Uncategorized

[COOL-TOUR-KATZE] 6. Fantasy-Festival in den Weilbacher Kiesgruben – Nachlese…

Gut ausgerüstet für das „6. Fantasy-Festival – Die lange Nacht der Literatur“ brachen Sabrina und ich am Freitagnachmittag zu den Weilbacher Kiesgruben auf.
Gegen viertel nach sechs trafen wir am Veranstaltungsort ein und hatten noch etwas Zeit bis zum Beginn der Lesungen.

Wir sicherten uns direkt ein Stückchen Wiese gleich links neben der Bühne und ließen uns erstmal häuslich nieder.

Da unsere direkten Wiesennachbarn eifrig am Aufpumpen ihrer Gästematratzen waren und Federbetten bereit liegen hatten, kamen uns unsere mitgebrachten Schlafsäcke und Kuscheldecken fast schon wieder zu dürftig vor.
Die Zeit bis zur ersten Lesung nutzten wir für einen ersten Rundgang – „Welche Bücher lagen im Verkaufszelt aus? Kann man schon die Autoren sehen?“ – bevor wir uns wieder in Richtung Kuschelecke begaben.

Monika Trapp, die den Abend moderierte, hatte leider gleich zu Beginn eine schlechte Nachricht für die Besucher: die Autoren Jens Lossau und Vanessa Walder mussten die Veranstaltung kurzfristig absagen, Jens Schumacher würde das Buch „Der Elbenschlächter“ alleine vorstellen und Vanessa Walder von ihrer Autorenkollegin Marlene Jablonski vertreten werden.
Kurz danach lauschten wir gespannt der ersten Lesung: Nina Blazon stellte ihr neues Buch „Polinas Geheimnis“ vor, dass im Gegensatz zu vielen ihrer anderen Bücher eine recht junge Zielgruppe anspricht.

Irgendwie erregten Sabrina und ich mit meiner Kamera und unseren riesigen Büchertaschen die Aufmerksamkeit der Journalistin der Lokalzeitung Main-Spitze, und wir unterbrachen unser aufmerksames Lauschen für ein kleines Interview, immerhin hat sich diese Unterbrechung insofern „gelohnt“, dass ich heute tatsächlich unsere Namen in dem Artikel entdeckte – meine Güte, was man manchmal einen Käse von sich gibt ;)

Gleich acht dicke Wälzer hat Anette Leister zum Signieren mitgebracht. „Mich fasziniert an Fantasy-Romanen das Erschaffen neuer Welten, das tun aber auch Bücher wie ,Splitterherz‘ von Bettina Belitz, das in unserer Welt spielt und Fantasyelemente hat“, findet die 35-jährige Wörrstädterin, die sich freut, die Autorin persönlich lesen zu hören. Ihre Nichte Sabrina (25) wartet auf Nina Blazon. „Sie ist eine der wenigen Autoren, die die Kombination aus Historischem und Fantasy beherrscht.“

Quelle

Direkt im Anschluss an Nina Blazon betrat Vanessa Walders Vertretung die Bühne. Marlene Jablonski las aus Walders Buch „Die Wundernacht des Elfenkönigs“, dem Abschlussband einer Trilogie, und machte ihre Sache wirklich sehr gut. Mit ihrer Stimme würde ich sie sofort engagieren Märchen für meine Tochter einzusprechen ;)
Kurz vor Ende der zweiten Lesung machten Sabrina und ich unsere erste Runde zum Autoren entdecken, anquatschen und um Signaturen bitten. Bettina Belitz hat für diese Spezies einen putzigen Ausdruck auf Facebook hinterlassen: Zutrauliche Leser ;) Die zutraulichen Leser kaperten als erstes die Bank, auf der sich besagte Frau Belitz niedergelassen hatte, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen. Sie signierte mir meine beiden Bücher und danach riss ich mir direkt Thomas Thiemeyer unter den Nagel, der bei der jugendlichen Leserschaft anscheinend noch relativ unbekannt ist und unerkannt nur darauf wartete von mir angesprochen zu werden ;) Ich gab mich dann direkt als Teilnehmerin einer autorenbegleitenden Leserunde bei Lies-und-Lausch zu erkennen, bei der er schon überaus sympathisch bei der Leserschaft ankam – und Kompliment: in live ist er gleich nochmal so nett und hat auf meine Bitte hin seine Signatur direkt um eine Wilma ergänzt, obwohl er die nicht „geübt“ hätte. Also bitte, wer so tolle Cover malt, muss doch nicht üben! Die Wilma-Signatur gab es laut Thomas exklusiv für mich und ich werde die Augen und Ohren nach einem Duplikat offen halten (wer eine solche Signatur besitzt: meine Emailadresse findet ihr unter Impressum, dort könnt ihr Thomas verpetzen).

