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[REIHEN-REZENSION] Rico und Oskar

Titel: Rico und Oskar und die Tieferschatten (OT: -/-)
Autor: Andreas Steinhöfel
Illustrator: Peter Schössow
Übersetzer: -/-
Verlag: Carlsen, Silberfisch
Reihe: Rico und Oskar 1
empfohlenes Lesealter: 10-12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 224 Seiten

Titel: Rico und Oskar und das Herzgebreche (OT: -/-)
Autor: Andreas Steinhöfel
Illustrator: Peter Schössow
Übersetzer: -/-
Verlag: Carlsen, Silberfisch
Reihe: Rico und Oskar 2
empfohlenes Lesealter: 10-12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 272 Seiten

Titel: Rico und Oskar und der Diebstahlstein (OT: -/-)
Autor: Andreas Steinhöfel
Illustrator: Peter Schössow
Übersetzer: -/-
Verlag: Carlsen, Silberfisch
Reihe: Rico und Oskar 3
empfohlenes Lesealter: 10-12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 336 Seiten

Autor:
Andreas Steinhöfel (* 14. Januar 1962 in Battenberg, Hessen) ist ein deutscher Autor. Er schreibt Kinder- und Jugendbücher, Drehbücher und ist als Übersetzer tätig. Andreas Steinhöfel wuchs mit zwei Brüdern in der mittelhessischen Kleinstadt Biedenkopf auf und machte dort das Abitur. Er begann zunächst Biologie und Englisch auf Lehramt zu studieren, entschied sich dann aber für ein Studium der Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften an der Universität Marburg. Nach Abschluss des Studiums erschien 1991 sein erstes Jugendbuch Dirk und ich.

Illustrator:
Peter Schössow (* 1953 in Hamburg) ist ein deutscher Illustrator und Kinderbuchautor. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung in Hamburg. Seither ist er als Buch-, Presse- und Werbeillustrator tätig. Er arbeitete unter anderem für den Spiegel, den Stern und Die Sendung mit der Maus, wo er auch an der Entwicklung von Figuren und Storyboards beteiligt war. Seine Illustrationen entstehen vorwiegend in Mischtechnik, seit 2003 arbeitet er aber auch mit dem Computer.

