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[REZENSION] Es wird keine Helden geben

Redakteur: Natalie Burger

Titel: Es wird keine Helden geben
Autor: Anna Seidl
Verlag: Oetinger
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 256 Seiten

Autor:
Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt.

ES WIRD KEINE HELDEN GEBEN

Inhalt:
Ein Albtraum für jeden Schüler und alle Eltern passiert Miriam. Ein Amoklauf an ihrer Schule, ihr Freund Tobi stirbt erschossen vom Täter. Sie kann die Angst riechen und sieht dem Tod ins Auge. Danach ist nichts mehr so wie es war….

Meine Meinung:
Es wird keine Helden geben hat mich schon als ich es im Programm sah interessiert. Schließlich bin ich selber Mutter von drei Kindern und immer wenn ich im Fernsehen von einem Amoklauf hörte war ich froh das sowas hier noch nicht vorgekommen ist. Ich hatte Mitleid mit den Beteiligten und war Fassungslos

Nun gibt es ein Buch das diese Fassungslosigkeit aufgreift. Geschrieben ist Es wird keine Helden geben aus sich der 15 Jährigen Miriam. Alles ist in Ordnung, ihre größte Sorge ist die Lateinnote und dann fallen Schüsse. Die Autorin schafft es die Emotionen gut zu beschreiben. zumindest so wie ich sie mir vorstellen würde. Es ist ja kein Erfahrungsbericht. Doch denke ich das man sich so fühlen könnte. Der Freund gestorben, nichts ist mehr wie bisher. Alles vergangene ist unwichtig. Die Trauer und der Schock überwiegen. Man fragt sich wie andere einfach so weiter machen können. Das alles ist nur logisch. Anna Seidl greift aber auch verschiedene Arten der Trauer auf. Es sind 5 Freundinnen und jede reagiert anders. Auch wenn man alles nur aus Miriams Sicht liest.

Miriam hat es nicht immer leicht in ihrem jungen Leben gehabt, aber sie ist glücklich. Sie wohnt bei ihrem Vater, hat tolle Freundinnen und einen lieben Freund. Sie geht aufs Gymnasium und beschreibt sich selbst als ziemlich oberflächlich. Das ändert sich aprupt nach dem Amoklauf. Sie muss wieder neu Leben lernen. Sie hat es hart getroffen. Nichts ist mehr so wie es war und das merkt man bei Miriam ganz besonders. Sie macht sich Gedanken über das Warum und Wieso.
Andere Figuren gibt es einige, aber niemand ist so Präsent wie Miriam. Es gibt da Freundinnen, die für sie sehr wichtig waren und wie oben schon geschrieben recht unterschiedlich agieren nach dem Amoklauf. Es gibt da ihren Freund Topi, den wir in ihren Erinnerungen kennen lernen. Es gibt Eltern und Großeltern die versuchen da zu sein.

Im Laufe der Geschichte wird klar warum der Täter so agiert hat. Eine wirkliche Aufklärung von offizieller Seite wird aber nie beschrieben. Mobbing ist hier das Hauptthema und durch die Erzählungen von miriam aus der Zeit vor dem Amoklauf kann man sich dieses Motiov auch gut vorstellen. Am Ende ist das aber nur eine Vermutung, wie es auch in der Realität ganz oft nur Vermutungen sind warum so ein Amoklauf passiert.
Erst dachte ich es ist kein richtiger Abschluss ohne diese Aufklärung. Das stimmt aber nicht, denn es ist wie in der Realität. Hundertprozentig kann man nie wissen was einen Täter angetrieben hat. Jeder macht sich seine eigenen Gedanken dazu.

Man begleitet Miriam bis zum Ende auf ihrem Weg zurück ins Leben. Manchmal gab es Stellen die ich langatmig fand, weil sich scheinbar nichts tat. Manches fand ich etwas nervig, auch wenn es realistisch war. Aber am Schluss muss ich sagen das Anna Seidl eine großartige Geschichte gelungen ist, die zum Denken anregt. Sowohl bei Schülern wie bei Eltern und wenn es nur einen kleinen Teil vom Mobbing abhält dann hat dieses Buch seinen Dienst erfüllt

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