Im Autorenzelt haben wir noch Peter Schwindt und Jens Schumacher erwischt, der nur noch wenige Minuten Zeit hatte, bevor seine erste Lesung anfingt, aber ich musste mich noch schnell vorstellen, denn außer, dass er ebenfalls eine Leserunde bei Lies-und-Lausch begleitet hatte… Anekdötchen: Ich hatte mich in der Leserunde bereits geoutet, dass wir auf die selbe Schule gingen, und was er nicht weiß: bei seiner Mutter hatte ich sogar mehrere Jahre Sport :D

Die Lesung von Jens Schumacher aus „Ambigua“ war einfach G-E-N-I-A-L!!! Er hat die unterschiedlichen Charaktere seiner Geschichte mit verschiedenen Stimmlagen witzig interpretiert und wir haben vor Lachen auf dem Boden gelegen – ok, wir lagen sowieso auf dem Boden, aber wir haben gelacht ;) In einer späteren Pause teilte uns Jens Schumacher leider mit, dass es zumindest keine von ihm selbst gelesenen Hörbücher geben wird, da ein einmaliger Versuch mit negativen Kommentaren zerschmettert worden sei. Heee, was soll das denn? Ich würde sofort eine Lobby gründen „Jens Schumacher for Hörbuchsprecher“!!! Bitte bitte… Falls irgendein Verlag Interesse an der Ambigua-Reihe als Hörbuch zeigt mit Jens Schumacher als Sprecher: ich kauf das!!! Echt! Und so alleine scheine ich mit meiner Meinung nicht zu sein, nach der Lesung verkauften sich die Ambigua-Bände im Bücherzelt wie warme Semmeln, und bei unserem nächsten Rundgang lag nur noch ein einziges Exemplar mutterseelenallein auf dem großen Tisch…

Nach Jens Schumacher hatten Thomas Thiemeyer und Bettina Belitz ihre Premiere auf der Lesebühne in den Weilbacher Kiesgruben und lasen aus dem zweiten Teil der Chroniken der Weltensucher „Der Palast des Poseidon“ bzw. aus „Splitterherz“ vor. Langsam wurde es dunkel auf der Lichtung und kalt, und Sabrina und ich warfen die ersten neiderfüllten Blicke zu den Gästematratzen unserer Wiesennachbarn hinüber.

Zum Glück gab es nach der „Splitterherz“-Lesung eine längere Pause, in der wir ohne Sorge etwas zu verpassen, die Beine vertreten konnten, die Wiese unter uns wurde langsam aber sicher etwas klamm… Außerdem wollten wir uns noch unsere mitgebrachten Bücher von Nina Blazon und Wolfgang Hohlbein signieren lassen, die zwischenzeitlich im Hotel einchecken mussten bzw. erst später am Abend eintrafen. Dabei konnten wir noch einige lustige Szene beobachten: nach Thomas Thiemeyers Lesung haben einige Bände der Chroniken der Weltensucher aus dem Bücherzelt neue Besitzer gefunden und ein junger Mann im Teenageralter kam kurz in das Autorenzelt gehuscht: „Die Stadt der Regenfresser ist doch der erste Band, oder?“ Thomas bejahte das und wollte schon seinen Stift zum Signieren zücken, aber da war der junge Fan schon wieder weg, hihi :D
Nach der Pause hörten wir uns die Lesungen von Peter Schwindt zum dritten Teil von „Morland – Das Vermächtnis des Magiers“, den Guptara-Zwillingen zum Abschlussband ihrer „Calaspia“-Trilogie und Wolfgang Hohlbein mit „Elfenzorn“, dem zweiten Teil der Chroniken der Elfen an, immer wieder unterbrochen von zwischenzeitlichem Beine vertreten, da die Wiese langsam von klamm zu feucht überwechselte… Oh Mann! Was hätte ich für die Gästematratze neben uns gegeben! Für nächstes Jahr müssen wir uns wirklich noch besser vorbereiten, denn stundenlang auf schmalen Holzbänken sitze ich leider gar nicht gerne.