RICO UND OSKAR

Rico denkt langsamer als andere Leute und wenn er nervös ist, purzeln die Gedanken in seinem Kopf herum wie Billardkugeln. Er selbst bezeichnet sich als „tiefbegabt“, im Gegensatz zu Oskar, der mit seinem Motorradhelm auf dem Kopf zwar total doof aussieht, aber hochbegabt ist. Die beiden lernen sich in der Nähe der Dieffe 93 kennen, dem Haus, in dem Rico wohnt (in der Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg). Außer Rico wohnen dort aber noch viele andere Leute, die man im Laufe von Ricos und Oskars Abenteuern näher kennenlernt: der Hausmeister Mommsen, der gerne mal einen über den Durst trinkt, Frau Dahling, die oft unter dem „grauen Gefühl“ leidet, und bei der Rico häufig zu Filmabenden bei leckeren Müffelchen eingeladen ist, damit sie sich nicht so einsam fühlt, der Westbühl, der zunächst ganz nett ist, so dass Rico ihn sich als seinen neuen Papa vorstellen könnte, aber dann ist er doch nicht so nett wie es den Anschein hatte, und dann wieder doch, und der brummige Fietzke mit seiner Steinsammlung, der nicht nur keine Kinder mag, sondern anscheinend gar nichts außer seine Steine und Ricos Mama, mit der er einmal die Woche im Seniorenheim zum Bingo geht und mit Oskar macht er nicht nur im ersten Abenteuer einen Kindesentführer dingfest, sondern kommt im zweiten Abenteuer einer fiesen Erpressung auf die Spur und zuguterletzt gibt es nicht nur einen Diebstahl, sondern sogar einen Toten! Mann! Mann! Mann! … jetzt klappern aber die Bingokugeln wieder wild hinundher bei so vielen Informationen – da hilft nur eins: entweder das Ferientagebuch lesen, dass Rico seit „Rico und Oskar und die Tieferschatten“ führt, damit er nicht mehr so viel vergisst, oder die Abenteuer von Rico und Oskar lesen, die mit ganz tollen Bildern von Peter Schössow illustriert sind oder sich die Geschichten vom Autor Andreas Steinhöfel persönlich vorlesen lassen, der hat es sich nämlich nicht nehmen lassen seine eigenen Geschichten ungekürzt zum Besten zu geben, damit die Figuren auch so beim Hörer ankommen, wie er sie sich ausgedacht hat. Mann! Mann! Mann! …
Wisst ihr, was mich unheimlich ärgert? 2008 ist das erste Abenteuer von Rico und Oskar erschienen und ich habe das Kennenlernen mit den beiden und den anderen Bewohnern bis 2011 aufgeschoben!!! Was hätte ich in den drei letzten Jahren einen Spaß haben können, aber nein… zuerst lasse ich diese geniale Reihe im Regal einstauben und dann haut mich Andreas Steinhöfel auf einer Lesung so um mit seinem Humor und seinen aberwitzigen Einfällen und der genialen Interpretation seiner Figuren, dass die Bücher zwar immer noch bei mir einstauben, aber ich mir glatt zusätzlich die Hörbücher zugelegt und in einem Rutsch weggehört habe…
Andreas Steinhöfel hat mit seinen Abenteuern um Rico und Oskar nicht nur eine Reihe geschaffen, bei der man aus dem Verdrücken von Lachtränen kaum noch herauskommt, sondern er hat Geschichten geschrieben, die intelligent und überspitzt von den Höhen und Tiefen des Lebens erzählen, aus der Sicht eines kleines Jungen, über den man nicht lacht trotz seiner Tieferbegabung, sondern mit dem man lacht, und er hat vielschichtige und außergewöhnliche liebenswerte (und auch nicht so liebenswerte) Charaktere geschaffen, dass selbst die kleinsten Rollen der Reihe ganz groß rauskommen und so viel Liebe, Humor und Wahrheit in das Leben in der Dieffe 93 gepackt und Weisheit in Ricos geradlinige Erklärungen (Rico: du bist gar nicht tieferbegabt, du bist so viel intelligenter als die meisten anderen Leute!!!), dass man seine Geschichten einfach lieben muss, unabhängig vom Alter! Er behandelt seine Figuren mit Respekt und erzeugt eine derartige Tiefe in seinen Geschichten, dass er meiner Meinung nach mit diesen drei Kinderbüchern mehr aussagt, als so manch anderer Bestsellerautor mit seinem ganzen Lebenswerk.
Egal, wie oft ich meine Regale noch umsortieren oder aussortieren werde, Rico und Oskar haben sich ihren festen Platz darin gesichert und ich werde sicher nicht nur einmal wieder in die Dieffe 93 zurückkehren, um die beiden und ihre Nachbarschaft wiederzutreffen. Und allen, die Rico und Oskar bis 2011 noch nicht kennengelernt haben, sollten diesen Fehler in 2012 auf jeden Fall beheben, ihr verpasst sonst wirklich was ;)
Wenn man die Reihe wie ich am Stück weghört bzw. wegliest, dann kommt sehr gut zum Tragen, wie die einzelnen Kriminallfälle, die Entwicklungen der Wohnsituation in der Dieffe 93 und die Charakterentwicklung und Charaktereinführung von Abenteuer zu Abenteuer ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Mein absolutes Lieblingsbuch der Reihe ist der zweite Teil „Rico und Oskar und das Herzgebreche“, aber man sollte die Geschichten auf jeden Fall in der erschienenen Reihenfolge lesen, da man ansonsten auf Kosten der Charakterentwicklung einen erheblichen Anteil des Lesespaßes einbüßt.
Zwar muss man bei den Hörbüchern auf die fantastischen Illustrationen von Peter Schüssow verzichten, aber ich würde trotzdem immer wieder zu der Hörbuchfassung greifen! Immerhin besitzen sie die schönen Cover der Bücher und im Inneren des aufklappbaren Pappcovers ist die Dieffe 93 mit der Wohnungsaufteilung abgebildet (relavant für den Inhalt und die Entwicklung der Geschichten), so dass man nicht gänzlich auf Schössows Zeichnungen verzichten muss. Oder man schafft sich einfach beides an, da man die Geschichten sowieso öfter als einmal lesen und/oder hören will.
Also: Lesen, lesen, lesen! Oder hören… oder lesen und hören, oder zuerst hören und dann lesen, oder so… aber auf keinen Fall verpassen! ;)
Normalerweise müsste ich der Reihe ja fünf Müffelchen* verleihen, aber bei mir gibt’s nur Fisch:

* Müffelchen kannte ich vorher nur als Reiterchen oder Minkelchen, und wie heißen kleine und hübsch belegte Schnittchen bei dir?
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4 thoughts on “[REIHEN-REZENSION] Rico und Oskar

  1. Seit damals Jasmin so von der Reihe (bzw. einem Teil) geschwärmt hat, hab ich mir auch immer vorgenommen die Bücher mal zur Hand zu nehmen.
    Und jetzt machst du mir auch noch den Mund so wässrig. :D Tsstss! Das muss sich dann ja spätestens in den Semesterferien ändern. ;-)

  2. Pingback: [TTT] Top Ten Thursday #218 (Anette) – Katze mit Buch

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