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[REZENSION] Kraut und Rübchen

Redakteur: Julia Ehrenberg

Titel: Kraut und Rübchen
Autor: Elke Pistor
Verlag: emons
Reihe: -/-
Ausführung: Broschiert, 251 Seiten

Autor:
Elke Pistor, Jahrgang 1967, ist in Gemünd in der Eifel aufgewachsen. Nach dem Abitur in Schleiden zog es sie zum Studium nach Köln, wo sie nach einem Zwischenstopp am Niederrhein bis heute lebt. Sie arbeitet als freie Seminartrainerin in der Erwachsenenbildung und leitet Schreibworkshops.

KRAUT UND RÜBCHEN

Als die Journalistin Katharina Rübchen den Bauernhof ihrer Tante Marion erbt, hat si auf keinen Fall vor, aufs Land zu ziehen. In dem Dorf wohnen, in dem sie manche Ferien ihrer Kindheit verbracht hat, nein, das kann sich Katharina beim besten Willen nicht vorstellen. Zwar hat sie Biologie studiert, aber sie ist doch durch und durch eine Großstadt-Pflanze.
Doch dann geht ihre Beziehung in die Brüche, und da ihr Ex gleichzeitig ihr Chef ist, sieht ihre Zukunft gar nicht mehr so rosig aus wie noch vor kurzem. Vielleicht sollte sie doch nach Kleinhaulmbach ziehen? Die Dorfbewohner sind auf jeden Fall davon überzeugt, dass Katharina bleiben muss. Sie soll die Aufgabe ihrer Tante übernehmen. Nur, was diese Aufgabe ist, damit wollen die Dorfbewohner nicht so wirklich herausrücken. Als Katharina das Tagebuch einer Vorfahrin findet, die scheinbar eine beliebte Giftmörderin war, kommt ihr ein schrecklicher Verdacht…

 „Kraut und Rübchen“ von Elke Pistor ist ein Landkrimi. Wer einen wirklichen Krimi erwartet, der wird wohl enttäuscht von diesem Buch sein. Denn auch wenn es einige Leichen gibt, so ein richtiger Krimi ist es meiner Meinung nach nicht. Das macht aber nichts, denn es ist ein ganz tolles Buch. Schon von außen strahlt es mit seinem beigen auf alt gemachten Cover irgendwie Gemütlichkeit aus. Und klappt man die Klappbroschur auf, so wird dieses Gefühl noch verstärkt. Das Buch ziert von innen eine rosa Blümchentapete. Und das ist noch längst nicht alles, was das Buch an Extras und Besonderheiten bietet. Am Anfang eines jeden Kapitels findet sich die Zeichnung einer Giftpflanze mit kurzer Information zu ihrer Wirksamkeit. Und am Ende des Buches wird der Leser mit Rezepten verwöhnt, die in der Geschichte eine Rolle gespielt haben.
Doch nicht nur die Aufmachung ist toll. Der Inhalt weiß wirklich zu unterhalten. Katharina Rübchen ist gleich sympathisch. Es macht Spaß, zusammen mit ihr zum einen das Dorf in der heutigen Zeit mit seinen aktuellen Bewohnern und Problemen zu entdecken, aber zum anderen auch in die Vergangenheit einzutauchen, die immer wieder in Form von alten Tagebucheinträgen in die Geschichte eingeflochten wird. Zusammen mit Katharina geht man dem unglaublichen Verdacht über die Aufgabe von Tante Marion nach. Hat sie etwa, genau wie ihre Ururgroßmutter ihr Kräuterwissen auf illegale Weise eingesetzt? Warum sonst redet im Dorf keiner mit Katharina, wenn es um ihre Aufgabe geht?
 Neben Rätseln und Geheimnissen gibt es dann noch so einiges an Dorfklatsch und –tratsch, an lustigen Situationen, für die vor allem die immer wieder ausbüxenden geerbten Ziegen sorgen und ein gehöriges Knistern in der Luft, immer dann, wenn der attraktive Tierarzt des Dorfes auftaucht. In Katharinas Leben läuft irgendwie nichts mehr wie geplant, aber eins ist klar, langweilig ist ihr Leben nicht.

„Kraut und Rübchen“ ist ein richtiges Wohlfühlbuch, ideal für alle, die lustiges und rätselhaftes miteinander kombiniert mögen. Genau das Richtige für Fans von Cozy mysteries. Kommt mit nach Kleinhaulmbach und lernt nicht nur die verschworene Dorfgemeinschaft kennen sondern erweitert gleichzeitig euer Wissen über Giftkräuter! Wer weiß, wofür man dieses Wissen noch einmal braucht in seinem Leben…

