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[REZENSION] Honisch, Ju – Salzträume 1

Ju Honisch
Salzträume 1
Verlag: Feder & Schwert
574 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3867620628
ISBN-13: 978-3867620628

Kurzbeschreibung:
Wir schreiben das Jahr 1865. Im Ausseer Land, einem österreichischen Landstrich von mystischer Schönheit, entwickelt ein skrupelloser Erfinder mit Unterstützung eines mächtigen Magiers eine schreckliche Waffe. Die Maschine soll magische Energie in militärische Zerstörungskraft umwandeln. Dazu wurde die Jagd auf die mythischen Fey freigegeben, deren Lebenskraft die Waffe antreiben soll.
Charlotte von Sandling, eine junge Frau mit Mut und Prinzipien, befreit einen Feyon aus der Gefangenschaft der Jäger, wodurch sie selbst zur Gejagten wird. Als sie auf der gemeinsamen Flucht im Berg eingeschlossen werden, muß sie feststellen, daß ihr Begleiter nicht so harmlos und nett ist wie bisher gedacht.
Zur selben Zeit suchen der britische Ex-Agent Delacroix und sein Freund, der Magier McMullen, nach einem verschwundenen Jungen. Als die beiden kurze Zeit später ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt sind, ruft dies drei äußerst tatkräftige Damen in die Gegend, die ihre Liebsten wiederfinden und retten wollen. Da es in der Vergangenheit des Trios pikante Überschneidungen hinsichtlich der Männer gab, gestaltet sich die Zusammenarbeit der Damen nicht immer reibungslos.
Das Wohl und Wehe der Menschen und der Fey hängt jedoch davon ab, daß es gelingt, gemeinsam das Unheil abzuwenden, das nicht nur die Fey, sondern auch die Ausgewogenheit der Welt an sich bedroht.
Zwischen Intrige und Selbstlosigkeit, Lüge und Ehrlichkeit, Gewalt und Liebe lassen die Mächte der Berge Mensch und Fey ihren Weg suchen, der ins Leben führen kann, aber auch in den Tod.
Eigene Meinung:
„Salzträume“ ist in zwei Teilen im Verlag Feder & Schwert erschienen (Erscheinungstermin Okt. und Nov. 2009). Die Protagonisten, die in der Geschichte mitspielen, hatten teilweise bereits in „Das Obsidianherz“ tragende Rollen. Manchmal hätte ich mir Vorkenntnisse aus „Das Obsidianherz“ gewünscht, dass ich bislang leider nicht gelesen habe, aber man kann „Salzträume“ durchaus ohne Kenntnis des Vorgängers lesen.
Ju Honisch hat ihre eigene Fantasywelt mit historischen und romantischen Elementen geschaffen. Für einen phantastischen Roman hat sie mit Österreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen ungewöhnlichen Schauplatz ausgewählt, aber gerade darin liegt der außergewöhnliche Reiz dieses Buches.
Die Protagonisten sind alle sehr gut ausgearbeitet, und das bei so vielen Hauptpersonen! Und die handelnden Personen sind mitnichten 08/15-Fantasy-Charaktere – ganz im Gegenteil. Ju Honisch schafft eine ganz neue Sicht auf die Sí oder Feyon, die alle Wesen beinhalten, die „anders“ sind. Zwar kommt auch – mal wieder – ein Vampir in der Geschichte vor, aber selbst Graf Arpad entspricht nicht dem gängigen Bild eines Blutsaugers. Des Weiteren begegnen einem im Verlauf des Buches Dryaden, Wassermänner und Elementargeister, deren Wesen sich nicht in Worte fassen lassen. Dieses Buch schillert in vielen Facetten und ständig gibt es neue Geheimnisse und neue Wesen zu entdecken.
Verschiedene Handlungsstränge werden zu einem homogenen Ganzen verknüpft. Durch den Wechsel zwischen vier Erzählsträngen, die allesamt äußerst spannend sind, wird die Neugierde des Lesers ständig angeheizt. Ich für meinen Teil konnte mich nur sehr schwer von dem Buch losreißen.
Wer gerne ungewöhnliche Fantasyromane liest, die auch Elemente aus anderen Genres in sich vereinen, sollte zu diesem Roman greifen, der aber zuerst zu dem erwähnten, von mir noch nicht gelesenen „Das Obsidianherz“.
Das Buch endet zwar mit einem extremen Cliffhanger, aber da der Verlag die beiden Teile von „Salzträume“ innerhalb eines Monats veröffentlicht hat, kann damit wohl auch der neugierigste Leser leben ;)
Aufmachung des Buches:
Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, sind mir das unhandliche Format und das sehr kleine Schriftbild negativ ins Auge gefallen. Das Buch ist sehr dick und hat dazu noch ein recht kleines Format, so dass es auf Dauer etwas unbequem zu Händeln ist.
Der Roman ist in der alten Rechtschreibung verfasst, anscheinend ein Markenzeichen des Verlags Feder & Schwert. Das ist mir zwar gleich nach wenigen Seiten aufgefallen, hat mich aber beim Lesen nicht weiter gestört.
Das etwas düster gehaltene Coverbild mit den Maschinenelementen und den Salzkristallen greift auf gelungene Weise den Inhalt des Romans auf.

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