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[REZENSION] Rosen und Seifenblasen (Hörbuch)

Redakteur: Anette Leister

Titel: Rosen und Seifenblasen
Autor: Sonja Kaiblinger
Sprecher: Marie-Luise Schramm
Verlag: Silberfisch
Reihe: Verliebt in Serie 1
empfohlenes Lesealter: 11-13 Jahre
Ausführung: Hörbuch, gekürzte Lesung, ca. 252 Minuten, 4 CDs

Autor:
Sonja Kaiblinger wurde 1985 in Krems geboren. In jeder freien Minute bringt sie die Geschichten zu Papier, die ihr im Kopf herumspuken. Sie lebt zusammen mit ihrem Freund in der Nähe von Wien.

Sprecher:
Marie-Luise Schramm stand schon als Kind im Synchronstudio und für Unser Charly vor der Kamera. Als Schauspielerin ist sie seit 2011 in Heiter bis tödlich: Morden im Norden zu sehen.

ROSEN UND SEIFENBLASEN

Wie es sich für eine richtige Seifenoper gehört ist „Rosen und Seifenblasen“ nicht mit Band 1 oder Teil 1 betitelt, sondern als Folge 1. Zu Beginn erklärt die Autorin woher der Begriff „Daily Soap“ oder „Soap Opera“ seinen Ursprung hat und all die Dinge, die eine richtige Seifenoper ausmachen, wie Liebe, Familienprobleme, Geheimnisse und Intrigen erwarten den Hörer (oder Leser) bei dem Opener der literarischen Daily Soap „Verliebt in Serie“:
Abby ist ein Teenager aus New York. Zu ihrem großen Leidwesen sind ihre Schwester und ihre Mutter Riesen-Fans der albernen Adelsserie Ashworth Park, die auf einer englischen Insel spielt und deren Darsteller alle so dermaßen versnobt und sonderbar sind, dass man sich – obwohl die Serie in der Gegenwart spielt – in eine ganz andere und altmodische Welt zurückversetzt fühlt.
Wie es sich für eine richtig kitschige und übertriebene Fernsehserie gehört, sind die Darsteller alle ziemlich überspitzt dargestellt, und die blonde Wallemähne des Serienschönlings weht auch in Zimmern mit geschlossenen Fenstern im Wind.
Auch wenn Abby selbst kein Freund von Seifenopern ist, schreibt sie doch in ihrer Freizeit selbst mehr oder weniger welche: in der Schulzeitung ist sie so etwas wie die „Kummerkastentante“ und gibt anderen Teenagern gutgemeinte Tipps unter dem Pseudonym „Miss Troubleshoot“. Ashworth Park nimmt insofern einen Platz in ihrem täglichen Leben ein, als das sie sich mit Vorliebe gemeinsam mit ihrer Freundin Morgan über die albernen Episoden aus dem Leben der englischen Adelsfamilie lustig macht. Doch mit dem Spaß ist es vorbei, als Abby eines Tages während der Sendezeit zu flackern beginnt und sich urplötzlich in der Serie wiederfindet. Was zunächst wie ein böser Traum anmutet, ist keiner, denn als sie zurück im heimischen Wohnzimmer landet, findet sie sich ihrer schockierten Schwester Deborah gegenüber, die sie gerade leibhaftig in der Serie gesehen hat, zudem trägt Abby noch ein silbernes Partykleid, dass ihr von der schrulligen Tante Gladys aufgenötigt wurde…
In der Hörbuchfassung, die ich mir parallel zum Buch einverleibt habe, kommt der besondere Humor noch um einiges besser zum Tragen als in der gedruckten Fassung der Geschichte. Die Definition der „Daily Soap“ wurde auch im CD-Booklet übernommen sowie weitestgehend die wunderbar kitschigrosane Gestaltung des Buches, die einfach wie die Faust aufs Auge zu der täglichen Seifenoper des britischen Landadels passt.
Marie-Luise Schramm verkörpert perfekt die genervte Abby, die es einfach nicht fassen kann in dem Fernsehformat der von ihr verunglimpften Serie „Ashworth Park“ gelandet zu sein, und genauso gut trifft sie die Charaktere der schrulligen Tante Gladys oder des total von sich überzeugten Schönlings Julian, so dass man allein durch die Stimmen-Charakterisierung der einzelnen Figuren ganz unabhängig von der irrwitzigen Handlung seinen Spaß hat.
Nach vielen Irrungen und Wirrungen mit der schrulligen Tante Gladys, die sich beim Rosenwettbewerb von Lady Ashworth hintergangen fühlt, dem Serienschönling und Langweiler Julian, der sich ausgerechnet in Abby vergucken muss, und seinem Bruder – dem schwarzen Schaf der Familie – Jasper, der zwar manchmal ein ganz schöner Stinkstiefel ist, aber auch irgendwie der einzig normale der ganzen adeligen Sippschaft, hält Sonja Kaiblinger dann zum Ende hin – also, genaugenommen auf der letzten Seite oder den letzten Sekunden… – einen arg fiesen Cliffhanger bereit, denn: „Ein häufiges Stilmittel, durch das die Zuschauer animiert werden sollen, bei der nächsten Folge wieder einzuschalten, ist der Cliffhanger, bei dem die Handlung an einer spannenden Stelle unterbrochen wird.“
Neben Jasper, Julian, Tante Gladys und dem Hausmädchen Clarissa blieb der Rest des Ashworth Park-Casts für mich noch ein wenig zu blass, auch in Abbys Welt hätte ich von manchen Figuren gerne noch mehr gelesen, aber nach dem abrupten Ende von Folge 1 bleibt einem als Leser doch gar nichts anderes übrig als bei der Fortsetzung wieder einzuschalten, oder ;)

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