Redakteur: Natalie Burger

Inhalt:
Die Journalistin Katharina hat ein Haus auf dem Land geerbt. Ihre Tante hatte keine Kinder und so ist sie die Begünstigte. Beim ersten Besuch in ihrem Haus möchte sie nichts als wieder weg, doch sie findet eine Art Tagebuch das von ihrer Urururgroßmutter geschrieben wurde. In dem Buch beschreibt Hilda wie sie Menschen umgebracht hat. nie aus Eigennutz, aber sie ist eine Mörderin. Als sie die Dorfbewohnerinnen kennen lernt und diese von einer Aufgabe sprechen die sie von ihrer Tante übernehmen soll schwant ihr Böses…
Meine Meinung:
Alle Bücher auf denen Elke Pistor steht wecken mein Interesse seitdem ich Das Portal gelesen habe. Sicher es war ein besonderes Buch, aber es hat mich vom Schreibstil der Autorin überzeugt. Seitdem habe ich ihre Krimireihe um Ina Weinz verfolgt und nun stand Kraut und Rübchen auf meinem Wunschzettel. Ich habe mich sehr gefreut als auch ich eins ihrer tollen Landpakete bekam.
Ich fing gestern bereits an zu lesen und rutschte nur so durch die ersten Seiten. Ich ärgerte mich ein wenig das wir Nachmittags etwas vor hatten und ich so nicht weiter lesen konnte. mein erster Griff heute ging dann auch wieder zum Buch.
Es ist erzählt aus der Sicht von Katharina Rübchen. Sie berichtet was passiert als sie auf dem land ankommt. Die Ich.Perspektive fand ich hier vollkommen einleuchtend und das Beste was Elke Pistor machen konnte. Als Leser ist man näher dran und kann sich noch besser in die Figur rein versetzen. Man ahnt wie Katharina gar nicht was alles auf sie zukommt und wird wie sie überrascht. Alleine die Perspektive gepaart mit dem lockeren umgangssprachlichen Schreibstil ist die 5 Bücher wert. Aber es kommt noch besser.
Der Fund des Tagebuchs der Vorfahren bringt so richtig Schwung in die Geschichte, denn von hier an lesen wir nicht nur was Katharina in der Gegenwart passiert sondern auch was Hilda der Vorfahrin damals widerfahren ist und das lässt einen die Haare zu Berge stehen. Spannung ist hier garantiert, dazu eine Portion Humor und viel Unterhaltung sind Garant das man dieses Buch nicht zur Seite legen will.
Die Protagonisten sind dabei sehr vielschichtig.
Da ist Katharina, 32 Jahre alt nicht sehr erfolgreich in ihrem Leben, egal ob es um Arbeit oder Beziehung geht. Ihr nächster Vertrauter ist Herr Hoppenstedt ihr Kater. Sie ist an einem Punkt angelangt wo sie entscheiden muss wie es in ihrem Leben weiter geht.
Dann ist da Mila, die Nachbarin ihrer Tante Marion die schon etwas merkwürdig ist. Sie scheint hilfsbereit aber auch reserviert, so dass ich sie zunächst nicht so richtig einschätzen konnte. Das ging mir auch mit den anderen Dorfbewohnerinnen sie was auch an ihrer Heimlichtuerei lag.
Männer gibt es auch. Einmal Björn, Exfreund und Chef von Katharina, er wirkt arrogant und macht Katharina das Leben schwer und Alex, der Tierarzt im Dorf, den Katharina von früher kennt. Er war mir sehr sympathisch auch wenn er manchmal besser gleich mit der Sprache rausrücken sollte.
Die Szenerie ist ein kleines Dorf in dem der Hund begraben liegt. Nichts reizt dort hin zu ziehen, sei denn man wurde dort groß und hat die Dorfgemeinschaft und das Land lieben gelernt. Ich denke für eine Stadtpflanze ist es dann doch eher ein Kulturschock. Elke Pistor bringt das sehr gut rüber und ich stelle mir ein paar wenige Häuser vor, die noch teilweise etwas weiter weg voneinander liegen. meiner Fantasie war da keine Grenze gesetzt.
Zum Schluss möchte ich noch etwas zur Aufmachung des Buches sagen. Das Cover passt perfekt zu einem Landkrimi. Innen an der Buchhülle gibt es ein ländliches Tapetenmuster. Die Pflanze (wenn ich es nun richtig in Erinnerung ahbe ist es ein Fingerhut, kann mich da aber auch irren) passt zum Thema.
Vor jedem Kapitel gibt es eine Pflanze die für das Kapitel wichtig ist, diese Pflanze wird als Zeichnung dargestellt mit Erklärung ganz so wie ich es mir in einem Kräuterbüchlein vorstellen würde. Ich kenne nun ganz viele giftige Pflanzen, also seid lieb zu mir ;)
Die Schriftgröße und Kapitellänge ist angenehm und laden zum weiterlesen ein. Textstellen die Katharina erlebt sind normal geschrieben, das was sie im Tagebuch von Hilda liest ist kursiv gehalten.
Mein Fazit:
Selten hat mich ein so unblutiger Krimi so gut unterhalten. Ich hätte Stundenlang weiter lesen können.

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