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[REZENSION] Perplies, Bernd – Magierdämmerung 1: Für die Krone

Bernd Perplies
Magierdämmerung 1: Für die Krone
Verlag: Lyx
448 Seiten, Klappenbroschur
ISBN-10: 3802582640
ISBN-13: 978-3802582646

Inhalt:
„Magierdämmerung: Für die Krone“ ist der erste Teil einer Trilogie, die im viktorianischen London des Jahres 1897 spielt.
Der junge Reporter Jonathan Kentham wird unfreiwillig in die Welt der Magier hineingezogen, als er eines Nachts den Ring eines sterbenden Mannes entgegennimmt. Bei dem Mann handelt es sich um den Ersten Lordmagier des Silbernen Kreises Albert Dunholm, der das Opfer im Kampf rivalisierender Magier geworden ist und durch die Übergabe des Rings Jonathan zu seinem Nachfolger wählt.
In den Tiefen des Meeres wurde die sagenumwobene Stadt Atlantis entdeckt und das Siegel gebrochen, welches die Wahre Quelle der Magie unter Verschluss gehalten hat. Nun droht die ganze Welt im Chaos zu versinken. Gegen den Lordmagier Wellington, der die Macht im Namen der Krone an sich reißen will, muss Jonathan Albert Dunholms Erbe unter Mithilfe von Dunholms Kutscher Randolph und dem exzentrischen Magier Holmes antreten, um die Welt vor großem Unheil zu bewahren.
Eigene Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich für mich zunächst schleppend. Zu Beginn steht der Prolog „Die Wahre Quelle der Magie“, in der Wellington die sagenumwobene Stadt Atlantis entdeckt und das Siegel bricht. Ich fand den Prolog recht verwirrend und konfus, so dass sich anfangs kein rechter Lesegenuss bei mir einstellen wollte.
Nach dem Prolog geht die Geschichte in parallel laufenden Handlungssträngen weiter. Neben Jonathans Erlebnissen in London gemeinsam mit Randolph und Holmes, begleiten wir in Schottland Giles McKellen und seine Enkelin Kendra. Giles ist ein alter Freund Dunholms und weiß noch nichts von dessen Ableben, er will nach London, um sich mit ihm über seltsame Veränderungen in der Magie zu beraten. Das Magiesystem in Bernd Perplies Trilogie funktioniert durch das Steuern und Bündeln von sogenannten „Fäden“.
Nachdem das Wirken der Magie erklärt und die Charaktere eingeführt wurden kommt die Handlung richtig in Schwung und man wird schnell in den Bann der Geschichte gezogen. Perplies Schreibstil ist sehr bildhaft, fast als hätte man einen Film vor dem inneren Auge ablaufen, und man reist in Gedanken mit den Protagonisten durch London, Schottland und wie einst Kapitän Nemo auf Jules Vernes Spuren 20.000 Meilen unter dem Meer. Perplies größter Pluspunkt aber ist der fabelhafte und tiefgründige Humor, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht. Seine Trilogie ist eine einzige Hommage an literarische Figuren und große Schriftsteller und seine Charaktere tragen teilweise die Namen von Personen, die tatsächlich gelebt haben. Der größte Clou ist Perplies jedoch mit seinem Magierdandy Jupiter Holmes und dessen Geisterkatze Holmes gelungen, bei dem Arthur Conan Doyle schamlos Ideen für seinen Sherlock geklaut hat ;) Apropos Tiere: neben Holmes mit seiner Geisterkatze hat Perplies Randolph den Raben Nevermore und dem Franzosen den Falken Richelieu an die Seite geschrieben, vielleicht mag dem einen oder anderen meine Assoziation ulkig erscheinen, aber mich haben die vielen tierischen Begleiter an die Disney-Filme erinnert, bei denen den Protagonisten Haustiere (oder dem Glöckner die drei Steinfiguren) zur Seite gestellt wurden ;) Bernd Perplies treibt sein Spiel mit den Zitaten soweit, dass der Leser irgendwann richtiggehend nach ihnen sucht. Manchmal sind es nur winzig kleine Details, in denen Anspielungen versteckt sind: so müssen Giles McKellen und Kendra ihre Reise von Schottland nach London zeitweise mit einem Güterzug bestreiten, auf dessen Führerhaus in goldenen Lettern die Zahl 115 prangt. Nach Angaben des Autors ist diese Zahl die Summe der Tage, die sich aus den Titeln zweier Jules-Verne-Romane ergeben.
Nachdem ich über den wirren Einstieg hinweg war, hatte ich mich so in das Buch festgelesen, dass ich ganz perplex war, plötzlich auf der letzten Seite angekommen zu sein. „Für die Krone“ hört mit einem Cliffhanger auf, der einen ungeduldig auf die Fortsetzungen warten lässt und die schillernden Charaktere aus Bernd Perplies Feder vermisse ich schon, seit ich den Buchdeckel über der letzten Seite zugeklappt habe!
Aufmachung des Buches:
Der spannende Einstieg in die Trilogie „Magierdämmerung“ wird abgerundet durch die Europakarte in der vorderen und dem Stadtplan von London in der hinteren Umschlagklappe. Des Weiteren ist der Geschichte ein doppelseitiges „Dramatis Personae“ nachgestellt, in dem die wichtigsten Charaktere mit Namen und Funktion aufgeführt sind. Die Covergestaltung ist ebenfalls die eine oder andere Entdeckung wert. Den Einband des ersten Bandes ziert das Unterwasserfahrzeug „Nautilus“. Das Gesamtkonzept scheint zudem sehr sorgfältig geplant: im Vordergrund ist ein unvollständiges Medaillon oder Siegel zu sehen, dem auf der Fortsetzung „Gegen die Zeit“ ein weiteres Stück hinzugefügt wurde, und dass auf „In den Abgrund“ sicherlich komplett dargestellt sein wird.
Fazit:
Nach dem etwas schwerfälligen Einstieg erwartet den Leser ein fantasievolles und spannendes Abenteuer, dass auf den Spuren großer Erzähler wie Verne wandelt und riesengroßen Spaß macht! Ich freue mich auf die beiden Fortsetzungen und hätte bestimmt alle drei Bücher am Stück verschlungen, wenn es mir möglich gewesen wäre ;)
Reihen-Info:
Für die Krone
Gegen die Zeit (Februar 2011)
In den Abgrund (September 2011)

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2 thoughts on “[REZENSION] Perplies, Bernd – Magierdämmerung 1: Für die Krone

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