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[REZENSION] Das Frankenstein-Projekt

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das Frankenstein-Projekt
Autor: Robert C. Marley
Übersetzer: -/-
Verlag: Thienemann
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Broschur, 352 Seiten

Autor:
Robert C. Marley, Jahrgang 1971, ist Goldschmiedemeister und fertigt als Mitglied des Magischen Zirkels Zauberapparate an. Er liebt Sherlock Holmes und besitzt ein eigenes Kriminalmuseum. Wenn er nicht gerade schreibt, neue Zaubertricks erfindet oder in geheimer Mission unterwegs ist, unterrichtet er Kinder und Jugendliche in Selbstverteidigung. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

DAS FRANKENSTEIN-PROJEKT

Ein alter Koffer sorgt für Aufsehen. Nichtsahnend ersteigert Adrian das gute Stück. Kurze Zeit später gerät sein Leben völlig aus den Fugen, nichts ist mehr wie es einmal war. Seine Tante wird ermordet und er muss fliehen, denn nun haben die Täter es auf ihn abgesehen, da nur er weiß wo der geheimnisvolle Koffer sich befindet. Allerlei seltsame Gestalten kreuzen seinen Weg, mit einigen muss Adrian sich arrangieren, anderen sollte er besser aus dem Weg gehen. Dabei stellt sich immer wieder die alles entscheidende Frage: Welches Geheimnis birgt der Koffer, dass alle hinter ihm her sind und dabei sogar über Leichen gehen?

Den kleinen Koffer vor sich herschiebend, krabbelte Talbot wie ein Hund auf allen vieren bis zum Rand des Daches und bedeutete Adrian, ihm zu folgen. Nach einem kurzen Blick über die Dachkante nach unten sagte er: „Ich hatte gehofft, wir könnten das vermeiden. Aber es wird uns nichts anderes übrig bleiben. Wir müssen da runter.“
„Hey, wissen Sie wie tief das ist?“
Talbot nickte. „Vielleicht sechs Meter. Ist halb so wild. […]“ (S. 108)

Da ersteigert man ohne große Hintergedanken einen geheimnisvollen Koffer bei eBay, weil man sich für altertümliche Schätze interessiert und landet in einem Abenteuer, dass viel mehr ist als ein Spiel, denn es geht um Leben und Tod. Adrian scheint zunächst vollkommen überfordert mit der Situation, ebenso wie der Leser, denn man denkt zwangsläufig sofort daran, wie man selber reagieren würde. Genau aus diesem Grund baut man direkt eine Bindung zu dem Jungen auf, man versetzt sich ständig in seine Lage, weshalb die Geschichte umso authentischer wird.

Die Charaktere sind allesamt unterschiedlich und sehr skurril, jeder auf seine Art. Einiges wirkt so absurd, dass es eigentlich nur wahr sein kann, auch wenn man keine wissenschaftlichen Beweise dafür hat. Auf Grund ihrer jeweiligen Einzigartigkeit besitzen die Figuren jederzeit Wiedererkennungswert. Hin und wieder ist man sogar versucht die Blicke schweifen zu lassen, ob man nicht den ein oder anderen im wirklichen Leben entdecken kann.

Zu Anfang läuft die Geschichte ein bißchen zäh an und birgt ein paar Längen. Erst nach einiger Zeit entwickelt sich die Spannung und auch das Tempo wird merklich angezogen, wodurch der Sog immer stärker wird und der Leser immer weniger gewillt ist, das Buch auch nur für eine Minute aus der Hand zu legen. Kaum, dass man glaubt, das Rätsel gelöst zu haben, kommt es zu einer Kehrtwende, die beinahe das gesamte Geschehen umschmeißt. Dadurch wird der Ermittlerinstinkt des Lesers immer wieder aufs Neue angekurbelt, denn man darf sich nie zu sicher sein was den möglichen Ausgang der Geschichte angeht.

Der Schluss lässt vermuten, dass es eventuell noch einen oder mehrere Bände geben wird. Sicher ist das allerdings nicht und auch nicht unbedingt abzulesen. Freuen würde man sich allerdings schon, den ein oder anderen Charakter nochmal wiederzutreffen.

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