aktuell befindet.
Die Gemüsegerichte und Desserts mit Früchten konzentrieren sich auf das Angebot der heimischen Wirtschaft. Mit ein Grund, warum beim Durchstöbern der Leckereien Kindheitserinnerungen wach werden. Die Zutatenlisten sind in der Regel überschaubar und die Komponenten in den Geschäften vor Ort erhältlich. Das Buch enthält viele – auch regionale – Klassiker wie Grüne Soße, Kartoffelpuffer oder Sauerkraut. Nur die „Geschenke aus der Küche“-Rubrik wäre für mich persönlich verzichtbar gewesen, dafür gibt es spezielle Bücher mit einer schöneren und größeren Rezeptauswahl, die man sich in der Regel gezielt für kulinarische Geschenke anschafft, und stattdessen mehr Rezepte in den anderen Rubriken.
Großformatige Landschaftsaufnahmen zu Beginn der einzelnen Rubriken und auf der vorderen und hinteren Vorsatzseite runden das schöne Gesamtbild passend zur Thematik gelungen ab. Insgesamt bietet „Landküche neu entdeckt“ eine gelungene Rezeptauswahl und macht Appetit auf weitere gemeinsame Bücher von Callwey und „Mein schönes Land“.
Klingt gut, aber nicht verlockend genug für den Wunschzettel. ;)
Was die "alten" Gemüsesorten angeht, so sind die ja inzwischen zum Glück wieder gesellschaftsfähig geworden. Vor zehn Jahren hat man sich dagegen dumm und dusselig gesucht, wenn man damit mal ein Rezept ausprobieren wollte.
Das stimmt – und gut für den Wunschzettel :D Außerdem gehört das Buch ja schon in eine gehobenere Preisklasse, bei der man sich länger überlegt, ob man das Buch braucht oder nicht. Ist beinahe mehr ein Liebhaberstück als eins für den täglichen Gebrauch (obwohl es so gut wie durchweg alltagstaugliche Rezepte enthält).