Eigentlich wollten wir rechtzeitig zu Jens Schumachers Lesung aus „Der Elbenschlächter“ wieder frierend und lauschend auf unserer Decke liegen, aber Sabrina und ich hatten uns mit Marlene Jablonski festgequatscht und lauschten dem zweiten Vortrag von Jens deshalb nur aus der Ferne und mit halbem Ohr – sorry! Aber ich kaufe die Hörbücher, falls es doch mal welche geben sollte ;) Wir haben uns über Kinder- und Jugendbücher im Allgemeinen unterhalten, über ihre Arbeit, wie die Lesenacht in Vertretung für sie selbst war, wie gut wir (Sabrina und ich) es in unserer Kindheit hatten mit der örtlichen Bücherei, die kostenfreie Ausleihe ermöglicht, was für uns immer selbstverständlich war (aber andereorts leider nicht selbstverständlich ist), dass es für manche Familien durch die teilweise leider recht teuren Buchpreise doch recht schwer gemacht wird ihren Kindern ständig neuen Lesestoff zu bieten etc. pepe eben Quassel Quassel Quassel, wenn drei Leseverrückte sich festgequascht haben :D

Rechtzeitig zu Nina Blazons Lesung aus „Schattenauge“ hatten wir es aber wieder zu unserer Decke geschafft und kuschelten uns bestmöglichst ein, mittlerweile waren die Decken nämlich stellenweise echt nass… Mit dem spannungsgeladenen Eindruck dieser Lesung haben wir uns dann allerdings vom 6. Fantasy-Festival verabschiedet und kommen im nächsten Jahr mit vielleicht weniger Bücher zum Signieren wieder, aber sicherlich mit noch mehr Decken und Jacken und anderen Mitteln zum Warmhalten im Gepäck ;)

Alles in allem war es mal wieder ein rundum gelungener Abend! Für das nächste Jahr wünschen wir uns nur eine besser ausgeschilderte Zufahrt zu der Veranstaltung, da wir in einem Jahr bestimmt wieder vergessen haben, wie wir fahren müssen, und evtl. wieder frei ausliegende Lesezeichen und/oder Autogrammkarten der Autoren, falls man seine Bücher in Aufbruchsstimmung zu Hause liegen gelassen hat und trotzdem Autogramme haben möchte. Bestimmt hatte der eine oder andere Autor Autogrammkarten dabei, aber ich vergesse immer danach zu fragen ;) Naja, ich war allerdings mit Büchern zum Signieren reichlich eingedeckt und kann mich daher nicht beklagen :D
Tagged ,

12 thoughts on “[COOL-TOUR-KATZE] 6. Fantasy-Festival in den Weilbacher Kiesgruben – Nachlese…

  1. Liebe Anette,

    sehr schönen Bericht hast du da geschrieben…super interessant. Wenn es nicht so weit weg von mir wäre, würde ich da auch mal hinfahren. Bei solcher Prominenz! ;-)

    Liebe Grüße
    roseF

  2. Freut mich, dass ihr so viel Spaß hattet! :)
    Und mit allen anderen muss ich dann wohl mal tauschen: ich habe es nah, aber es ist nicht mein Genre – manchmal ist das Leben nicht fair, was? ;)

  3. Das klingt total super und die Bilder sehen echt atmosphärisch aus. Für nächstes Jahr planst du bitte einen Übernachtungsplatz für mich ein ja?!

    Beste Grüße
    Katrin

  4. Vielen lieben Dank für den tollen und ausführlichen Bericht! Sehr unterhaltsam! Sogar in die Zeitung habt Ihr es geschafft und eine Anekdote erlebt *g*
    Hach, ich bin neidisch! ;-)

  5. Als Besucher des Festivals kann ich sagen, dass die Schilderung die tolle Atmosphäre prima rüberbringt. Wichtig ist, dass man sich gegen die Nässe von unten mit entsprechender Ausstattung wappnet und dicke Decken oder Schlafsäcke dabei hat. Dann kann man den Geschichten ruhig lauschen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Autoren ihre Geschichten so gut zusammenfassen und vortragen können. Und auch ich würde Hörbücher von Jens Schumacher kaufen. Nächstes Jahr geht es hoffentlich weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert