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[WM-SPECIAL] Tag 7: REZENSION Der erste FC ohne Jungs: Semra bleibt am Ball

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[REZENSION] Der erste FC ohne Jungs: Semra bleibt am Ball

Redakteur: Julia Ehrenberg

Titel: Semra bleibt am Ball
Autor: Claudia Ondracek, Martina Schrey
Illustrator: Michael Bayer
Verlag: Kosmos
Reihe: Der erste FC ohne Jungs 2
empfohlenes Lesealter: 10-12 Jahre
Ausführung: Hardcover, 128 Seiten

Autor:
Die Autorinnen Claudia Ondracek und Martina Schrey sind beide begeisterte Fußballfans. Claudia Ondracek war fünf Jahre Lektorin in einem Kinderbuchverlag und schreibt seit 1998 selbst Kinderbücher. Martina Schrey ist seit zwanzig Jahren Journalistin bei Radio, TV und Printmedien.

SEMRA BLEIBT AM BALL

Einige Zeit ist vergangen seit der Gründung des 1. FC Ohne Jungs. In dieser Zeit ist viel passiert, vor allem ist die Mannschaft weiter zusammengewachsen. Natürlich sind sie auch besser geworden, auch wenn das einer nicht wahrhaben will – ihr Trainer Mike Munk.

Mike Munk nahm die Mädchen ziemlich hart ran.
„Qualität kommt von quälen“, sagte er immer und grinste dabei abfällig. Von Mädchenfußball hielt er nicht viel. Daher ließ er auch keine Gelegenheit aus, die Mädchen spüren zu lassen, dass er ihr Training alles andere als freiwillig übernommen hatte. Paula und ihre Freundinnen nannten ihn deshalb heimlich nur noch MM. Und das stand nicht für Mike Munk, sondern für Mega-Macho.

Egal, wie hart Mike Munk sie rannimmt, die Mädchen lassen sich nicht unterkriegen. Sie haben Spaß am Fußball. Auch Semra, die talentierte Torhüterin, fühlt sich nie so wohl wie wenn sie auf dem Platz steht. Doch um das zu tun, muss sie ihre Eltern anlügen, denn Semra ist Türkin und ihre Eltern würden ihr das Fußballspielen nie erlauben.

Semras Hände zitterten, als sie den Karton aufriss. Sie schämte sich, weil sie ihre Mutter wieder mal angelogen hatte – und war gleichzeitig unendlich wütend.
Sie sind selbst schuld!, dachte sie und stellte schwungvoll die Packungen mit Mehl, Sesam und Zucker ins Regal. Wenn ich Fußball spielen dürfte, bräuchte ich auch niemanden zu belügen.

Als Semras Eltern dann herausfinden, dass ihre Tochter in einer Fußballgruppe ist und auch noch bei einem öffentlichen Turnier im Tor gestanden hat, da ist es mit dem Familienfrieden natürlich vorbei. Und mit dem Fußballspielen auch, dafür sorgen ihre Eltern. Semra darf nirgends mehr alleine hin, ihre Brüder müssen sie bewachen. Dass sie sich das nicht bieten lassen können, dass ist dem 1. FC Ohne Jungs klar. Sie brauchen doch ihre Torhüterin, wie sollen sie sonst das anstehende Turnier gewinnen? Und Semras trauriges Gesicht können sie auch nicht ertragen! Eins ist klar, eine Lösung muss her. Doch wird es der Mannschaft gelingen, Semras Eltern zu überzeugen? Und haben sie dann eine Chance im Fußballturnier gegen Mannschaften aus der Umgebung?

Auch im 2. Band rund um den 1. FC Ohne Jungs ist wieder jede Menge Kameradschaft und Teamfähigkeit gefragt. Die Geschichte ist spannend und bietet eine tolle Mischung. Natürlich gibt es wieder jede Menge Fußballwissen, zum einen eingeflochten in die Handlung, zum anderen in Form eines Steckbriefes der Nationalspielerin Ariane Hingst. Aber auch Themen wie Liebe und Freundschaft kommen nicht zu kurz und man kann mitverfolgen, wie sich die Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern des 1. FC Ohne Jungs und der Jungenmannschaft ihrer Schule langsam wandeln. Vorsichtig werden erste Bande geknüpft und man kann gespannt sein, was sich in diese Richtung noch in den nächsten Bänden ergibt.
Aber auch ernste Themen sind wieder geschickt eingeflochten. Semras Fußballverbot, weil sie Türkin ist, Beziehungsprobleme von Eltern, Eifersucht, all dies ist gekonnt in die Handlung eingebaut.

Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich wieder mit den Freundinnen mitgefiebert, die mir jetzt im zweiten Band schon wie alte Bekannte vorkamen. Von Anfang an habe ich mitgehofft und mitgebangt. Der 1. FC Ohne Jungs, das ist einfach toller Lesespaß und das nicht nur für fußballbegeisterte Mädchen ab 10!

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