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[REZENSION] Die Lügen jener Nacht

Redakteur: Natalie Burger

Titel: Die Lügen jener Nacht
Autor: Judith Merchant
Verlag: Knaur
Reihe: -/-
Ausführung: Broschiert, 448 Seiten

Autor:
Gelesen habe ich schon, solange ich denken kann – das Schreiben kam erst später. Viel später sogar. Zunächst habe ich nur praktische Texte geschrieben – für die Uni. Ich habe (wie es für begeisterte Leser typisch ist) Germanistik studiert und hatte das feste Ziel, als Literaturwissenschaftlerin an der Uni zu bleiben. Mit 30 steckte ich dann in einer Krise meiner Doktorarbeit und entwickelte eine regelrechte Angst vor dem Schreibtisch. Plötzlich kam von irgendwoher der Gedanke, einmal etwas anderes zu schreiben als wissenschaftliche Texte, eine Geschichte vielleicht …
Die Geschichte nahm rasch Gestalt an. Es kamen zwei Leichen darin vor, und irgendwie gefiel mir das. Ich schrieb weiter. In der nächsten Geschichte, “Monopoly”, kam zwar nur ein Mensch zu Tode, dafür floss aber eine Menge Blut. Zu meiner großen Überraschung gewann diese Geschichte den Friedrich-Glauser-Preis. Und plötzlich fragte mich jeder, ob ich denn auch einen Roman in der Schublade hätte.
Das hatte ich nicht. Aber plötzlich wusste ich, dass es genau das war, was ich machen wollte: Romane schreiben.
Fünfzehn Monate harte Schreibarbeit, aufregende Gespräche mit Agenturen und Verlagen folgten. Jetzt ist es soweit, und mein Debüt “Nibelungenmord” liegt in den Buchläden.
Ein tolles Gefühl!

DIE LÜGEN JENER NACHT

Inhalt:
Mimi wurde gerade von ihrem Freund verlassen als sie eine alte Freundin anruft. Sie ist zur Hochzeit einer gemeinsamen Freundin eingeladen. Das die damalige Clique überhaupt an sie denkt ist schon verwunderlich, hat Mimi sich doch zehn Jahre nicht gemeldet. Doch die Umstände der Trennung sorgen dafür das sie nach Deutschland fliegt und langsam wieder Anschluss findet an alte Zeiten. Doch dann wird der Bräutigam tot aufgefunden und Mimi fragt sich ob ihre Einladung Berechnung war.

Meine Meinung:
Die Lügen jener Nacht war ganz überraschend bei mir in der Post und doch hat es mich vom Cover her sofort angesprochen. Ausgeschrieben ist es als Roman und ich denke das trifft es ganz gut.

Hier geht es um Mimi, eine Frau die es bisher noch nicht zu viel gebracht hat. Sie ist gerade frisch getrennt von ihrem Freund mit dem sie zehn Jahre zusammen war. Sie liebt ihren Garten und arbeitet in einem Pub. Sie ist glücklich mit ihrem Leben und perfekt wäre es wenn ihr Freund wieder zurück kommen würde.

Die Frage ist natürlich in wiefern man sich über diese Person Mimi ein Urteil erlauben kann. Ist es nicht egal was jemand macht wenn er mit dem was er tut glücklich ist? Doch wenn man weiter liest merkt man das sie nicht glücklich ist und sich ein anderes Leben wünscht. Das wird ihr bewusst als sie auf ihre Freundinnen trifft. Erstaunlich dabei ist das sie sich an die Personen nicht erinnert, teilweise gar nicht was ich sehr merkwürdig fand und kaum vorstellbar. In der Geschichte kehren mit der Zeit die Erinnerungen und das Vertraute zurück aber dafür tauchen viele andere Fragen auf, die auch langsam Spannung aufbauen. Stellenweise empfand ich alles als etwas zu langgezogen, gut fand ich aber das sich am Ende alles aufklärt und es logische und schlüssige Erklärungen gibt.

Die Clique besteht aus fünf Frauen und ihre Männer.
Über Mimi habe ich oben schon genug geschrieben denke ich. Ihre Freundin Nina möchte Caspar heiraten und Nina war für mich die ehrlichste dieser Clique. Sie hat zwar nur eine kleine Rolle und ist nicht so präsent ist aber diejenige die mir am sympathischsten war.
Ebenfalls zur Clique gehören Grit und Simone. Simone ist ein Macher und Bestimmer, was sie sagt wird gemacht, etwas wo Grit sich gerne unterordnet. Die Beiden sah ich ein wenig als Zweiergespann. Sie brauchen sich gegenseitig und das nicht nur um auf die etwas gleich alten Kids aufzupassen. Simone ist die Powerfrau, die scheinbar nichts erschüttern kann. Grit dagegen ist eher einfühlsam und unterordnend.
Alla, ist die fünfte und letzte im Bunde, bei ihr merkt man recht schnell das sie etwas vorspielt und das macht sie für mich von Beginn an unsympathisch.
Die Männer sind Beiwerk und eher Grund für verschiedene Aktionen als das sie selber in Aktion treten. Insgesamt ist es eine gemischte Truppe wo man sagen kann das doch oft der Schein trügt.

Alles in allem ein unterhaltsamer und auch spannender Frauenroman, der in die Abgründe so mancher Figur blicken lassen. Zu Bemängeln habe ich das ich recht schnell ahnte wer der Bösewicht ist und da half auch nicht das die Autorin viele Irrwege eingebaut hat.

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